Freitag, 1. Juli 2016

Was verbirgt sich hinter dem Eulogius Ritt?



Eulogius war der Legende nach ein hervorragender Hufschmied, bevor er Goldschmied wurde. Eines Tages beschlug er das Pferd eines Fremden, der seine  ausgezeichnete Arbeit lobte. Der Fremde schlug ihm aber eine andere Methode vor. Man brachte dem Fremden ein Pferd zum Beschlagen. Er schlug dem Pferd die Beine ab, schlug die Hufeisen auf und brachte die Beine wieder an. Als Eulogius dies auch nachahmen wollte, gelang ihm das nicht. Er erkannte in dem Fremden Gott, der ihm eine Lektion in Demut erteilt hatte. Eulogius war später auch Bischof von Noyon (641) Er wird mit dem Hufeisen abgebildet und gilt als Schutzpatron der Haustiere.



So wurde er als Heiliger in den Kreis der Pferdepatrone aufgenommen, zu denen auch die Heiligen Stefan, Leonhard und Georg gehören. Dem Eulogius zu Ehren und mit der Bitte um Schutz vor Krankheit und Unglück findet jeweils am 25. Juni oder der Sonntag zuvor eine Pferdewallfahrt in Lenzkirch statt.



Uralt ist der Brauch in Lenzkirch im Hochschwarzwald, die Pferde am Eulogiustag vom Priester segnen zu lassen, um sie vor Krankheit zu bewahren. Der Brauch wurde 1934 wieder aufgenommen. Am 5 Uhr morgens werden die Bewohner durch die Stadtmusik geweckt. Geschmückte Pferde aus nah und fern kommen nach Lenzkirch und formieren sich am Kurhaus zu einer Reiterprozession. Ross und Reiter kommen zum Feldaltar der Wallfahrtskapelle St Eulogius  am Friedhof. Erbaut wurde diese 1685 und dem heiligen Eulogius geweiht. Mit goldfunkelndem Kreuz segnet der Priester in festlichem Ornat das vor im ausgebreitete Eulogiusbrot, sowie die knieenden Gläubigen beim Festgottesdienst auf der Wiese hinter dem Friedhof.
Eulogius Kapelle Lenzkirch

Der dem Gottesdienst anschließende Eulogiusritt, der großen Reiterprozession,  an dem auch der auf einem Ehrenschimmel von zwei Hufschmieden flankierten Pfarrherr teilnimmt, endet nach einem Flurumritt mit dem Umreiten der Pfarrkirche St Nikolaus. Vor der Pfarrkirche segnet der Pfarrer dann Reiter und Pferde. Die Reiter grüßten vor der Segnung traditionsgemäß die Figur des heiligen Eulogius. 2013 waren knapp 200 Reiter bei der Prozession.


Der kirchlichen Feier schließt sich die weltliche mit einem großen Jahrmarkt an, der alle Freuden eines solchen bietet.