Freitag, 16. Juni 2017

Was verbirgt sich hinter der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt?



Von der B 500 zweigt auf dem Thurner die Landstraße nach St Märgen und St Peter ab.



In einer gewissen Rivalität wurde um 1118 25 Jahre nach Gründung des Klosters St Peter das Augustinerkloster St Märgen gegründet. Die Augustiner-Chorherren kamen aus dem Gebiet Lunéville und hatten zur Gründung des Klosters eine romanische Sitzmadonna mitgebracht, die dem Kloster den Namen gab: „Cella Sanctae Mariae in silva nigra“ („St Marienzelle auf dem Schwarzwald“) Dieser Name verkleinerte sich im Laufe der Jahrhunderte von St Marienzelle bis zum heutigen St Märgen. Aufgrund des romanischen Gnadenbildes wurde St Märgen zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort.



Dennoch konnte sich das Augustiner Kloster im Laufe der Jahrhunderte nur mäßig entfalten. Das Augustiner Kloster St Märgen wurde als Gegenkloster zum erfolgreichen Benediktiner Kloster St Peter gegründet. Das raue Klima, die Abgeschiedenheit, die deutsche Sprache setzten den französischen Chorherren zu. Streit mit den Nachbarn und verheerende Brände (1284, 1430, 1560 und 1704) setzten dem Kloster stark zu. Ab 1463 wurde für ungefähr 250 Jahre das Gnadenbild in Freiburg in der Augustinerchorherren Propstei Allerheiligen aufbewahrt und 1723 wieder feierlich zurück überführt. Kloster und Propstei waren am Rande der Existenzmöglickeit eine Union eingegangen.



Die heutige Wallfahrtskirche wurde 1718 fertiggestellt und 1806 säkularisiert. 1907 musste nach einem durch Blitzschlag ausgelösten Brand die Kirche innen restauriert werden. Das Gnadenbild konnte rechtzeitig gerettet werden. Das Gnadenbild von 1100 zeigt die sitzende Madonna. Auf ihrem Knie sitzt das betende Kind. Mit der rechten Hand reicht sie einen Apfel. Zu verschiedenen Zeiten im Kirchenjahr wird die Marienfigur mit verschieden farbigen Gewändern geschmückt. Neben dem „Herz-Jesus-Altar" der Klosterkirche schließt sich auf der eine Seite die Josefkapelle, gegenüber die Muttergottes- oder Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild an.



Hauptfeste sind Maria Friedenskönigin des Schwarzwaldes (1.5.), Maria Himmelfahrt (15.8. Patrozinium) und Maria Einzug Wiederbegründung der Wallfahrt (2. Sonntag im Oktober).



Die Sage über das Gnadenbild berichtet: Anno 1677 am Fasttag Allerheiligen erzählte der Augustiner P. Georg Conrad der Freiburger Kirche Allerheiligen in seiner Predigt von der wunderbaren Schutzkraft des Marienbildes aus St Märgen, das man seit 1463 hier aufbewahrte: Da der Schwede Freiburg genommen und das Gotteshaus Allerheiligen sprengen wollte, hätten sowohl die anwesenden Katholischen und Unkatholischen eine Stimme gehört, die sagte: „Lasst ab, denn diese Kirche lasset sich weder sprengen noch verbrennen“.


Ein französischer Minière der Artillerie habe unter Zeugen deponiert: In der Kirche zu Allerheiligen in Freiburg sei miniert, zweimal das Pulver untersetzt und abgebrannt worden. Es habe aber nichts ausgerichtet. Erneut habe sich dieses Wunder bekräftigt, als die Franzosen 1678 durch Minieren die Kirche sprengen wollten. Das in die Minen gelegte Pulver ging jedes Mal los, die Kirchenmauern setzten sich immer wieder in das alte Fundament zurück.

Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt

Altarraum mit Herz Jesu Altar

Gnadenaltar