Dienstag, 8. September 2015

Was verbirgt sich hinter Marx Gütermann aus Redwitz (Oberfranken)



Am 12. Oktober 1828 wurde Marx Gütermann in Redwitz geboren. Er wurde später der bekannteste Vertreter seiner Zunft. Er hat sich auf dem bekanntesten Umschlagplatz für Seide, in Wien, kaufmännisch und technisch ausbilden lassen. Auf der Suche nach einem idealen Produktionsstandort kam er 1864 ins Elztal nach Gutach im Schwarzwald.



Der Hanfanbau hatte schon immer eine große Bedeutung in der Region. Begünstigt wurde der Aufbau der Textilindustrie durch das Vorhandensein von Arbeitskräften, die schon damals in der Landwirtschaft keine ausreichende Auslastung mehr fanden. Ein weiterer Grund war das günstige Gefälle der Elz, um sie als Energiequelle zu nutzen. Die Weichheit des Wassers war  ideal zum Färben von Seide.



Aber auch der Kontakt zu anderen Kollegenfirmen, wie Philipp Sonntag, Christian  Ringwald & Cie, Franz Eckert & Cie jeweils in Waldkirch und Merz in Freiburg waren ausschlaggebend.



Gutach wurde weltbekannt durch Gütermann Nähseide, die 1864 gegründet wurde und erinnert gleichzeitig an die einst blühende Textilindustrie im Elztal.



Gütermann war einer der ersten, die den Seidenfaden nach Meter und nicht mehr nach Gewicht vertrieb. Damit war der Gewichtmanipulation beim Färben Einhalt geboten. Dafür bekam er auf der Weltausstellung in Wien eine Medaille, denn er war die einzige Firma, die von der Rohseide bis zum Fertigprodukt alles selbst erzeugte.



Berühmt wurde Gütermann durch den SVK – den Schnellverkaufskasten- in dem die ganzen Produktpalette zu sehen war. Bei der Reichstagverhüllung durch Christo in Berlin kam ein Faden 1.300 km lang zum Einsatz, der die Stoffbahnen zusammenhielt. Mit der Eröffnung eines Werkes in Indien wurde Gütermann der größte Anbieter von Seidenfäden in Asien.

Eingang zu Gütermann GmbH Gutach Breisgau

Geburtshaus von Marx Gütermann in Redwitz