Am 12. Oktober 1828 wurde Marx
Gütermann in Redwitz geboren. Er wurde später der bekannteste Vertreter seiner
Zunft. Er hat sich auf dem
bekanntesten Umschlagplatz für Seide, in Wien, kaufmännisch und technisch
ausbilden lassen. Auf der Suche nach einem idealen Produktionsstandort kam er
1864 ins Elztal nach Gutach im Schwarzwald.
Der Hanfanbau hatte schon immer eine große Bedeutung in der Region.
Begünstigt wurde der Aufbau der Textilindustrie durch das Vorhandensein von
Arbeitskräften, die schon damals in der Landwirtschaft keine ausreichende
Auslastung mehr fanden. Ein weiterer Grund war das günstige Gefälle der Elz, um
sie als Energiequelle zu nutzen. Die Weichheit des Wassers war ideal zum Färben von Seide.
Aber auch der Kontakt zu anderen Kollegenfirmen, wie Philipp Sonntag,
Christian Ringwald & Cie, Franz
Eckert & Cie jeweils in Waldkirch und Merz in Freiburg waren
ausschlaggebend.
Gutach wurde weltbekannt durch Gütermann Nähseide, die 1864 gegründet
wurde und erinnert gleichzeitig an die einst blühende Textilindustrie im
Elztal.
Gütermann war einer der ersten, die den Seidenfaden nach Meter und nicht
mehr nach Gewicht vertrieb. Damit war der Gewichtmanipulation beim Färben
Einhalt geboten. Dafür bekam er auf der Weltausstellung in Wien eine Medaille, denn er war die einzige Firma, die von der Rohseide bis zum
Fertigprodukt alles selbst erzeugte.
Berühmt wurde Gütermann durch den SVK – den Schnellverkaufskasten- in
dem die ganzen Produktpalette zu sehen war. Bei der Reichstagverhüllung durch
Christo in Berlin kam ein Faden 1.300 km lang zum Einsatz, der die Stoffbahnen
zusammenhielt. Mit der Eröffnung eines Werkes in Indien wurde Gütermann der
größte Anbieter von Seidenfäden in Asien.
Eingang zu Gütermann GmbH Gutach Breisgau |
Geburtshaus von Marx Gütermann in Redwitz |