Die B 28 führt von Freudenstadt
nach Altensteig. Nach der Abfahrt Hallwangen zweigt rechts die Straße über
Herzogenweiler, Lützenhardt nach Heiligenbronn ab. Heiligenbronn gehörte zur
Pfarrei Salzstetten. Salzstetten ist heute ebenfalls ein Ortsteil von
Waldachtal. Der Gäurandweg führt von Haiterbach nach Süden durch Salzstetten.
Heiligenbronn dessen Name von der
Quelle kommt, die neben der heutigen Kirche hervorquillt, wird erstmals im
Bebenhäuser Lagerbuch 1356 genannt. Dieser Quelle wurde eine Heilwirkung
bereits damals zugeschrieben. Deshalb kamen immer mehr Wallfahrer. An der
Quelle wurde zuerst ein Bildstock errichtet. Er steht heute noch in der
Wallfahrtskirche. Später wurde ein kleines Kapellchen gebaut, und die Quelle
nannte man „heiliger Brunnen“. Er wurde kürzlich modern gefasst.
Die jetzige Wallfahrtskirche Zur
Schmerzhaften Muttergottes wurde 1747 erbaut, 2000 wurde innenrenoviert. Sie
und die Wallfahrt werden von Franziskanerinnen betreut. Der Bau der jetzigen
Wallfahrtskirche soll durch ein Gelübde angeregt worden sein, das der damalige
Pfarrer von Salzstetten, Johann Heinrich Schertlin, abgelegt haben soll. Er
wurde von der Räuberbande des Hannickel überfallen. Als er die Banditen im
Hause hörte und um sein Leben bangen musste, machte er das Gelübde, in
Heiligenbronn eine Kirche zu bauen, wenn er gerettet würde. Die Rettung brachte
der Mesner, der in den landwirtschaftlichen Gebäuden wohnte und den Überfall bemerkt
hatte. Er lief zur Kirche und läutete Sturm. Darauf erfassten die Räuber Angst
und flohen. Hannickel wurde später in Sulz gehängt und soll vor der
Hinrichtung ein Marienlied gesungen haben.
Zur Wallfahrtskirche gehört auch
ein Gebetsgarten.
Woher das über 600 Jahre alte
Heiligenbronner Gnadenbild der Schmerzensmutter kommt ist nicht bekannt. Die
Legende erzählt, dass zwei Hirtenbuben es bei der Quelle gefunden hätten. Es
sei wieder an den früheren Platz, der nicht bekannt ist, zurückgebracht worden. Danach sei es aber wieder an der Quelle gelegen. Es wurde ein Bildstöckchen und
später eine Kapelle gebaut. Ein Einsiedler ließ sich dabei nieder und empfing
die reichlich kommenden Wallfahrer. Das Gnadenbild stellt eine Pieta dar.
Jedes Jahr findet eine Dekanatswallfahrt
mit über tausend Wallfahrern am Feiertag Schmerzen Mariens statt. (15.9.) Auch
an Maria Geburt (8.9.) wird ein großer Wallfahrtstag begangen. 1632 musste das
Gnadenbild vor den Württembergern nach Oberndorf gebracht werden. Am 8.9.1637
kehrte es mit einer feierlichen Prozession zurück.
1855 kam ein eigener Geistlicher
nach Heiligenbronn und gründetet ein Franziskanerkloster mit einem Waisenhaus.
Es arbeitet bis zum heutigen als weit über die Region bekanntes Haus.
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Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes |
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Gnadenaltar der Wallfahrtskirche |
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Brunnen der Wallfahrtskirche |