Donnerstag, 26. Dezember 2024

Was verbirgt sich hinter dem Haldenhof von St Peter?


Der Haldenhof St Peter ist einer der 50 Höfe auf der Gemarkung von St Peter. Die ehemalige Vogtei Rohr liegt am Südhang des Kandels. Die Höfe waren seit 1526 in der Gerichtsbarkeit und der Steuerhoheit dem Kloster St Peter unterstellt.

Der Haldenhof liegt oberhalb von Sägedobel, einem Ortsteil von St Peter, an der Verbindungsstraße L 186 zwischen Kandel und St Peter gelegen. Oberhalb dieser Straße Richtung St Peter an dieser mächtigen Halde liegt der Haldenhof, der Kandelhöhenweg führt am Hof vorbei.

Der Haldenhof umfasst gut 52 ha und wurde 1416 mit Conrad an der Halden 1416 erstmals urkundlich erwähnt. Heute umfasst der Hof, von dem die Stallungen 1958 und der Wohnteil 1979 umgebaut wurde sowie das Leibgedinghaus „Haldenstöckle“, 1688 erstmals erwähnt. Auf diesem wie öfters in der Gegend üblich ein Glockenturm mit einer Glocke von 1847 sitzt.

Die Familie Linder waren von 1803 mit Christian Linder aus dem Glottertal durch Kauf Besitzer des Hofes. Die Familie Linder bewirtschaftete 3 Generationen bis 1892 den Hof. Durch die Heirat  der Tochter Theresia Linder 1892 mit Stefan Ketterer wurde die Familie Linder/Ketterer bis heute Besitzer. Der letzte Bauer Ketterer Stefan verstarb 2017. Die drei Töchter hatten andere Berufe erlernt. Heute betreibt die Tochter Monika in 7. Generation mit ihrem Mann den Hof mit Ferienwohnungen.

Josef Linder und seine Frau Franziska Ruf vom Neubauernhof bewirtschafteten von 1829 bis 1867 den Haldenhof. 9 Kinder wurden ihnen geschenkt. Am 1. April 1840 gingen zwei Buben, Georg 9 Jahre alt, Josef 4 Jahre alt mit einer Schwester zum Schlittenfahren. Die mächtige Halde unterhalb des Hofes lud gerade dazu ein. Als die Schwester merkte, wohin die Reise ging, ließ sie sich noch rechtzeitig vom Schlitten fallen, denn die beiden Jungs fegten direkt mit ihrem Schlitten auf eine von 2 Linden zu, die unterhalb am Ende des Hangs standen. Es kam wie es kommen musste, die beiden Jungs knallten mit voller Fahrt auf die Linde und erlagen noch am Ort ihren schweren Verletzungen.

An der Unglücksstelle zwischen den beiden Linden ließen die Eltern ein Kreuz zum Gedenken des schrecklichen Unfalls errichten. Mit dem Ausbau der Kandelstraße 1960 musste dieses weichen und wurde versetzt. 1984 ist diese vor Altersschwäche zusammengebrochen und 1989 durch ein neues Holzkreuz mit Schindelwalmdach ersetzt worden. Es wurde wohl vom letzten Hofbauer, Stefan Ketterer gesetzt. Auf dem Stamm zeigt das von Franz Metzger geschaffene Landschaftsbild- oben der Haldenhof unten am Hang die tödliche Schlittenfahrt der Kinder mit folgendem Text: