Der Siebenschläfertag ist ein Gedenktag
an die Sieben Brüder, die im Jahre 252 bei der Christenverfolgung im
kleinasiatischen Ephesus in einer Höhle Zuflucht suchten und darin eingemauert
wurden. Sie fielen, so die Legende, in einen Dauerschlaf und erwachten im Jahre
446 wieder.
Die Bauernregel vom Siebenschläfertag ist
erst entstanden, als im 9. Jahrhundert nach Christus in Deutschland der 27.
Juni zum Gedenktag für die Sieben Brüder von Ephesus bestimmt wurde. Wer, wo und
wann auf die Idee gekommen ist die schlafenden sieben Brüder mit sieben Wochen
Wetter zu verknüpfen, wird wohl immer im Dunkel der Geschichte verborgen
bleiben. Wenn es also am Siebenschläfertag geregnet hat, soll es sieben Wochen
lang täglich mindestens etwas regnen.
Es ist für die Weiterentwicklung des Sommerwetters
vollkommen belanglos, ob am 27. Juni irgendwo zwischen Alpenkamm und Nordsee
Küste ein Regenschauer fällt. Entscheidend sind vielmehr die Großwetterlagen. Der
Jetstream, ein starkes Windband in fünf bis zehn Kilometern Höhe, bewegt sich
über eine Frontlinie von Warm- und Kaltluft in ostwestlicher Richtung. Je höher die
Temperaturunterschiede ausfallen, desto heftiger werden die Tiefausläufer.
Verläuft der Jetstream eher im Norden, gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss
des Azorenhochs. Bewegt er sich weiter südlich, haben die Islandtiefs eher die
Möglichkeit sich durchzusetzen.
Übrigens sollte man nicht am 27. Juni
sondern am 8. Juli auf mögliche Regenschauer achten, weil durch die
Kalenderreform des Papstes Gregor XIII im Jahre 1582 aus dem 27. Juni der 8.
Juli geworden ist. Seither stimmen alle an bestimmte Kalendertage gebundenen
Bauernregeln nicht mehr. Deshalb klagte schon im 17. Jahrhundert ein Bauer: „Oh,
Babst, was hast Du angericht…!“
Siebenschläferkirche Rotthof bei Passau |