Freitag, 23. Juni 2017

Was verbirgt sich hinter dem Siebenschläfertag?



Der Siebenschläfertag ist ein Gedenktag an die Sieben Brüder, die im Jahre 252 bei der Christenverfolgung im kleinasiatischen Ephesus in einer Höhle Zuflucht suchten und darin eingemauert wurden. Sie fielen, so die Legende, in einen Dauerschlaf und erwachten im Jahre 446 wieder.



Die Bauernregel vom Siebenschläfertag ist erst entstanden, als im 9. Jahrhundert nach Christus in Deutschland der 27. Juni zum Gedenktag für die Sieben Brüder von Ephesus bestimmt wurde. Wer, wo und wann auf die Idee gekommen ist die schlafenden sieben Brüder mit sieben Wochen Wetter zu verknüpfen, wird wohl immer im Dunkel der Geschichte verborgen bleiben. Wenn es also am Siebenschläfertag geregnet hat, soll es sieben Wochen lang täglich mindestens etwas regnen.



Es ist für die Weiterentwicklung des Sommerwetters vollkommen belanglos, ob am 27. Juni irgendwo zwischen Alpenkamm und Nordsee Küste ein Regenschauer fällt. Entscheidend sind vielmehr die Großwetterlagen. Der Jetstream, ein starkes Windband in fünf bis zehn Kilometern Höhe, bewegt sich über eine Frontlinie von Warm- und Kaltluft in ostwestlicher Richtung. Je höher die Temperaturunterschiede ausfallen, desto heftiger werden die Tiefausläufer. Verläuft der Jetstream eher im Norden, gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss des Azorenhochs. Bewegt er sich weiter südlich, haben die Islandtiefs eher die Möglichkeit sich durchzusetzen. 



Übrigens sollte man nicht am 27. Juni sondern am 8. Juli auf mögliche Regenschauer achten, weil durch die Kalenderreform des Papstes Gregor XIII im Jahre 1582 aus dem 27. Juni der 8. Juli geworden ist. Seither stimmen alle an bestimmte Kalendertage gebundenen Bauernregeln nicht mehr. Deshalb klagte schon im 17. Jahrhundert ein Bauer: „Oh, Babst, was hast Du angericht…!“
Siebenschläferkirche Rotthof bei Passau