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| Laufenburg 2010 |
Laufenburg, eine der vier Waldstädten neben Waldshut, Bad Säckingen und Rheinfelden, besteht aus zwei Städten: Laufenburg/ Baden mit seinen 10.000 Einwohnern und Laufenburg AG im schweizerischen Kanton Aargau mit seinen knapp 4.000 Einwohnern. Laufenburg wurde als Erzstadt bekannt, wegen seiner Stromschnellen –den Kleinen Laufen- berüchtigt und seinem Lachsfang berühmt.
Seit der
Karolingerzeit besaß das Reichsfrauenstift Säckingen weite Ländereien entlang
des Rheins. Die Zehnten für das Kloster wurden in der Gegend um Laufenburg
abgeliefert. Daraus entstand mit der Zeit ein bedeutender Marktplatz. Im Jahr
1173 belehnt Kaiser Friedrich I
Barbarossa die Grafen von Habsburg mit dem Gebiet Laufenburg, der Engstelle und
den Stromschnellen im Rhein, die sich zum Bau einer Rheinbrücke und damit zum
Bau einer Stadt eignete. Die Stromschnellen bildeten sich, da die Rheinfluten
die gerade zwölf Meter schmale Flussenge an der Spitze der felsigen Halbinsel
passieren musste.
1315 erlangte
Laufenburg das Stadtrecht. Das südliche Ufer von Laufenburg war geschützt, da
das Fricktal –heute zum Kanton Aarau gehörend- seit 1386 hoheitlich zu
Vorderösterreich gehörte wie das gesamte Gebiet nördlich des Rheins. Laufenburg
war „Erzstadt“, denn das Rohmaterial kam aus dem Fricktal, Kohlholz aus dem
Hotzenwald und das „Hännerwuhr“ brachte das Wasser. Dies berichtete schon
Sebastian Münster (1488-1552) in seiner Cosmographia, denn schon 1494 gründeten
33 Hammerschmiedemeister den Hammerschmiedbund. Die Kleine Laufen bildeten die
Grundlage für ein weiteres einträgliches Gewerbe. Oberhalb der Stromschnellen
mussten die Schiffe entladen werden, diese wurden auf Karren geladen, die
leeren Schiffe an Seile durch das tosende Wasser gezogen und unterhalb wieder
beladen. Auch die Flöße wurden oberhalb entbunden, einzelne Stämme durch die
Stromschnellen geschickt und unterhalb wieder zusammengebunden. Im 19.
Jahrhundert fuhren 2.500 Flöße durch Laufenburg. Auch der Flößer Trautwein
musste mit seinem Floß vom Bodensee nach Straßburg seine bittere Erfahrung
machen. Unterhalb der Stromschnellen sammelten sich die Lachse auf dem Weg zu
ihren Laichplätzen flußaufwärts. Mit großen Netzen, die an Kranen befestigt
waren, wurden diese aus dem Fluss gefischt. Dies war das dritte einträgliche
Gewerbe in der Stadt.
1797 wurde das
Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Nach
dem Frieden von Lunéville wurde Laufenburg in zwei Teile geteilt. Die südliche
Rheinseite mit Großlaufenburg und 800 Einwohnern wurde 1802 der
Eidgenossenschaft zugewiesen, das nördliche Ufer mit der damaligen Vorstadt und
270 Köpfen dem Großherzogtum Baden.
Ab 1908 setzte ein
wirtschaftlicher Aufschwung mit dem Bau des ersten großen Fließwasserkraftwerk
–Kraftwerk Laufenburg- flußabwärts ein.
Um den erforderlichen Rückstau für das Wasserkraftwerk zu bekommen,
wurde das Flussniveau um 10 m angestaut, die Felsen auf der schweizerischen
Seite wurden gesprengt. Einige darauf gegründete Häuser mussten weichen. Durch
das Aufstauen verschwanden die Stromschnellen. Es verschwand im Stadtbild nicht
nur Romantik sondern wirtschaftliche Interessen gingen verloren. Der Gütertransport
wurde vom Fluss auf die Eisenbahn verlagert, Überfischung und Uferbereinigung
vertrieben die Lachse. Die alte Holzbrücke wurde durch eine leistungsfähigere
ersetzt.
Beide Laufenburgs
konnten 1914 das erstmals quer zum Rhein stehende Kraftwerk abschließen, ist
heute immer noch Vorbild für Laufwasserkraftwereke und ist heute Motor für die wirtschaftliche
Entwicklung beider Städte. Es produziert 700 Mio KW und versorgt 750.000 Kunden
mit dem alltäglichen Strom.
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| Laufenburg 1789 |










