Eulogius war der Legende nach ein
hervorragender Hufschmied, bevor er Goldschmied wurde. Eines Tages beschlug er
das Pferd eines Fremden, der seine
ausgezeichnete Arbeit lobte. Der Fremde schlug ihm aber eine andere Methode
vor. Man brachte dem Fremden ein Pferd zum Beschlagen. Er schlug dem Pferd die
Beine ab, schlug die Hufeisen auf und brachte die Beine wieder an. Als Eulogius
dies auch nachahmen wollte, gelang ihm das nicht. Er erkannte in dem Fremden
Gott, der ihm eine Lektion in Demut erteilt hatte. Eulogius war später auch
Bischof von Noyon (641) Er wird mit dem Hufeisen abgebildet und gilt als
Schutzpatron der Haustiere.
So wurde er als Heiliger in den Kreis
der Pferdepatrone aufgenommen, zu denen auch die Heiligen Stefan, Leonhard und
Georg gehören. Dem Eulogius zu Ehren und mit der Bitte um Schutz vor Krankheit
und Unglück findet jeweils am 25. Juni oder der Sonntag zuvor eine
Pferdewallfahrt in Lenzkirch statt.
Uralt ist der Brauch in Lenzkirch im
Hochschwarzwald, die Pferde am Eulogiustag vom Priester segnen zu lassen, um
sie vor Krankheit zu bewahren. Der Brauch wurde 1934 wieder aufgenommen. Am 5
Uhr morgens werden die Bewohner durch die Stadtmusik geweckt. Geschmückte Pferde aus
nah und fern kommen nach Lenzkirch und formieren sich am Kurhaus zu einer
Reiterprozession. Ross und Reiter kommen zum Feldaltar der Wallfahrtskapelle
St Eulogius am Friedhof. Erbaut wurde diese 1685 und
dem heiligen Eulogius geweiht. Mit goldfunkelndem Kreuz segnet der Priester in
festlichem Ornat das vor im ausgebreitete Eulogiusbrot, sowie die knieenden
Gläubigen beim Festgottesdienst auf der Wiese hinter dem Friedhof.
Eulogius Kapelle Lenzkirch |
Der dem Gottesdienst anschließende
Eulogiusritt, der großen Reiterprozession,
an dem auch der auf einem Ehrenschimmel von zwei Hufschmieden
flankierten Pfarrherr teilnimmt, endet nach einem Flurumritt mit dem Umreiten
der Pfarrkirche St Nikolaus. Vor der Pfarrkirche segnet der Pfarrer dann Reiter
und Pferde. Die Reiter grüßten vor der Segnung traditionsgemäß die Figur des
heiligen Eulogius. 2013 waren knapp 200 Reiter bei der Prozession.
Der kirchlichen Feier schließt sich die
weltliche mit einem großen Jahrmarkt an, der alle Freuden eines solchen bietet.