Vor 77 Jahren am 1.10.1038
wurde Dipl Ing Autenrieth mit dem Ausbau einer Straße für militärische und
touristische Zwecke entlang des Schwarzwaldhauptkammes beauftragt. Dies obwohl
das Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen war. Das war nur der Organisation
Todt im 3. Reich möglich, sich über alle Gesetze und Widerstände
hinwegzusetzen.
Die wohl berühmteste Straße im
Schwarzwald ist die Schwarzwaldhochstrasse, die erst ab 1950 in der derzeitigen
Form ausgebaut wurde. Infolge der intensiven Waldbewirtschaftung entstehen in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den Passhöhen des nördlichen
Schwarzwaldes als Übergänge über das Gebirge aus Holzhauerhütten nach und nach
Gasthäuser. Sie entwickelten sich mit der Zeit zu Höhenhäusern und dann
schließlich zu Kurhäusern. Bis auf das Schlosshotel Bühlerhöhe, Höhenhotel
Untersmatt, Berghotel Mummelsee und Schliffkopfhotel haben alle ihre Geschichte
ausgeschrieben.
Mitte des 19. Jahrhunderts
wurden damals die einzelnen Häuser verbindenden Forstwege ausgebaut. Teilweise
trieben die Kurhäuser mit eigenen Finanzmitteln den Ausbau der Straße voran. So
führte der sogenannte Chaisenweg von Baden-Baden über den Plättig zum Sand, um
den Adel und regierenden Fürstenhäuser auf die Höhengebiete zu kutschieren. Um
1930 wird der Wanderweg zum Mummelsee für Personenfahrzeuge ausgebaut, die dann
bis zum Ruhestein weitergeführt wird.
Die 1935 vorgenommene Planung
einer Straßenverbindung zwischen Ruhestein und Alexanderschanze stieß auf
vehementen Widerstand wegen des Naturschutzgebietes um den Schliffkopf, der
ebenfalls nur auf einem Wanderweg zu erreichen war. Nur der Organisation Todt
war es möglich, unter größten Widerständen aus wehrpolitischen Gründen, die
Straße vom Kniebis her bis 1942 fertigzustellen. In jenem Naturschutzgebiet
entstand dann das Führerhauptquartier für den Frankreichfeldzug.
Das Führerhauptquartier wurde
nicht mehr benötigt, die Arbeiten am Ausbau der Schwarzwaldhochstraße mussten
wegen Arbeitskräftemangel infolge der Kriegshandlungen eingestellt werden. Das
letzte fehlende Stück zwischen Schliffkopf und Ruhestein war gewalzt, befahrbar
aber für den Kraftverkehr gesperrt. Erst 1952 wurde das letzte Teilstück vom
Ruhestein zum Schliffkopf mit einer Asphaltdecke versehen und für den
allgemeinen Verkehr freigegeben. Seither ist die beliebte 62 km lange Schwarzwaldhochstraße
durchgehend befahrbar, trotz der bis heute mit kritischen Augen beobachtenden
Naturschutzbehörden und –verbänden.
Schwarzwaldhochstraße beim Zollstock |
Schwarzwaldhochstraße beim Schliffkopf |
Schliffkopf Hotel |