Freitag, 29. September 2017

Was verbirgt sich hinter der Schauinslandrennstrecke?



Der Schauinsland, der Hausberg der Freiburger, diente schon in den 20er Jahren als Rennstrecke. Von einer solchen konnte zwar damals keine Rede sein, sondern es handelte sich um Holzabfuhrwege, die für die damalige Bereifung eine harte Sache war. Christian Werner fuhr damals auf einem Mercedes 2 Liter als Tagesbester 62 km/h.



Im Laufe der Jahre wurde dann am Schauinsland die Strecke mehr und mehr ausgebaut, mit Tribünen  in der Holzschlägermattekurve versehen und unter die Fittiche ADAC  genommen. So konnte im Jahre 1930 die erste Europa Bergmeisterschaft durchgeführt werden. Diese gewann im gleichen Jahr Rudolf Caracciola auf einem Mercedes SSK. Damals zogen bis zu 20.000 Besucher an die Rennstrecke.



Mit Beginn des Krieges wurden die Rennveranstaltungen eingestellt. Aber gleich nach dem Kriege gewann die Faszination dieser Bergstrecke am Schauinsland wieder die PS-Verehrer zu den Bergrennen. 1963 wurde dann von Edgar Barth die durchschnittliche Geschwindigkeit von 100 km/h überschritten. Die zahllosen Kurven -175 genau gezählt- mussten immerhin in weniger als 7 Minuten bei einer Strecke von 11,2 km/h durchrast werden und sorgten für den notwendigen Nervenkitzel.



Seit vielen Jahren hat der Naturschutz den Motorenlärm und die PS-Zahlen besiegt. Seit 1984 werden keine Rennen mehr durchgeführt. Nur noch Oldtimertreffen mit gedrosseltem Tempo sind bis zur Holzschlägermatte –also 7,5 km-  heute erlaubt. Es dürfen nicht mehr als 80 Fahrzeuge und nicht mehr als 5.000 Besucher zur Rennstrecke und das noch nur alle zwei Jahre.



Um auch andere Exzesse zu stoppen, schwere Unglücke zu verhindern  wird jedes Jahr von Anfang April bis Ende Oktober jeglicher Motorradverkehr verboten.

 
Schauinslandrennstrecke - Holzschlägermatte

Freitag, 22. September 2017

Was verbirgt sich hinter dem Hühnersedel Turm?



Der Hünersedel Turm liegt nahe dem Kandelhöhenweg, der von Höhenhäusern am Fuße des Hünersedels (745 m) nach Süden Richtung Waldkirch führt. Der Hünersedel ist der Hausberg von Freiamt und an ihm entspringt die Schutter.



Der Hünersedel Turm (29 m) wurde ursprünglich 1950 als ein Vermessungsturm. Wegen seiner hervorragenden Rundumsicht wurde in den 90er Jahre ein Förderverein gegründet. Dieser baute mit seinen Spendengeldern einen neuen Turm, der 2004 eingeweiht werden konnte. Der Turm besteht aus drei  Douglasien Hauptstützen, die im Freiämter Wald geschlagen wurden. 2009 wurde auf der Aussichtsplattform eine Panoramatafel angebracht.



Der Turm bietet einen weiträumigen Rundumblick nach Westen zu den Vogesen, nach Süden vom Blauen, Belchen und, Feldberg nach Osten, Kandel und Fohrenbühl im Osten und nach Norden bis zur Hornisgrinde.
Hühnersedel Turm


Donnerstag, 14. September 2017

Was verbirgt sich hinter der 3 Seeenbahn?



Die 3 Seeenbahn wurde 1908 in die Planungsphase genommen. Sie sollte in Titisee an die 1901 fertiggestellte Höllentalbahn (Freiburg – Villingen) angeschlossen werden. Endziel sollte über St Blasien, Bad Säckingen oder Waldshut sein. Neben der Wuchtachtalbahn wäre dies eine zweite strategische Bahnverbindung zwischen der Schwarzwald- und der Hochrheinbahn gewesen.



Strittig war noch die Streckenführung nach St Blasien. Sollte sie über Häusern oder Bernau nach St Blasien führen. Denn St Blasien hatte bis dahin als einziger Amtsbezirk im Kaiserreich noch keinen Bahnanschluss.



1912 wurde die Strecke begonnen, die am Titisee, Windgefällweiher und Schluchsee vorbeiführt. Daher auch der Name der Bahnstrecke. Weltkrieg und Weltwirtschaftskriese hatten immer wieder zu beträchtlichen Verzögerungen geführt. So konnte erstmals 1926 wenigstens die Strecke bis Seebrugg eingeweiht werden.



