Freitag, 30. Juni 2017

Was verbirgt sich hinter der Schwarzwaldpanaromastraße?




Die heute wohl berühmteste Straße des Schwarzwaldes ist die Schwarzwaldhochstraße oder auch B 500 von Baden-Baden zur Alexanderschanze. 1933 war diese von Baden-Baden bis zum Ruhestein fertig gestellt.





Die Oraganisation Tod realisierte bis 1942 das Teilstück der Schwarzwaldhochstraße bis zur Alexanderschanze. Es fehlte nur die Teerdecke und war für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Bis 1960 war nach und nach das nördliche Teilstück der B 500 fertig gestellt.



Ursprünglich war die Westseite des Schwarzwaldes, die badischen Seite, als Touristenstraße in der Planung. Der Bau der Straße an den abfallenden Schwarzwaldhängen zur Rheineben hin hätte ein herrliches Panorama ergeben. Dies entspricht der heutigen Trasse des Westweges. Die Ausblicke in die Vorberge des Schwarzwaldes, Rheinebene, Elsaß und Vogesen hätten phantastische Ausblicke ermöglicht.



Im Südschwarzwald waren die Straßen zumeist nur Holzabfuhrwege, die den Tälern folgten. Erst mit dem Hotzenwaldstraßenprogramm wurde Versäumtes nachgeholt und so wurde auch die B 500 von Schluchsee nach Waldshut mit ihren Ortsumgehungen modern angelegt. Damit war der südliche Teil der B 500 von Neueck bei Furtwangen mit 70 km fertig konzipiert.



Nach den damaligen Vorstellungen und Planungen der 30er Jahre sollten die Panoramastraße von Baden-Baden nach Waldshut durchgehend weitergeführt werden.



Für das fehlende Mittelstück gab es zwei Planungen: Östlich über Loßburg, Sulgen und St Georgen wurde projektiert. Die Panoramastraße sollte aber nur auf der badischen Seite geführt werden.  Deswegen sahen die groben Planungen von Fritz Authenriet vor, von der Alexanderschanze am Gebiet des Glaswaldsees vorbei nach Hausach zu führen. Mit einem Stelzenviadukt sollte die Trasse über das Kinzigtal gebaut werden. Über den mittleren  Schwarzwald entsprechend dem Verlauf des heutigen Westweges verlief die Grobplanung durch die Gebiete Büchereck bei Gutach, Huberfelsen bei Hornberg, Wilhelmshöhe bei Schonach, Weißenbacher Höhe bei Schönwald. Oberhalb Furtwangen auf der Neueck sollte die Panoramastraße auf die heutige Trasse der B 500 stoßen. Der heutige Verlauf der B 500 von Triberg aus durch Schönwald und Furtwangen bis zur Neueck stellt eine provisorische Lösung dar. 

Es war auch vorgesehen, die geplante Rheintalautobahn durch Anschlüsse aus dem Renchtal mit der Panoramastraße zu verbinden. Die Steigungen bei Oppenau sei durch groß angelegte Viadukte zu überwinden.


















 

Freitag, 23. Juni 2017

Was verbirgt sich hinter dem Siebenschläfertag?



Der Siebenschläfertag ist ein Gedenktag an die Sieben Brüder, die im Jahre 252 bei der Christenverfolgung im kleinasiatischen Ephesus in einer Höhle Zuflucht suchten und darin eingemauert wurden. Sie fielen, so die Legende, in einen Dauerschlaf und erwachten im Jahre 446 wieder.



Die Bauernregel vom Siebenschläfertag ist erst entstanden, als im 9. Jahrhundert nach Christus in Deutschland der 27. Juni zum Gedenktag für die Sieben Brüder von Ephesus bestimmt wurde. Wer, wo und wann auf die Idee gekommen ist die schlafenden sieben Brüder mit sieben Wochen Wetter zu verknüpfen, wird wohl immer im Dunkel der Geschichte verborgen bleiben. Wenn es also am Siebenschläfertag geregnet hat, soll es sieben Wochen lang täglich mindestens etwas regnen.



Es ist für die Weiterentwicklung des Sommerwetters vollkommen belanglos, ob am 27. Juni irgendwo zwischen Alpenkamm und Nordsee Küste ein Regenschauer fällt. Entscheidend sind vielmehr die Großwetterlagen. Der Jetstream, ein starkes Windband in fünf bis zehn Kilometern Höhe, bewegt sich über eine Frontlinie von Warm- und Kaltluft in ostwestlicher Richtung. Je höher die Temperaturunterschiede ausfallen, desto heftiger werden die Tiefausläufer. Verläuft der Jetstream eher im Norden, gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss des Azorenhochs. Bewegt er sich weiter südlich, haben die Islandtiefs eher die Möglichkeit sich durchzusetzen. 



