Freitag, 13. Dezember 2024

Was verbirgt sich hinter dem Adventskranz?



 Der evangelische Theologe Johann Wiechern (1808 – 1881) gründete in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Hamburg das „Rauhe Haus“, in welchem er Waisenkinder eine Heimat gab. Im  „Rauhen Haus“ wurde am 1. Advent ein Holzkranz aufgehängt, auf dem eine Kerze brannte. An jedem Abend, wenn die Waisenkinder zum Singen und Beten abends zusammenkamen, wurde eine weitere Kerze aufgesteckt. 

Am Heiligen Abend brannten 24 Kerzen. Die jungen Leute haben den Holzkranz, auf dem die Kerzen aufgesteckt waren, in der Folgezeit mit Tannenreisig geschmückt. So entstand der Adventskranz. Da der Aufwand mit 24 Kerzen jedes Jahr zu groß war, wurde er auf vier Kerzen für jede Woche reduziert.

 

Dieser Tannenkranz mit den brennenden Kerzen ist im protestantischen Norddeutschland bald ein bürgerlicher Familienbrauch geworden. Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich langsam der Adventskranz. Erst 1930 wurde er im deutschen Sprachraum üblich, um mit dem Adventskranz die Adventszeit zu verschönern. Schon 1935 hing ein „katholischer Adventskranz“ in der Stiftskirche von Berchtesgaden. 1938 brannte in einer katholischen Kirche von München der erste Adventskranz und breitete sich dann langsam nach Österreich aus.

 

In Europa hat sich der Adventskranz nur in evangelischen Ländern richtig durchgesetzt. Frankreich und Spanien kennen den Adventskranz nicht. Im Jahre 1954 fand ein Adventslied erstmals Eingang in die Gesangbücher beider Konfessionen.