Freitag, 31. März 2017

Was verbirgt sich hinter der Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau?



Die Bundesstraße führt weiter das Wehratal aufwärts bis zum Wallfahrtsort Todtmoos. Die Zugangswege führen zum Westweg, der in einem Bogen Todtmoos umgeht.



Die Wallfahrtskirche im Ort Todtmoos steht dominant an einem Hang etwas erhöht über den Häusern. Diese Bergkuppe nennt sich Schönenbühl.



Die Legende berichtet: In alten Zeiten war die ganze Gegend ein Waldsumpf, aus dem so giftige Dämpfe aufstiegen, dass Menschen und Tiere, die in diese Gegend kamen, an den schädlichen Gasen sofort starben.



Diese Gegend wurde daher auch “totes Moos“ genannt. Da erschien die Mutter Gottes 1255 dem Leutpriester  Dietrich von Rickenbach und sprach zu ihm: „Mache dich nach dem Ort Schönenbühl auf. Dieser liegt zwischen den Bächen Wehra und Todtenbach. Dort wirst du einen Baum finden mit einem heiligen Kreuz. Denselben fälle und erbaue mir an dieser Stelle eine Kapelle, den Altar setze dort, wo die Spitze des Baumes liegen wird. Dann würden die giftigen Dämpfe vom toten Moos verschwinden“.



Den bezeichneten Baum fand er und fällte ihn in mühsamer Arbeit. Von dieser Arbeit ermüdet, schlief der Leutpriester ein. Die Mutter Gottes erschien ihm wieder und befahl ihm, ihr Bild in der Kapelle aufzustellen. Dietrich erwachte und fand am Wurzelstock der gefällten Tanne ein schönes Gnadenbild, die Mater Dolorosa mit dem Fronleichnam darstellend.



Aus der mächtigen Rottanne wurde eine kleine Holzkapelle erstellt, in der das Gnadenbild, wie ihm geheißen, aufgestellt wurde.



Aus dem toten Moos wurde Todtmoos und anstatt der Holzkapelle ließ Rudolf von Habsburg 1268 eine Steinkapelle bauen. Die heutige Kirche entstand zwischen 1625 und 1632. 1758 und 1772 wurden Umbauarbeiten vorgenommen. 1927 wurde sie erneut wegen der Zunahme der Wallfahrer erweitert, bekam zwei neue Seitenschiffe und den neuen, mächtigen Turm. Die rechte Seitenkapelle ist dem heiligen Blasius geweiht. Unter den Altarstufen befindet sich die Stelle, an der die Tanne stand, die Pfarrer Dieterich auf Geheiß Marias gefällt hat. Ein Wandgemälde erzählt den Anfang der Todtmooser Wallfahrt.



Das Gnadenbild „Unserer Lieben Frau in Todtmoos“ ist im Hochaltar eingelassen. Es ist aus Holz in Lebensgröße gefertigt und stellt Maria sitzend dar, wie sie den Leichnam ihres Sohnes im Schoße hält. Maria trägt eine Krone. 

1966 wurde eine neue Orgel 46 Registern und 3313 Pfeifen eingebaut.





 
Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau

Altarraum mit Gnadenaltar




Samstag, 25. März 2017

Was verbirgt sich hinter dem Teufelsmühle Turm?



Der Teufelsmühle Turm  liegt südlich der Landstraße Loffenau und Bad Herrenalb L 564. 1 km vor dem Käppele zweigt rechts ein Fahrweg 4,5 km bis zur Teufelsmühle (908 m) ab. Über die Alte Weinstraße von Gernsbach ist sie ebenfalls zu erwandern.

Der Teufelsmühle Turm (16,20 m) wurde 1910 vom Schwarzwaldverein als viereckiger Steinturm errichtet. Schon 1886 wurde eine Blockhütte erbaut, die aber 1909 abbrannte. Deswegen wurde 1910 der Steinturm (10 m) mit Unterkunftshütte erbaut. Wegen der wachsenden Bäume wurde der Turm 1952 auf 16,20 m erhöht. 1958 wurde ein Jugendwanderheim angebaut. Das Anwesen wurde 1983/84 gründlich renoviert. 71 Stufen führen auf die Aussichtsplattform. Seitlich lädt das Höhengasthaus Teufelsmühle nur wenige Meter vom Turm ein. (Ruhetag Montag und Dienstag)

Die Aussichtsplattform ermöglicht bei guter Sicht nach Norden die Hornisgrinde und Badener Turm, nach Westen Speyer und den Pfälzer Wald sowie südlich Vogesen und Straßburg. Ebenso ein herrlicher Blick ins Murgtal und die Rheinebene.

Seit 1977 gibt es etwas unterhalb eine Startrampe ins Murgtal für Drachen- und Gleitschirmflieger.

Neben dem Turm des Teufels Grabrede:
Hier liegt mein Weib. Gott sei gedankt!
Wie oft hat sie mit mir gezankt.
Drum lieber Wanderer rat ich dir,
geh schnell von dieser Stelle hier,
sonst steht sie auf und zankt mit dir.

Teufelsmühle Turm

Teufelsmühle Grab


Freitag, 17. März 2017

Was verbirgt sich hinter dem Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof?



Ab Anfang April bis Anfang Oktober eröffnet das bekannte Zuschauermagnet seine Pforten.

