Freitag, 24. Juni 2016

Was verbirgt sich hinter dem Hornberger Schießen?




Es war das Jahr 1564. Da hatte der in Württemberg regierende Herzog, Christoph von Württemberg, plötzlich das Verlangen, den gesamten Westteil seines Landes mit der Amtsstadt Hornberg zu besichtigen.



Die alten Kanonen wurden alsbald aus dem Zeughaus hervorgeholt und auf Hochglanz geputzt, dann in Stellung gebracht, weil man sicherheitshalber ein paar Probeschüsse lösen wollte.



Schon am nächsten Tag sollte der Herzog eintreffen. Alle Bürger waren zum Empfang gerichtet. Auf dem Schlossturm stand ein Wächter mit dem Auftrag, ja sofort durch ein Hornsignal zu melden, wenn der Herzog im Gutachtal erscheine.



Eine Staubwolke, die aber in Wirklichkeit eine Rindviehherde verdeckte, hielt er in der Aufregung für den Herzog und blies schnell in sein Horn. Sofort schossen die wackeren Kanoniere ihren Salut bis sich der Irrtum herausstellte.



Genauso war es bei den nachfolgenden Staubwolken, die sich zuerst als eine Postkutsche und beim dritten Male als ein Krämerkarren entpuppten. Doch jedesmal böllerten die Männer an den Kanonen sofort los.



Als nun schließlich der Herzog sich mit seinem Gefolge wirklich näherte, war das Pulver restlos verschossen. Als der Herzog herankam, schrieen die Väter der Stadt auf Geheiß des Bürgermeisters aus Leibeskräften „Bum-bum“, um die fehlenden Salutschüsse zu ersetzen. Der Landesfürst stutzte und nahm das Ganze höchst ungnädig auf. Ein solcher Spaß schien ihm äußerst unpassend zu sein, und er verschrieb den wie verrückt schreienden Hornberger Kanonieren je einen Tag Loch, dem Bürgermeister aber drei Tage. Später soll er ihnen indes verziehen haben.



Daher stammt der Spruch: „Es geht aus wie das Hornberger Schießen“. Schon Schiller schrieb in seinem Werk, "Die Räuber", 1780 im ersten Akt: „Da ging’s aus wie’s Schießen zu Hornberg…“



Es gibt in der Sagenwelt noch die Version, dass Hornberg um sein Ansehen zu heben ein großes Preisschießen veranstalten wollte. Es wurde vergessen das Pulver zu beschaffen. Eine zweite Version erzählt, dass die Hornberger 1519 mit den Villinger aneinander gerieten. Sie schossen so unkontrolliert vom Schloss in die Gegend, dass die Villinger nur warten mussten, bis Pulver und Kugeln verschossen waren. Folglich musste Hornberg die Stadt kampflos übergeben.

Burg Hornberg Ort des Festspieles