Freitag, 3. August 2018

Was verbirgt sich hinter dem Teufelstein von St Roman?


Im Ortsteil Halbmeil  biegt talaufwärts die Fahrstraße links nach St Roman ab und führt zu diesem bekannten Wallfahrtsort. An der Wallfahrtskirche führt der Hansjakob Wanderweg den Hügel hinauf, an dieser vorbei. Nach ca 2 km bergaufwärts liegt der Teufelstein.



Zumindest seit dem 14. Jahrhundert besteht die Wallfahrt des Hl Romanus (9. August), dem nachgesagt wird, vor allem jüngeren und auch älteren bei der Suche des Mannes behilflich zu sein. „Suchst du einen Mann, wallfahr` zu St Roman“. Da wohin die Siedler aus allen Tälern leicht hingelangen konnten, bauten sie ihre Kirche und weihten sie dem heiligen Märtyrer. Noch  heute  zeugen die Hofzeichen in der Kirche vom Opfersinn und der Liebe der Bauern zu ihrer Heimat und geschichtsträchtigen Gotteshaus.



Der Teufel treibt sich oftmals in irgendwelcher menschlicher Gestalt umher, um zu sehen, wo er Schaden stiften und die Seelen zum Unheil verführen kann. Er versteht es dann meisterlich, seine Hörner, Bockfuß und Schwanz zu verstecken. So haben die Bauern auf der Höhe zwischen Heubach und Langenbach, die dem St Romanus eine Kirche bauen wollten, nicht gemerkt, dass die Hilfe, die fleißig Stein auf Stein zum Kirchbau trug, der Teufel in eigener Person gewesen ist. Er war der Meinung, hier entstehe ein Wirtshaus. Dieses ist ja des Teufels liebstes Menschenwerk, da ihm die Schnapser und übermäßigen Bier- und Weintrinker leicht zufallen.



Beim Fortgang des Baues merkte der Teufel aber, dass zu seinem Schrecken nicht ein Wirtshaus entstand sondern ein Gotteshaus. Schnell eilte er hinauf auf den Staufenkopf und brach unter entsetzlichem Brüllen einen mächtigen Felsblock aus des Berges Gipfel, um damit Kirche und Werkleute in einem zu zerschmettern.



Schon war er grimmigen Herzens auf dem Weg zur Untat, als ein Wanderer des Weges daherkam und den Satan fragte, was er denn vorhabe. „Seht ihr die Kirche dort, die ist mir ein Dorn im Auge“. Der Wanderer entgegnete: “Schont Euch ein wenig, Ihr seid ohnedies außer Atem, legt den Stein lieber noch ein wenig ab und ruhet, damit Euch der Wurf gelingt“. Dem Teufel leuchtete das ein, warf den Stein ein Stück den Wald hinunter und gedachte nach einem Stündle erquickenden Schlafes den entscheidenden Wurf zu tun.



Nach seinem Ausruhen schritt er zur Tat. Er konnte den Stein heben wie er wollte, er stemmte und schob an dem Stein über einen Tag herum. Der zuvor leichte Felsen war nicht mehr zu bewegen. In seinem Zorn zerkratzte er mit seinen Krallen in sinnloser Wut den unschuldigen Stein, der noch heute oberhalb dem Wallfahrtsort St. Roman liegt und seither Teufelstein heißt.



Jener Wanderer der den Rat dem Teufel gab und den Stein so schwer machte, musste wohl ein Erzengel oder gar Gottvater gewesen sein, der auf diese Weisen seinem Widersacher die Grenzen aufzeigte.