Freitag, 10. März 2017

Was verbirgt sich hinter der Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes?



Die B 28 führt von Freudenstadt nach Altensteig. Nach der Abfahrt Hallwangen zweigt rechts die Straße über Herzogenweiler, Lützenhardt nach Heiligenbronn ab. Heiligenbronn gehörte zur Pfarrei Salzstetten. Salzstetten ist heute ebenfalls ein Ortsteil von Waldachtal. Der Gäurandweg führt von Haiterbach nach Süden durch Salzstetten.



Heiligenbronn dessen Name von der Quelle kommt, die neben der heutigen Kirche hervorquillt, wird erstmals im Bebenhäuser Lagerbuch 1356 genannt. Dieser Quelle wurde eine Heilwirkung bereits damals zugeschrieben. Deshalb kamen immer mehr Wallfahrer. An der Quelle wurde zuerst ein Bildstock errichtet. Er steht heute noch in der Wallfahrtskirche. Später wurde ein kleines Kapellchen gebaut, und die Quelle nannte man „heiliger Brunnen“. Er wurde kürzlich modern gefasst.



Die jetzige Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes wurde 1747 erbaut, 2000 wurde innenrenoviert. Sie und die Wallfahrt werden von Franziskanerinnen betreut. Der Bau der jetzigen Wallfahrtskirche soll durch ein Gelübde angeregt worden sein, das der damalige Pfarrer von Salzstetten, Johann Heinrich Schertlin, abgelegt haben soll. Er wurde von der Räuberbande des Hannickel überfallen. Als er die Banditen im Hause hörte und um sein Leben bangen musste, machte er das Gelübde, in Heiligenbronn eine Kirche zu bauen, wenn er gerettet würde. Die Rettung brachte der Mesner, der in den landwirtschaftlichen Gebäuden wohnte und den Überfall bemerkt hatte. Er lief zur Kirche und läutete Sturm. Darauf erfassten die Räuber Angst und flohen. Hannickel wurde später in Sulz gehängt und soll vor der Hinrichtung ein Marienlied gesungen haben.



Zur Wallfahrtskirche gehört auch ein Gebetsgarten.



Woher das über 600 Jahre alte Heiligenbronner Gnadenbild der Schmerzensmutter kommt ist nicht bekannt. Die Legende erzählt, dass zwei Hirtenbuben es bei der Quelle gefunden hätten. Es sei wieder an den früheren Platz, der nicht bekannt ist, zurückgebracht worden. Danach sei es aber wieder an der Quelle gelegen. Es wurde ein Bildstöckchen und später eine Kapelle gebaut. Ein Einsiedler ließ sich dabei nieder und empfing die reichlich kommenden Wallfahrer. Das Gnadenbild stellt eine Pieta dar.



Jedes Jahr findet eine Dekanatswallfahrt mit über tausend Wallfahrern am Feiertag Schmerzen Mariens statt. (15.9.) Auch an Maria Geburt (8.9.) wird ein großer Wallfahrtstag begangen. 1632 musste das Gnadenbild vor den Württembergern nach Oberndorf gebracht werden. Am 8.9.1637 kehrte es mit einer feierlichen Prozession zurück.



1855 kam ein eigener Geistlicher nach Heiligenbronn und gründetet ein Franziskanerkloster mit einem Waisenhaus. Es arbeitet bis zum heutigen als weit über die Region bekanntes Haus.

Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes

Gnadenaltar der Wallfahrtskirche

Brunnen der Wallfahrtskirche