Es war das Jahr 1564. Da hatte
der in Württemberg regierende Herzog, Christoph von Württemberg, plötzlich das
Verlangen, den gesamten Westteil seines Landes mit der Amtsstadt Hornberg zu
besichtigen.
Die alten Kanonen wurden alsbald
aus dem Zeughaus hervorgeholt und auf Hochglanz geputzt, dann in Stellung
gebracht, weil man sicherheitshalber ein paar Probeschüsse lösen wollte.
Schon am nächsten Tag sollte der
Herzog eintreffen. Alle Bürger waren zum Empfang gerichtet. Auf dem Schlossturm
stand ein Wächter mit dem Auftrag, ja sofort durch ein Hornsignal zu melden,
wenn der Herzog im Gutachtal erscheine.
Eine Staubwolke, die aber in
Wirklichkeit eine Rindviehherde verdeckte, hielt er in der Aufregung für den
Herzog und blies schnell in sein Horn. Sofort schossen die wackeren Kanoniere
ihren Salut bis sich der Irrtum herausstellte.
Genauso war es bei den
nachfolgenden Staubwolken, die sich zuerst als eine Postkutsche und beim
dritten Male als ein Krämerkarren entpuppten. Doch jedesmal böllerten die Männer an
den Kanonen sofort los.
Als nun schließlich der Herzog
sich mit seinem Gefolge wirklich näherte, war das Pulver restlos verschossen.
Als der Herzog herankam, schrieen die Väter der Stadt auf Geheiß des
Bürgermeisters aus Leibeskräften „Bum-bum“, um die fehlenden Salutschüsse zu
ersetzen. Der Landesfürst stutzte und nahm das Ganze höchst ungnädig auf. Ein
solcher Spaß schien ihm äußerst unpassend zu sein, und er verschrieb den wie
verrückt schreienden Hornberger Kanonieren je einen Tag Loch, dem Bürgermeister
aber drei Tage. Später soll er ihnen indes verziehen haben.
Daher stammt der Spruch: „Es geht
aus wie das Hornberger Schießen“. Schon Schiller schrieb in seinem Werk, "Die
Räuber", 1780 im ersten Akt: „Da ging’s aus wie’s Schießen zu Hornberg…“
Es gibt in der Sagenwelt noch die
Version, dass Hornberg um sein Ansehen zu heben ein großes Preisschießen
veranstalten wollte. Es wurde vergessen das Pulver zu beschaffen. Eine
zweite Version erzählt, dass die Hornberger 1519 mit den Villinger aneinander
gerieten. Sie schossen so unkontrolliert vom Schloss in die Gegend, dass die
Villinger nur warten mussten, bis Pulver und Kugeln verschossen waren. Folglich musste
Hornberg die Stadt kampflos übergeben.
Burg Hornberg Ort des Festspieles |