Freitag, 17. August 2018

Was verbirgt sich hinter der Friedhofskapelle im Suggental bei Waldkirch?


von Seelsorgeeinheit Waldkirch

Was als Friedhofskapelle im Suggental vorhanden ist, ist die Sakristei der alten Bergmannskirche, die im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Im Dreißigjährigen Krieg brannte sie aus, wurde wieder hergestellt und 1661 barockisiert und zu Ehren der Jungfrau Maria und Ihrer Eltern Joachim und Anna geweiht. Wegen baulicher Schäden durch Feutigkeit wurde die Kirche 1835/36 abgetragen. Die Sakristei blieb unerklärlicher Weise stehen.



Die Silbergruben im Suggental gehörten zu reichsten im Breisgau. Um das Wasser in den Gruben zu regulieren und den großen Wasserbedarf für ein Pochwerk sicherzustellen, wurde ein 22 km langer Wassergraben (Urgraben) 1284 gebaut. Er ist heute noch vorhanden. Die Bäche vom Süd- und Osthang des Kandels wurden zu einem Rückhaltebecken oberhalb des Suggentales geführt. Der Bach des Suggentales alleine führte zu wenig Wasser. 1288 brach der Damm des Rückhaltebeckens bei einem schweren Unwetter. Das gesamte Suggental wurde überflutet. Bis zu 150 Bergleute und ihre Familien sollen den Tod in den Gruben und im Dorf gefunden haben. Erst 1776 gab es Versuche die Gruben wieder zu beleben.



Auf Grund dieses Unglücks erhielt das Tal seinen Namen: Sunkental – heute Suggental. In der Friedhofskapelle sei heute noch zu sehen, bis auf welche Höhe das Wasser gestiegen sein soll.



Das Unglück führte zu mehreren Sagen.