Freitag, 4. September 2015

Was verbirgt sich hinter der Kurbetrieb Menzenschwand GmbH?


Im Mai 1957 entdeckten die Werkstudenten Manfred Lutz und Thomas Bock im Krunkelbach bei Menzenschwand auf der Suche nach Flussspat zufällig Uranglimmer und lösten eine kleine Sensation aus. Das Albtal bei Menzenschwand ist ein Hochtal unterhalb des Feldberges. Eine Idylle mit Natur pur.

Der Fund von Pechblende und Uranglimmer hat sofort die Frage aufgeworfen, wie kann die Erzgewinnung in einem Naturschutzgebiet in unmittelbarer Nähe eines bedeutenden Fremdenverkehrsortes getätigt werden. Tatsächlich wurden bis 1982 Uranerz von der Gewerkschaft Brunhilde abgebaut, das immer wieder zu großen Schwierigkeiten und Widerstände in der Bevölkerung hervorrief. Aufbereitet wurden die Erze in Ellweiler im Hunsrück.

Als Visionär kam der Verleger Franz Burda aus Offenburg und gründete im August 1971 mit der damals selbstständigen Gemeinde Menzenschwand eine „Kurbetrieb Menzenschwand GmbH“. Das Ziel dieser GmbH war, ein großes Radonheilbad zu bauen. Zusätzlich sollten 9 Hotels und Appartements mit 2000 Betten nebst den zugehörenden Kureinrichtungen gebaut werden. Kein Geringerer als Albert Speer sollte das verwirklichen.

Segensreich war die Eingemeindung 1974 von Menzenschwand nach St Blasien. Die Stadt St Blasien stemmte sich in Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Landschaftsschutz mit Erfolg gegen diesen Baugigantismus. Im Dezember 1974 musste die „Burda GmbH“, wie sie in der Bevölkerung hieß, Konkurs anmelden.

Im Jahre 2005  wurde dann an die Verhältnisse angepasst ein kleines Radon Revital Bad gebaut, das Einzige in Süddeutschland und damit ein Kleinod im Schwarzwald für Gesundheit, Radontherapie und Erholung in einer traumhaften Landschaft.

Menzenschwandertal vom Feldberg aus
Radon Revital Bad Menzenschwand