Freitag, 31. August 2018

Was verbirgt sich hinter der hl Ursula Schutzpatronin von Offenburg?


In Offenburg der Straße ins Zentrum folgend, in der Hauptstraße vor dem alten Rathaus und der Polizei, steht zu Beginn der Fußgängerzone die Säule der St Ursula.



Ursula war nach der Legende aus dem 10. Jahrhundert die Tochter eines britannischen Königs. Sie fiel im Jahre 452 auf der Rückkehr von einer Pilgerfahrt nach Rom mit ihren zehn Gefährtinnen in Köln in die Hände der Hunnen, die alle elf Frauen töteten. Seither ist sie die Schutzheilige von Köln.



Für Offenburg gibt es folgende Ursula Legende: Im Dreißigjährigen Krieg planten die Truppen des Schwedengenerals Herzog Bernhard von Weimar einen Anschlag auf Offenburg. Als sie am 14. Juli 1639 im Begriff waren, den Mühlbach zu durchschreiten, erschien ihnen plötzlich auf der Stadtmauer St Ursula mit der Krone und veranlasste sie zur Umkehr. Seither ist Ursula die Schutzpatronin Offenburgs.



Das Denkmal ist eine Stiftung des Offenburger Unternehmers Franz Burda.



Aber auch in der Stadtpfarrkirche „Heilig Kreuz“ zeigt das Deckengemälde die heilige Märtyrin Ursula, welche die schwedischen Belagerer vertreibt, die schon im Begriff waren, die Stadtmauer zu übersteigen.


Freitag, 24. August 2018

Was verbirgt sich hinter dem Pumpspeicherkarwernenkraftwerk im Murgtal?



Das Rudolf-Fettweis-Werk der EnBW Kraftwerk AG im Murgtal hat mit dem Stauwehr von Kirschbaumwasen, Raumünzachkraftwerk, der Schwarzenbachtalsperre und dem Kraftwerk in Forbach die Möglichkeit 65.630 KW Strom zu erzeugen.



Das aus der Schwarzenbachtalsperre über das Maschinenhaus in Forbach abfließende Wasser gelangt über das Ausgleichsbecken in die Murg, so dass kein Pumpspeicherbetrieb möglich ist. Dies ist nur beschränkt mit dem Wasser aus dem Rückhaltebecken von Kirschbaumwasen möglich.



Um die Leistung auf 220 MW vierfachen zu erhöhen, ist ein Pumpspeicherbetrieb der Scharzenbachtalsperre notwendig.



Dies soll nach den Plänen der EnBW folgendermaßen ablaufen: Das Ausgleichsbecken des Schwarzenbachwerkes als Unterstufe soll durch einen unterirdischen Wasserspeicher in Form einer Kawerne (Tunnelsystem) erweitert werden. Gleichzeitig soll das Speicherkraftwerk Schwarzenbach zu einem Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut werden. Die Schwarzenbachtalsperre wäre das Oberbecken und korrespondiert mit dem unterirdischen Wasserspeicher bei Forbach als Pumpspeicherkawernenkraftwerk.



Der weitere Ausbau sieht in einem zweiten Schritt vor, dass die Schwarzenbachtalsperre auch als Unterbecken dient. Sie würde mit einem zu bauenden Oberbecken korrespondieren. Von den umliegenden Höhenzügen wurde der Seekopf im Raumordnungsverfahren als Vorzugsalternative ermittelt. Als Alternativen waren auch die Streitmannsköpfe oder der Nägeliskopf in der Diskussion.



Im Raumordnungsverfahren von 2012 wird das Oberbecken auf dem Seekopf als kleine Kawerne im Berg dargestellt.



Bleibt abzuwarten was Planfeststellung, Naturschutz und sonstige Interessengruppen dazu sagen werden. EnBW hat 2016 mitgeteilt, dass die Finanzierung bei auf Dauer so niedrigen Strompreisen sich nicht realisieren lässt. Trotzdem werden die Unterlagen zusammengestellt, so dass das Planfeststellungsverfahren 2017 eingeleitet wurde. Erst nach einer Genehmigung durch die Behörden wird über die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens entschieden.

