Dienstag, 13. Oktober 2015

Was verbirgt sich hinter der Schluchseewerk AG?



Der Strombedarf wuchs in den zwanziger Jahren durch die Industrialisierung stark an und war deswegen auf der Suche nach neuen Quellen der Stromerzeugung. Nach den positiven Erfahrungen mit dem Pumpspeicherkraftwerk Rudolf-Fettweis im Nordschwarzwald, lag es nahe im Südschwarzwald das vorhandene Gefälle und Wasserpotential für Pumpspeicherkraftwerke zu nutzen. Im Dezember 1928 wurde die Schluchseewerk AG gegründet.

In den Jahren 1929/30 wurde mit der Schluchseesperre begonnen, um das Wasser des Schluchsee aufzustauen. Nach und nach wurden dann die weiteren Stufen, Häusern, Witznau und Waldshut hinunter zum Rhein mit ihren Kraft- und Pumpwerken bis 1951 fertiggestellt.

Da der Strombedarf nach dem Kriege rasant weiterstieg, wurde in den 60er- und 70er Jahren mit dem Aufbau der Hotzenwaldgruppe begonnen. Im Gegensatz zum Schluchsee wurden hier Kawernenkraftwerke für die Pumpspeicher verwendet. Das Kawernenkraftwerk Säckingen wurde 1967 1,5 km tief im Berg unter dem Eggerbecken errichtet. Als Ausgleich dient das Rheinkraftwerk Säckingen. 1976 kam dann das größere Kawernenkraftwerk Wehr mit dem Hornberg- und Wehrabecken hinzu. Hier wird das Wasser nur noch zwischen 2 Becken hin und her gepumpt.

Das Schluchseewerk verfügt über 5 Kraftwerke mit insgesamt 20 Maschinensätzen und einer Stromerzeugung von 1.836 Mega Watt Leistung. Dies entspricht einem jährlichen Stromverbrauch von 630.000 Haushalten. 14 Speicherbecken werden bewirtschaftet und die sind mit 66 km Stollen verbunden.
Die Planungen für ein weiteres Pumpspeicherkraftwerk Atdorf würden die Leistung um 75% noch erhöhen. Allerdings stoßen die Planungen auf erheblichen Widerstand vor Ort.

Schluchsee vom Bildstein








Lageplan der Schluchsee- und Hotzenwaldgruppe
Karaftwerk Häusern