Freitag, 15. August 2025

Was verbirgt sich hinter der Holzbrücke von Forbach?


Forbach mit seinen knapp 5.000 Einwohnern liegt im mittleren Murgtal, ist die letzte badische Gemeinde. Es wurden die Gemeinden Gausbach und Langenbrand flussabwärts, Kirschbaumwasen und Raumünzach flussaufwärts und Bermersbach sowie Herrenwies 1974 eingemeindet. Die Gemeinde ist bekannt durch die Schwarzenbachtalsperre, das Rudolf-Fettweis-Werk und die alte Holzbrücke als historisches Denkmal.

Erste urkundliche Erwähnung von Forbach erfolgte 1360 in der Testamentsurkunde des Ebersteiner Heinrich dem II „uff dem dorfe Vorbach“. 1471 wird erstmals die Brücke in Forbach erwähnt. Zur damaligen Zeit führte die Handelsstraße von Gernsbach nach Freudenstadt über die Höhe, die „Alte Weinstraße“. Im Murgtal gab es nur schwer begehbare Karrenwege, Hochwasser und Überschwemmungen rissen alles mit sich, was im Uferbereich im Wege war. Die heutige Talstraße wurde erst 1778 bis Forbach angelegt.

1571 war es wieder mal soweit, dass die Schultheißen des Kirchspiels Forbach an die markgräflichen Räte eine Bittschrift erstellten, da die schon baufällige Brücke wegen eines „überschwänglich groß Gewässer“ schweren Schaden wie die Brücken von Weisenbach, Ottenau und Gernsbach genommen haben. Baden verlangte vom Amtsvogt nähere Informationen. Dieser legte Pläne und Muster von Meistern des Zimmerhandwerks vor. Der Amtsvogt bemerkte aber, dass dies nicht Brücken seien, wie sie er und andere bei Augsburg gesehen hätten. Der Graf von Eberstein schickte sogar einen Meister nach Augsburg zu seinem Schwager, dem Grafen von Fugger, „uff dass man solche Brucken besichtigen möchte lassen“. Aber alle Bemühungen waren nutzlos: Es wurde ein Brücke gleich den früheren gebaut, die aber „aufs best und stärkst“ befestigt war. Aber es war auch so früher. Die Seile mussten alle 30 Jahre spätestens erneuert werden. Bei jedem größeren Hochwasser rissen diese ab und dabei kamen auch immer Menschen ums Leben.

Als 1774 Markgraf Karl Friedrich dem Dorf einen Besuch abstattete, ließ er sich auch die alte Holzbrücke zeigen. Sie war mit der Zeit recht morsch geworden und gefährlich zu passieren, das überzeugte selbst den Markgrafen. Noch im selben Jahr wurde Ingenieur Lindemann beauftragt, einen Kostenvorschlag zu erstellen, so dass in den Jahren 1776-78 die neue Brücke gebaut werden konnte. Die ersten Schwierigkeiten begannen mit den harten Felsen am rechten Murgufer, in die die Widerlager gesprengt werden mussten. Nur unter größten Anstrengungen gelang es die mächtigen Stämme an die Murg zu schleifen, um mit dem letzten Floß diese nach Forbach vor dem Ende der Flößerzeit im Herbst zu flössen.

Kaum war die neue Brücke im Spätjahr 1778 neben der alten Brücke fertiggestellt, wurde sie von einem verheerenden Hochwasser am 25. Oktober 1778 weggerissen und unterhalb Gernsbach aus dem Wasser gefischt. Aber die neue Brücke hatte die erste Bewährungsprobe bestanden. Aus dem Jahr 1812 wird uns berichtet, dass die Brücke stark gefordert wurde, denn schwere Eisenfuhren von Gaggenau nach Christophstal mussten über sie gehen. Deswegen wurde ein Brückengeld erhoben, um die Ausbesserungen und Unterhalten bezahlen zu können. 1790 zogen die Franzosen über die Brücke, 1814 russische und österreichische Husaren.

1874 wurde in Forbach eine zweite Brücke wegen des zunehmenden Verkehrs der Murgtalstraße gebaut. Kurz vor der Jahrhundertwende fuhr der erste PKW über die alte Holzbrücke, Ende des Zweiten Weltkriegs sogar französische Panzer auf ihrem Vormarsch auf Freudenstadt. Aber mit der Zeit wurde sie doch morsch. Aber als die Brücke erneuert werden musste, stimmte die Bevölkerung mit „Ja“ aber nur in alter Ausführung. So geschah es auch und wurde 1955 dem Verkehr übergeben und ist bis heute das historische Denkmal in Forbach.