Im November 1956 hat die
Rothaus Brauerei im Hochschwarzwald das Tannenzäpfle –die 0,33 l Bierflasche-
als erste Brauerei aus der Taufe gehoben.
Im Jahre 1791 wurde die
Brauerei Rothaus durch das Benediktinerkloster St Blasien vom damaligen Abt,
Martin Gerbert II, gegründet. Mit Bedacht hat dieser vorausschauende Abt den
Ort gewählt. Eine wichtige Handelsstraße vom Hochrhein in den Breisgau überwand
hier den Schwarzwald. Die Gaststätte “Zum Rothen Haus“ lud zum Verschnaufen und
Erholen vom schweren Aufstieg ein. Wasser zum Brauen und Holz zum Heizen waren
ausreichend vorhanden. Es war gleichzeitig Strukturpolitik, denn in der neu
erworbenen Herrschaft Bonndorf hatte der Abt eine Sparkasse gegründet, die
zweitälteste in Deutschland. Die Nähe des Brauhauses zum Kloster eignete sich
als Klosterbrauerei. Mit der Säkularisierung des Klosters fiel es an das
Großherzogtum Baden, wurde zum Staatsbetrieb und firmiert heute unter „Badische
Staatsbrauerei Rothaus AG“.
1956 führte der damalige
Brauereidirektor Nägele entgegen dem Marktrend die 0,33 l Flasche, das
damalige und heutige „Tannenzäpfle“, ein. Das gute Bier in der anderen
Verpackung wurde mit der Zeit ein Kultstatus unter den Biermarken.
Allen Wünschen zum Trotze
weigerte sich die Landesregierung in
Stuttgart in all den Jahren die Brauerei zu privatisieren. Die abgelegenen
Arbeitsplätze im Hochschwarzwald sollten erhalten bleiben. Mit nahezu 900.000 hl Bierausstoß gehört die
Rothaus Brauerei zu den führenden Brauereien in Deutschland.
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