Kapelle Oberndorf |
Kein Lied wie dieses „Stille Nacht, Heilige Nacht“ bewegt so sehr die Menschen und gibt die sentimentalen Gefühlen der Deutschen zu Weihnachten wieder. Ob draußen im Schnee oder im Wüstensand kein anderes Weihnachtslied wird von mehr Menschen gesungen –mittlerweile in über 200 Sprachen. Um kein Lied ranken sich aber auch so viele Geschichten und Legenden.
Joseph Mohr verließ im folgenden Jahr
Oberndorf, das Lied geriet in Vergessenheit. 1819 beauftragte die Gemeinde Oberndorf wegen
ständiger Defekte der Orgel den Orgelbaumeister Karl Maurach aus Fügen diese in Ordnung zu bringen. Dieser
entdeckte auf der Empore -oder andere sagen hinter der Orgel- die Verse mit den
Noten. Er bat Gruber um eine Abschrift und nahm
diese mit zu den Wandersängern der Familie Rainer ebenfalls aus Fügen,
die durch Europa zogen und das Lied in ihr Repertoire aufnahmen. 1822 saßen der
Kaiser von Österreich, Franz I und der Zar von Rußland, Alexander I, bei einer
Konferenz auf Schloss Fügen und auch hier wurde das Lied von den Rainer-Sänger
in erlauchtem Kreise vorgetragen. So wurden die Rainer-Sänger in alle größeren
Städte Europas eingeladen und stimmten
das Lied „ vom holden Knaben im lockigen Haar“ an.
1833 wurde das Lied erstmals in Dresden
auf einem Flugblatt mit drei anderen „ächten Tyroler Liedern“ gedruckt. Die
Komponisten Gruber und Mohr ahnten nichts vom Siegeszug ihres Liedes durch
Europa. Schließlich stieß der Preußen König, Friedrich Wilhelm IV, der das Lied
besonders liebte, an einer Christmette darauf, dass die Komponisten unbekannt
seien. Umgehend befahl er seinem Kapellmeister die Komponisten zu finden, denn
das Lied wurde immer wieder Michael Hayden zugeschrieben.
Durch Zufall kam die Wahrheit an Licht.
Der Chordirektor von Salzburg, ein Bekannter des königlichen
Kapellmeisters, ärgerte sich immer
wieder über einen Schüler, Felix Gruber, der die Melodie „Stille Nacht…“
dauernd falsch sang. Auf Vorhaltungen hin, meinte er, dass sie das Lied zu
Hause immer so singen würden. Er musste es ja wissen, da sein Vater der
Komponist war.
Nach 36 Jahren wurde dem Chorleiter Franz Gruber noch die
späte Ehre des Komponisten zu teil. Während Josef Mohr arm wie eine Kirchenmaus
schon verstorben war.
Stille Nacht, Heilige Nacht |