Freitag, 17. August 2018

Was verbirgt sich hinter der Friedhofskapelle im Suggental bei Waldkirch?


von Seelsorgeeinheit Waldkirch

Was als Friedhofskapelle im Suggental vorhanden ist, ist die Sakristei der alten Bergmannskirche, die im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Im Dreißigjährigen Krieg brannte sie aus, wurde wieder hergestellt und 1661 barockisiert und zu Ehren der Jungfrau Maria und Ihrer Eltern Joachim und Anna geweiht. Wegen baulicher Schäden durch Feutigkeit wurde die Kirche 1835/36 abgetragen. Die Sakristei blieb unerklärlicher Weise stehen.



Die Silbergruben im Suggental gehörten zu reichsten im Breisgau. Um das Wasser in den Gruben zu regulieren und den großen Wasserbedarf für ein Pochwerk sicherzustellen, wurde ein 22 km langer Wassergraben (Urgraben) 1284 gebaut. Er ist heute noch vorhanden. Die Bäche vom Süd- und Osthang des Kandels wurden zu einem Rückhaltebecken oberhalb des Suggentales geführt. Der Bach des Suggentales alleine führte zu wenig Wasser. 1288 brach der Damm des Rückhaltebeckens bei einem schweren Unwetter. Das gesamte Suggental wurde überflutet. Bis zu 150 Bergleute und ihre Familien sollen den Tod in den Gruben und im Dorf gefunden haben. Erst 1776 gab es Versuche die Gruben wieder zu beleben.



Auf Grund dieses Unglücks erhielt das Tal seinen Namen: Sunkental – heute Suggental. In der Friedhofskapelle sei heute noch zu sehen, bis auf welche Höhe das Wasser gestiegen sein soll.



Das Unglück führte zu mehreren Sagen.




Freitag, 10. August 2018

Was verbirgt sich hinter der Wallfahrtskirche Mater Dolorosa?


1140 wurde eine „Cella St Nicholai“ als Benediktinerpriorat von St Georgen in Bad Rippoldsau gegründet. Im Volksmund wurde dies nur „Klösterle“ genannt. Bis 1802 wurde das Kloster stetig ausgebaut und erweitert. 1721 wurde eine wundersame Heilung eines blindgeborenen Mädchens durch Protokolle der Prioren von St Nikolaus erwähnt. Seither ist die Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes von Bad Rippoldsau dokumentiert. 1956 löste die Schutzpatronin den früheren Schutzpatron, den heiligen Nikolaus, ab.



Die im spätklassizischten Stil erbaute Pfarr- und Wallfahrtskirche erfuhr 1953-56 und 1980-96 eine umgehende Umgestaltung. Über dem Hochaltar befindet sich das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes aus dem 14. Jahrhundert. Auf beiden Seiten des Langhauses die Heiligen: Nikolaus und Benedikt sowie die Kirchenväter Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Georg der Große.



Die Wallfahrtskirche ist Maria Schmerzen (15.9.) geweiht. Hauptfest ist der Schmerzenfreitag (Freitag vor Palmsonntag). An diesem landläufig genannten Schmerzenfreitag feiert Bad Rippoldsau das Fest der Sieben Schmerzen Mariens. Er fällt immer auf den Freitag eine Woche vor dem Karfreitag. Der Gedenktag wird also nach der Festlegung des Sevitenordens seit 1727 gefeiert. Es wird wie in jedem Jahr eine große Wallfahrt veranstaltet, bei der jährlich Tausende zum Gnadenbild nach Bad Rippoldsau kommen.



Das Bad Rippoldsauer Gnadenbild, eine Pieta, stammt aus der Zeit des Benediktiner Priorates. Bis 1758 war die Statue auf der Epistelseite der Klosterkirche in einem Rondell untergebracht. Dann wurde es im Herzen des Hochaltars aufgestellt. Von da an begann die Hochblüte der Wallfahrt zur Rippoldsauer Schmerzensmutter. Maria wird nicht nur als Trauernde mit ihrem toten Sohn abgebildet sondern auch mit einem Schwert in der Brust. Manche Darstellungen zeigen sieben Schwerter in der Brust analog den sieben Schmerzens Marias.



Die Jahrhundertwende brachte eine Gegenbewegung und 1802 wurde das Priorat aufgehoben. Auch das Gnadenbild wurde entfernt. Im Jahr 1850 holte man es vom Speicher der Kirche und brachte es auf den Kniebis, wo es bis 1865 aufbewahrt wurde. 1886 wurde das Bild der Mutter der Sieben Schmerzen in einer feierlichen Prozession zur Pfarrkirche „Mater Dolorosa“ nach Bad Rippoldsau zurückgebracht.