Samstag, 6. Januar 2024

Was verbirgt sich hinter Baden-Baden, der Weltstadt Badens?

Russische Kirche

Über Baden-Baden ruht die Schlossruine Hohenbaden –später Altes Schloss genannt- auf einem einzelnen stehenden Felsen am südwestlichen Abhang des Batterts. Die Burg wurde vermutlich um 1100 von Hermann II von Zähringen. mit dem Hermannsbau erbaut. Über die genaue Zerstörung gibt es keinen Hinweis. Es muss Anfang des 16. Jahrhunderts durch Brand erfolgt sein.

 

Die Kelten siedelten schon vor den Römern auf dem Battert über Baden-Baden. Die römische Siedlung „Aquae Aureliae“ entstand im 1. Jahrhundert n. Chr wegen des Thermalwassers, das am Südhang des Neuen Schlosses zu Tage treten.  Die Thermen sind heute noch unter dem „Friedrich Bad“ und Kloster „Zum Heiligen Grab“ begehbar. Heute sprudeln aus 12 Quellen 800.000 l Thermalwasser pro Tag in die Hotels, Badetempel wie die Caracalla Therme oder Friedrichbad und in die Trinkstuben. Denn ab 1306 erlaubte Markgraf Friedrich II die Thermalquellen als Bäder zu benutzen.

 

Baden-Baden hat wohl schon im 13. Jahrhundert durch den badischen Markgrafen Stadtrecht erhalten. 1473 weilte Kaiser Friedrich III in der Stadt. Seine siebenwöchige Kur leitete die Entwicklung zum Fürstenbad ein. Im 16. Jahrhundert bestanden in der Stadt schon 12 Badehäuser. Der Markgraf Christoph verlegt den Regierungssitz von Pforzheim nach Baden-Baden.1479 konnte er dann vom Alten Schloss ins unterhalb gebaute Neue Schloss umziehen.

 

1655 wurde eine Eichenallee angelegt, die später die berühmte Flaniermeile, die Lichtentaler Allee, wurde und heute das Kurviertel mit dem Kloster Lichtental verbindet. Lichtental ist das einzig Kloster, das 1803 nicht säkularisiert wurde. Es war die Grablege der Markgrafen von Baden.

 

1705 verlegte Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden die Residenz nach Rastatt. Das war bald verschmerzt, denn der Ruf zum Weltbad erfolgte durch Eröffnung des Spielcasinos 1838. In der Zeit zwischen 1845 und 1870 galt Baden-Baden als vornehmste Kurstadt Europas. Baden-Baden war Sommer- und Paris die Winterhauptstadt der feinen Gesellschaft. Es war der strahlende Treffpunkt des Adels und der Reichen und von denjenigen, die sich dazugehörig fühlten zwischen St Petersburg, Paris, London, Wien und Rom. Der Krieg1870/71 beendete den ausländischen Besucherstrom und durch die Schließung des Spielcasinos 1872 wurde die Sommerhauptstadt zu einem Badeort unter vielen. Das Spielcasino „Casino Royal“, das 1933 wieder eröffnet wurde, gilt noch heute als das schönste der Welt.

 

Noch heute geben sich in der 5. Jahreszeit in Baden Baden – der Iffezheimer Rennwoche seit 1858- Adel, Reiche, Neureiche die Klinke in die Hand und versuchen sich zu überbieten.

 

Die blaue Kuppel der russisch-orthodoxen Kirche demonstriert die frühere enge Bindung an das Zarenreich.

 

Seit 1946 sendet der Südwestfunk (SWF) Radio- und ab 1971 täglich Fernsehsendungen von Baden-Baden aus. 1998 nach der Vereinigung mit dem Süddeutschenrundfunk (SDR) sendet und produziert der Südwestrundfunk (SWR) Programme für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und die Kölner Bucht.


Für Kunstsinnige bietet Baden-Baden heute das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt des Museums Frieder Burda ist die klassische Moderne und zeitgenössische Kunst. Oder auch das Programm des Festspielhauses, das den alten Bahnhof als Eingangshalle integriert hat, zieht die Gäste an.

Baden-Baden