Der zum Rhein abfallende Südschwarzwald, der Hotzenwald, ist das Armenhaus des Schwarzwaldes.
Landschaftlich sehr schön, landwirtschaftlich aber karg und arm. Bei guter Sicht
liegt das gesamte Schweizer Alpenpanorama vor einem. Erst nach dem 2.
Weltkrieg wurden mit einem eigenen Hotzenwaldprogramm die Rückstände im
Straßenbau aufgeholt und durchgehende Bundesstraßen gebaut. Bis dahin gab es nur Forststraßen oder ausgebaute Karrenwege.
Im Schwarzatal im Hotzenwald liegt
Nöggenschwiel , das Rosendorf. Unzählige Rosen-Anlagen prägen das gesamte
Dorfbild. Ins Leben gerufen wurde das
Rosendorf vom ehemaligen Gartendirektor der Insel Mainau und Ehrenpräsidenten der
Gesellschaft Deutscher Gartenfreunde, Josef Raff. 1968 wurden die ersten 8.000
Rosen gepflanzt. 2004 blühten 20.000
Rosensträucher in dieser kleinen Gemeinde, die von Rosenschulen aus ganz
Deutschland besichtigt werden. Im gleichen Jahr wurde der Rosenweg eröffnet, der
auf 900 m mit Rosen bepflanzt ist.
2008 entstand der
Schwarzwald-Rosen-Sortimentsgarten –eine Präsentation von 2.000 Rosen in 187
Sorten. 2013 kam als Ergänzung der Rosen-Duft-Garten am Kirchplatz mit 440
Duft-Rosen in 140 Sorten dazu. Die Rosengärten dienen aber nicht nur der
Verschönerung der Gemeinde sondern auch einem wissenschaftlichen Zweck: Prüfung
der Rosen auf Frosthärte für die Verwendung in geographischen Höhenlagen.
Damit ist das Rosendorf Nöggenschwiel
seit 1970 einzigartig im Schwarzwald und mit 750 m das höchstgelegene in
Deutschland. Anstatt Dunghaufen im Dorf sind die Zäune mit Kletterrosen
überzogen, die die Giebel bis unters Dach
mit Rosenholz beranken. Die Dorfbewohner haben sich verpflichtet, die
Rosenstöcke in ihre gärtnerische Pflege zu nehmen. So entwickelte sich die
Rosenpracht aus ursprünglich 1000 Rosenstöcken und 170 verschiedenen Arten. Heute blühen im Rosendorf insgesamt 17.000
Rosen in 650 Rosensorten. Diese werden von 100 freiwilligen Rosenpflegerinnen
betreut.
Ein 32 km langer Rosenwanderweg
verbindet Nöggenschwiel mit 15 anderen Ortsteilen von Weilheim.
Wie jedes Jahr findet am 2. Juli
Wochenende- die Rosentage mit umfangreichen Veranstaltungen statt. Nicht nur
aus dem Inland sondern aus ganz Europa kommen die Besucher in das Rosendorf und
bedeuten mittlerweile mehrere zigtausend Übernachtungen für diese kleine
Gemeinde. Im September und Oktober kann
eine 2. Rosenblüte genossen werden.
Hinweisschild an der B 500 |