Durch
die Enteignung der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich wurde den
rechtsrheinischen Territorialherren mit dem Reichsdeputationshauptschluss am
25. Februar 1803 als Entschädigung der kirchliche Besitz durch die
Säkularisierung und kleiner weltlicher Herrschaften durch die Mediatisierung
zugesprochen.
Vergeblich
stemmten sich 1806 die Äbte der Klöster St Peter, St Blasien und St Trudpert
gegen die Durchführung der Säkularisierung ihrer Klöster.
St
Peter wurde 1093 als Hauskloster der Zähringer Herzöge gegründet. Die mächtige
Kirche mit ihren Zwillingstürmen symbolisierte die weltliche Macht, die über
die Region hinaus bekannte Bibliothek mit 25.000 Bänden, die geistige Macht des
Klosters. Die wertvollsten Bände gingen
an das Generallandesarchiv nach Karlsruhe, wenige Bände holte sich die
Universitätsbibliothek in Freiburg. Der große Rest wanderte in Antiquariate, Papiermühlen
oder wurde im Winter zum Heizen verwendet. Der heute noch im prächtigen Rokoko
Stil erhaltene, sehenswerte Bibliotheksaal diente als Apfelkammer. Der letzte
Abt, Speckle, ging in Pension. Später wurde St Peter als Priesterseminar
verwendet, seit 2006 dient das ehemalige Kloster als geistliches Zentrum der
Erzdiözese Freiburg.
Die
Gründung von St Blasien liegt im Dunkeln. Sie wird zumindest 858 als Cella Alba
erwähnt. Die mächtige Kuppel der Klosterkirche ist die größte nördlich der
Alpen und ist Zeugnis eines der mächtigsten Klöster des Schwarzwaldes. Die
wirtschaftliche Macht St Blasiens drückten sich in Glashütten, Eisenwerke und Hammerschmieden, Brauerei, sowie einer
Waisen- und Darlehenskasse –die zweitälteste Sparkasse in Deutschland- aus. Abt Rottler aus dem vorderösterreichischen St
Blasien brachte rechtzeitig seine Schätze in Sicherheit und zog mit seinen
Patres und zwölf begrabenen Habsburgern nach St Paul nach Kärnten. Die Gebäude
wurden an Baumwoll- und Webmanufakturen verpachtet. So wurde auch eine
Gewehrfabrik eingerichtet. Die Klostergebäude dienen heute einem renommierten
Jesuiteninternat als Unterkunft.
St
Trudpert im Münstertal wurde um 800 gegründet und erwarb seinen Reichtum vor
allem im Bergbau. Dadurch besaß die Benediktinerabtei bedeutende
Goldschmiedearbeiten. Der letzte Abt, Columban, zeichnete sich durch zivilen
Ungehorsam aus. Er befürchtete schon zu Recht frühzeitig die Säkularisierung.
Deswegen vermachte er 1793 zwei Drittel des klösterlichen Grundbesitzes an die
Siedlungsrotten des Tales und bestimmte sie zu deren Eigentum. Auch wertvolle
Reliquien wurden 1805 noch an die Benediktinererabtei Mariastein/ Schweiz übergeben. Die Stücke sind
heute Eremitag in St Petersburg zu sehen. Seit 1919 besitzen die Schwestern vom
Heiligen Josef aus St Marx im Elsaß die Klosteranlage. Sie sind im
Gesundheitswesen tätig. Da die mächtige Klosterkirche bei der Gemeinde blieb
wurde als Klosterkiche später ein Kuppelbau errichtet.
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Kloster St. Peter |
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Kloster St. Blasien | | | | |
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Kloster St. Trudpert |