Der  1612 an dieser Stelle erbaute Vogtsbauernhof war für Hermann Schilli der Mittelpunkt des im Jahre 1963 gegründeten Museums. Im Laufe der Jahre kamen weitere Bauernhöfe hinzu, die im Schwarzwald abgebaut und hier auf dem Museumsgelände wieder  original restauriert wurden: Der Hippenseppenhof ( von Furtwangen 1599), Lorenzenhof (von Oberwolfach 1608), Falkenhof (vom Dreisamtal 1737) sowie das Schauinslandhaus (vom Schauinsland 1730) und das Hotzenwaldhaus (Hotzenwald 1756). Auf dem Museumsgelände befinden sich zahlreiche ergänzende Gebäude wie Hammerschmieden, Mühlen, Speicher und Sägen sowie eine Hofkapelle.

Auf dem übersichtlich geordneten Museumsgelände werden das häusliche, bäuerliche Leben, Wohnen und Arbeiten aus früheren Zeiten auf dem Bauernhof gezeigt. Die Arbeits- und Ackerbaugeräte sind vorhanden und zeigen die Beschwerlichkeiten des damaligen Lebens und Arbeitens als bäuerliche Selbstversorger. Im Gegensatz zu fremden Regionen wurde hier der Eindachhof im Schwarzwald gebaut. Mensch, Tier und Erntegut waren unter einem Dach vereint.
Vogtsbauernhof 1612
. 

Prächtige Bauerngärten sowie ein großer Kräutergarten geben das Wissen über die damals bekannten Kräuterpflanzen und deren bäuerlichen Medizin wieder. Aberglauben, Religion, Frömmigkeit und bäuerliche Eigenheiten runden das Bild des damaligen Lebens ab.

250.000 Besucher zwischen Ende März und Anfang Oktober jährlich zeigen von dem nachhaltigen Interesse und Anziehungskraft dieses Museumsjuwels, das jeweils durch spezielle Schwerpunktthemen: Sagen, Aberglaube und bäuerliches Leben informiert.

Hotzenwaldhaus 1756

Lorenzenhof 1608

Falkenhof 1737

Hippenseppenhof 1599

Freitag, 10. März 2017

Was verbirgt sich hinter der Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes?



Die B 28 führt von Freudenstadt nach Altensteig. Nach der Abfahrt Hallwangen zweigt rechts die Straße über Herzogenweiler, Lützenhardt nach Heiligenbronn ab. Heiligenbronn gehörte zur Pfarrei Salzstetten. Salzstetten ist heute ebenfalls ein Ortsteil von Waldachtal. Der Gäurandweg führt von Haiterbach nach Süden durch Salzstetten.



Heiligenbronn dessen Name von der Quelle kommt, die neben der heutigen Kirche hervorquillt, wird erstmals im Bebenhäuser Lagerbuch 1356 genannt. Dieser Quelle wurde eine Heilwirkung bereits damals zugeschrieben. Deshalb kamen immer mehr Wallfahrer. An der Quelle wurde zuerst ein Bildstock errichtet. Er steht heute noch in der Wallfahrtskirche. Später wurde ein kleines Kapellchen gebaut, und die Quelle nannte man „heiliger Brunnen“. Er wurde kürzlich modern gefasst.



Die jetzige Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes wurde 1747 erbaut, 2000 wurde innenrenoviert. Sie und die Wallfahrt werden von Franziskanerinnen betreut. Der Bau der jetzigen Wallfahrtskirche soll durch ein Gelübde angeregt worden sein, das der damalige Pfarrer von Salzstetten, Johann Heinrich Schertlin, abgelegt haben soll. Er wurde von der Räuberbande des Hannickel überfallen. Als er die Banditen im Hause hörte und um sein Leben bangen musste, machte er das Gelübde, in Heiligenbronn eine Kirche zu bauen, wenn er gerettet würde. Die Rettung brachte der Mesner, der in den landwirtschaftlichen Gebäuden wohnte und den Überfall bemerkt hatte. Er lief zur Kirche und läutete Sturm. Darauf erfassten die Räuber Angst und flohen. Hannickel wurde später in Sulz gehängt und soll vor der Hinrichtung ein Marienlied gesungen haben.



Zur Wallfahrtskirche gehört auch ein Gebetsgarten.



Woher das über 600 Jahre alte Heiligenbronner Gnadenbild der Schmerzensmutter kommt ist nicht bekannt. Die Legende erzählt, dass zwei Hirtenbuben es bei der Quelle gefunden hätten. Es sei wieder an den früheren Platz, der nicht bekannt ist, zurückgebracht worden. Danach sei es aber wieder an der Quelle gelegen. Es wurde ein Bildstöckchen und später eine Kapelle gebaut. Ein Einsiedler ließ sich dabei nieder und empfing die reichlich kommenden Wallfahrer. Das Gnadenbild stellt eine Pieta dar.



Jedes Jahr findet eine Dekanatswallfahrt mit über tausend Wallfahrern am Feiertag Schmerzen Mariens statt. (15.9.) Auch an Maria Geburt (8.9.) wird ein großer Wallfahrtstag begangen. 1632 musste das Gnadenbild vor den Württembergern nach Oberndorf gebracht werden. Am 8.9.1637 kehrte es mit einer feierlichen Prozession zurück.



1855 kam ein eigener Geistlicher nach Heiligenbronn und gründetet ein Franziskanerkloster mit einem Waisenhaus. Es arbeitet bis zum heutigen als weit über die Region bekanntes Haus.

Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes

Gnadenaltar der Wallfahrtskirche

Brunnen der Wallfahrtskirche