Donnerstag, 23. November 2017

Was verbirgt sich hinter der Feldbergbahn?



Bahnhof Bärental 967 m hoch

Als die Dreiseeenbahn 1908 in Planung ging, kam der Gedanke auf, diese um eine Bahnlinie Titisee-Todtnau zu ergänzen.



Auf der Seite im Wiesental sollte von Todtnau aus in großen Schleifen und Tunnels die Eisenbahn bis Fahl geführt werden. Todtnau war ja mit der Wiesentalbahn verbunden. 1876 war die Bahn von Basel bis Zell i.W. fertig gestellt. 1889 wurde die Schmalspurbahn von Zell i.W. bis Todtnau eingeweiht.



Die Wiesentalbahn im Oberen Wiesental sollte mit einem 20 km langen Tunnel im Bärental mit der Dreiseeenbahn durchgehend verbunden werden. Nicht nur die Industrie sondern vor allem auch der Fremdenverkehr im Oberen Wiesental sollte davon profitieren.



Wie manch anderes kühne Eisenbahnprojekt scheiterte das Bahnprojekt an den enormen Kosten.



Als 1930 die Gemeinde Feldberg gegründet worden war, hatte die Reichsregierung in Berlin nochmals Interesse an dem Eisenbahnprojekt. Die Nationalsozialisten wollten das Feldberggebiet zu einem der größten Fremdenverkehrszentren ausbauen. Die Ferienorganisation „Kraft durch Freude“ sollte den Werktätigen den Winterurlaub ermöglichen.



Geplant war in der Nähe der Menzenschwander Hütte einen unterirdischen Bahnhof zu bauen, der die Winterurlauber direkt in das Feriengebiet „spucken“ sollte.



Heute ist das Feldberggebiet für den Fremdenverkehr so gut erschlossen, dass Ranger immer wieder dafür sorgen müssen, dass die Fremdenverkehr und der Naturschutz jeweils auf ihre Berechtigung bekommen.


Samstag, 11. November 2017

Was verbirgt sich hinter dem Fohrenbühlturm?


Der Fohrenbühlturm  liegt am Mittelweg, der von Schiltach über den Fohrenbühl (786 m) nach St Georgen führt. Er liegt auf der Gemarkung von Lauterbach und ist durch Passstraße von Lauterbach nach Hornberg leicht zu erreichen.



Der Fohrenbühlturm (23,80 m) wurde ursprünglich 1905 als viereckiger Aussichtsturm  aus Sandsteinen mit einer Höhe von 12,60 m errichtet. Bezahlt wurde er aus Freude von Prof. Engelhorn, da er zum Ehrenmitglied des Schwarzwaldvereines ernannt worden war. Ebenfalls wurde eine Schutzhütte aus Holz erbaut, die bewirtet wurde.



Der Turm wurde vom örtlichen Schwarzwaldverein dem damaligen selbständigen Württembergischen Schwarzwaldverein geschenkt. Es sollte ein Gedächtnismal für gefallenen Soldaten des württembergischen Schwarzwaldverein sein. Zusätzlich wurde ein Gedächtnishaus erbaut, der Turm auf 23,80 m erhöht und 1924 eingeweiht. Im Laufe der Jahre wurden neue Strom- und Wasserversorgungen gelegt, die Infrastruktur verbessert, so dass ein Gedächtnishaus mit Restaurant und moderne Pensionszimmer für Übernachtungen entstanden. (Ruhetag Mittwoch, Donnerstag) In der Turmhütte befindet sich ein Gedächtnisraum für die gefallenen Soldaten.



Der Turm kann nur vom Restaurant betreten werden. Bequeme Holztreppen führen zur Aussichtsplattform.



Die Aussichtsplattform bietet einen herrlichen Rundblick über den Schwarzwald, im Osten die Schwäbische Alb, bei guter Sicht im Westen die Vogesen und im Süden die Alpen.




Freitag, 3. November 2017

Was verbirgt sich hinter Magdalene vom Mühlstein bei Nordrach?




Die schöne und weithin bekannte, wie beliebte Tochter des mächtigen Vogtes vom Mühlstein, Magdalene Muser, hatte ihr Herz dem einfachen aber doch frohen und sangeslustigen Hans Öhler, dem Öhlerjoken Hans, geschenkt.

Der reiche Hermesbur, Ulrich Faißt, aus dem Ortsteil Lindach hielt beim Vogt, Anton Muser, vom Mühlstein in dritter Ehe um die Hand der zwanzigjährigen Magdalene an. Die beiden Alten wurden bald sich handelseinig, und die Hochzeit wurde gegen den Willen der Magdalene in der Zeller Pfarrkirche eingesegnet und „Hochzit“ wurde im Hirschen in Zell gehalten. 


Am Hochzeitsabend im Januar 1785 auf dem Hermeshof angekommen, offenbarte die junge Frau dem 53 jährigen Bräutigam: "Du hast des Vogts Magdalene heimgeführt, aber du sollst kein Weib an mir haben. Der Vater und du haben euren Willen durchgesetzt und mich in die Ehe gezwungen. Eine gezwungene Ehe ist aber keine, hat der Pater gesagt, und sie soll auch keine werden. Ich werde die erste Magd auf deinem Hof sein, still und fleißig, aber nie dein Weib".

Sonntagnachmittag aber ging Ulrich Faißt zum Vater und Vogt, um zu klagen, was vorgegangen war. Dieser gab deswegen den kurzen und harten Rat: „Hau sie einfach mal tüchtig durch, dann wird sie schon gescheit werden“. Als der junge Ehemann jedoch abends auf dem Umweg über Zell, dort etwas das Glas im Gasthaus hebend, nach Hause kam und sein junges Weib im stummen Weinen traf und keine Aufklärung bekam, schlug er sie, wie Bauern schlagen. Sie sprang hinaus in den Hausflur und flüchtete in die Kammer der Mägde. In der Nacht ward sie irrsinnig. Stumpf und irr blieb sie fortan.

Noch schwere Wochen lagen vor der bedauernswerten Magdalene, bis man sie schon im März 1785 auf dem Zeller Friedhof in die Erde senkte. Am Abend jenes Begräbnistages sagte der Vogt seinen Kindern voll Reue, Verzweiflung und tiefem Schuldgefühl: „Wenn ich hundert Kinder hätte, ich würde keines mehr zum Heiraten zwingen, heiratet wen ihr wollt, wenn es nur euer freier Wille ist. Mir geht es mein ganzes Leben nach, was ich am Maidle gesündigt habe“.