Von der B 500 zweigt auf dem
Thurner die Landstraße nach St Märgen und St Peter ab.
In einer gewissen Rivalität wurde
um 1118 25 Jahre nach Gründung des Klosters St Peter das
Augustinerkloster St Märgen gegründet. Die Augustiner-Chorherren kamen aus dem
Gebiet Lunéville und hatten zur Gründung des Klosters eine romanische
Sitzmadonna mitgebracht, die dem Kloster den Namen gab: „Cella Sanctae Mariae
in silva nigra“ („St Marienzelle auf dem Schwarzwald“) Dieser Name verkleinerte
sich im Laufe der Jahrhunderte von St Marienzelle bis zum heutigen St Märgen.
Aufgrund des romanischen Gnadenbildes wurde St Märgen zu einem vielbesuchten
Wallfahrtsort.
Dennoch konnte sich das
Augustiner Kloster im Laufe der Jahrhunderte nur mäßig entfalten. Das
Augustiner Kloster St Märgen wurde als Gegenkloster zum erfolgreichen
Benediktiner Kloster St Peter gegründet. Das raue Klima, die Abgeschiedenheit,
die deutsche Sprache setzten den französischen Chorherren zu. Streit mit den
Nachbarn und verheerende Brände (1284, 1430, 1560 und 1704) setzten dem Kloster
stark zu. Ab 1463 wurde für ungefähr 250 Jahre das Gnadenbild in Freiburg in
der Augustinerchorherren Propstei Allerheiligen aufbewahrt und 1723 wieder
feierlich zurück überführt. Kloster und Propstei waren am Rande der
Existenzmöglickeit eine Union eingegangen.
Die heutige Wallfahrtskirche
wurde 1718 fertiggestellt und 1806 säkularisiert. 1907 musste nach einem durch
Blitzschlag ausgelösten Brand die Kirche innen restauriert werden. Das
Gnadenbild konnte rechtzeitig gerettet werden. Das Gnadenbild von 1100 zeigt
die sitzende Madonna. Auf ihrem Knie sitzt das betende Kind. Mit der rechten
Hand reicht sie einen Apfel. Zu verschiedenen Zeiten im Kirchenjahr wird die
Marienfigur mit verschieden farbigen Gewändern geschmückt. Neben dem
„Herz-Jesus-Altar" der Klosterkirche schließt sich auf der eine Seite die Josefkapelle,
gegenüber die Muttergottes- oder Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild an.
Hauptfeste sind Maria
Friedenskönigin des Schwarzwaldes (1.5.), Maria Himmelfahrt (15.8. Patrozinium)
und Maria Einzug Wiederbegründung der Wallfahrt (2. Sonntag im Oktober).
Die Sage über das Gnadenbild
berichtet: Anno 1677 am Fasttag
Allerheiligen erzählte der Augustiner P. Georg Conrad der Freiburger Kirche
Allerheiligen in seiner Predigt von der wunderbaren Schutzkraft des
Marienbildes aus St Märgen, das man seit 1463 hier aufbewahrte: Da der Schwede
Freiburg genommen und das Gotteshaus Allerheiligen sprengen wollte, hätten
sowohl die anwesenden Katholischen und Unkatholischen eine Stimme gehört, die
sagte: „Lasst ab, denn diese Kirche lasset sich weder sprengen noch verbrennen“.
Ein französischer Minière der
Artillerie habe unter Zeugen deponiert: In der Kirche zu Allerheiligen in
Freiburg sei miniert, zweimal das Pulver untersetzt und abgebrannt worden. Es
habe aber nichts ausgerichtet. Erneut habe sich dieses Wunder bekräftigt, als die
Franzosen 1678 durch Minieren die Kirche sprengen wollten. Das in die Minen
gelegte Pulver ging jedes Mal los, die Kirchenmauern setzten sich immer wieder
in das alte Fundament zurück.
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Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt |
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Altarraum mit Herz Jesu Altar |
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Gnadenaltar |