Der Bau der Strecke über Häusern nach St Blasien war schon weiter fortgeschritten. In St Blasien war das Bahnhofgebäude erstellt. Nur hat es nie einen Zug gesehen, denn die Inflation der Weltwirtschaftskriese hat alle weiteren Arbeiten illusorisch gemacht.



Die 3 Seenbahn hat mit Bärental  967 m, den höchsten Bahnhof der BRD. Der Bahnhof Seebrugg gewann an Bedeutung durch die nahe gelegene Rothaus Brauerei und die Fa Schmidt (Winterdienst) in St Blasien. 1960 wurde die Strecke elektrifiziert. Die Bahnstrecke hat heute nicht nur als Verbindungsstrecke in ein bedeutendes Feriengebiet sondern auch als Museumsbahn mit Dampflokomotiven an Bedeutung gewonnen.

Bahnhof Bärental



 
3 Seeenbahn in Schluchsee

Donnerstag, 7. September 2017

Was verbirgt sich hinter dem Brandenkopfturm?



Der Brandenkopfturm liegt am Westweg vom Glaswaldsee, Brandenkopf (941 m) und Hausach. Der ursprüngliche Name war Farnlehnkopf. Aber nach dem großen Waldbrand 1730 wurde er zuerst als Brentenkopf und ab 1842 als Brandenkopf bezeichnet. Der Europäische Fernwanderweg 1 und der Hansjokob Weg I führen hier durch. Von Hausach ist der Brandenkopf über die Bettelfrau,  Fischerbach über die Nillhöfe, Unterhamersbach über den Schwanenbachsattel, von Oberhamersbach über den Durben und Oberwolfach über die Kreuzsattel der Turm jeweils mit dem PKW zu erreichen.



Der Brandenkopfturm (32 m) wurde ursprünglich 1902 als hölzernes Aussichtsgerüst vom Schwarzwaldverein erstellt. Aber schon 1905 musste ein neues Aussichtsgerüst (22 m) erbaut werden. Wegen Einsturzgefahr wurde 1929 ein viereckiger Sandsteinturm errichtet. Mit Hilfe von 150 Stufen erreicht man die Aussichtsplattform. Der Turm musste in der 40er Jahren,  1956, 1977, und 1993 jeweils renoviert werden.



Seit 1907 wurde eine Schutzhütte erbaut, 1930 gab es eine Wanderhütte, die dem 1982 fertig gestellten  komfortablen, modernen und großzügigen Berggaststätte und Wanderheim Brandenkopf des Schwarzwaldvereines (Dienstag Ruhetag) weichen musste.



Auf dem Gipfel des Brandenkopfes gibt es eine gewaltige Sendeanlage des Südwestrundfunkes auf einem 125 m hohen Fernsehturm.



Von der Aussichtsplattform hat der Wanderer einen Blick von der Hornisgrinde bis zum Feldberg. Bei gutem Wetter bis in die Rheinebene, Vogesen im Westen sowie Pfälzer Wald und Osten bis zur Schwäbischen Alb. Bei idealem Wetter ist ein Alpenblick von der Zugspitze bis zum Mont Blanc möglich.



Die günstige Lage des Brandenkopfes ermöglicht jährlich 2.000.000 kWh Windenergie.



Freitag, 1. September 2017

Was verbirgt sich hinter Fallers Flug zum Feldberg?



Fluglehrer Artur Faller aus  Schönau im Wiesental gelang nach verschiedenen Versuchen eine Landung mit einem Flugzeug auf dem Feldberg.



Am 11. September 1913 setzte Faller um 6.30 Uhr in der Nähe des Bismarckdenkmales auf dem Feldberg auf. Er startete vom Flugplatz Mülhausen-Habsheim im Elsaß mit einem Doppeldecker, der nur einen einzylindrigen Motor besaß. Die Landung auf dem 1450 hohen Seebuck stellte gleichzeitig ein Weltrekord für Berglandungen dar.



Natürlich bewirkte dieses Spektakel auf dem Feldberg hunderte von Schaulustigen. Neben den Tauen musste das Flugzeug auch mit mehreren Sandsäcken befestigt werden, um es gegen die Windböen zu sichern.



Die Wetterverhältnisse erlaubten am nächsten Tag den Rückflug nicht. Allerdings wussten die Einheimischen von einer „Nebelwand“ im Kopf des Fliegers zu berichten, die den Abflug verzögerte. Die „Nebelwand“ hatte die Ursache in einer ausgiebigen Freudenfeier im Feldbergerhof gehabt.



Die Reichspostverwaltung gab damals eine Sonderbriefmarke mit der Aufschrift „Erste Flugpost, 11. September 1913, Feldberg-Mühlhausen“ heraus.