Übrigens sollte man nicht am 27. Juni sondern am 8. Juli auf mögliche Regenschauer achten, weil durch die Kalenderreform des Papstes Gregor XIII im Jahre 1582 aus dem 27. Juni der 8. Juli geworden ist. Seither stimmen alle an bestimmte Kalendertage gebundenen Bauernregeln nicht mehr. Deshalb klagte schon im 17. Jahrhundert ein Bauer: „Oh, Babst, was hast Du angericht…!“
Siebenschläferkirche Rotthof bei Passau



Freitag, 16. Juni 2017

Was verbirgt sich hinter der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt?



Von der B 500 zweigt auf dem Thurner die Landstraße nach St Märgen und St Peter ab.



In einer gewissen Rivalität wurde um 1118 25 Jahre nach Gründung des Klosters St Peter das Augustinerkloster St Märgen gegründet. Die Augustiner-Chorherren kamen aus dem Gebiet Lunéville und hatten zur Gründung des Klosters eine romanische Sitzmadonna mitgebracht, die dem Kloster den Namen gab: „Cella Sanctae Mariae in silva nigra“ („St Marienzelle auf dem Schwarzwald“) Dieser Name verkleinerte sich im Laufe der Jahrhunderte von St Marienzelle bis zum heutigen St Märgen. Aufgrund des romanischen Gnadenbildes wurde St Märgen zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort.



Dennoch konnte sich das Augustiner Kloster im Laufe der Jahrhunderte nur mäßig entfalten. Das Augustiner Kloster St Märgen wurde als Gegenkloster zum erfolgreichen Benediktiner Kloster St Peter gegründet. Das raue Klima, die Abgeschiedenheit, die deutsche Sprache setzten den französischen Chorherren zu. Streit mit den Nachbarn und verheerende Brände (1284, 1430, 1560 und 1704) setzten dem Kloster stark zu. Ab 1463 wurde für ungefähr 250 Jahre das Gnadenbild in Freiburg in der Augustinerchorherren Propstei Allerheiligen aufbewahrt und 1723 wieder feierlich zurück überführt. Kloster und Propstei waren am Rande der Existenzmöglickeit eine Union eingegangen.



Die heutige Wallfahrtskirche wurde 1718 fertiggestellt und 1806 säkularisiert. 1907 musste nach einem durch Blitzschlag ausgelösten Brand die Kirche innen restauriert werden. Das Gnadenbild konnte rechtzeitig gerettet werden. Das Gnadenbild von 1100 zeigt die sitzende Madonna. Auf ihrem Knie sitzt das betende Kind. Mit der rechten Hand reicht sie einen Apfel. Zu verschiedenen Zeiten im Kirchenjahr wird die Marienfigur mit verschieden farbigen Gewändern geschmückt. Neben dem „Herz-Jesus-Altar" der Klosterkirche schließt sich auf der eine Seite die Josefkapelle, gegenüber die Muttergottes- oder Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild an.



Hauptfeste sind Maria Friedenskönigin des Schwarzwaldes (1.5.), Maria Himmelfahrt (15.8. Patrozinium) und Maria Einzug Wiederbegründung der Wallfahrt (2. Sonntag im Oktober).



Die Sage über das Gnadenbild berichtet: Anno 1677 am Fasttag Allerheiligen erzählte der Augustiner P. Georg Conrad der Freiburger Kirche Allerheiligen in seiner Predigt von der wunderbaren Schutzkraft des Marienbildes aus St Märgen, das man seit 1463 hier aufbewahrte: Da der Schwede Freiburg genommen und das Gotteshaus Allerheiligen sprengen wollte, hätten sowohl die anwesenden Katholischen und Unkatholischen eine Stimme gehört, die sagte: „Lasst ab, denn diese Kirche lasset sich weder sprengen noch verbrennen“.


Ein französischer Minière der Artillerie habe unter Zeugen deponiert: In der Kirche zu Allerheiligen in Freiburg sei miniert, zweimal das Pulver untersetzt und abgebrannt worden. Es habe aber nichts ausgerichtet. Erneut habe sich dieses Wunder bekräftigt, als die Franzosen 1678 durch Minieren die Kirche sprengen wollten. Das in die Minen gelegte Pulver ging jedes Mal los, die Kirchenmauern setzten sich immer wieder in das alte Fundament zurück.

Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt

Altarraum mit Herz Jesu Altar

Gnadenaltar