Fridolinmünster |
Säckingen mit seinen knapp 20.000 Einwohnern–seit 1978 Bad Säckingen- ist bekannt durch sein Fridolinsmünster, Heilquellen, den Trompeter von Säckingen von Joseph Victor von Scheffel, die alte Holzbrücke über den Rhein zur Schweiz und das Kavernenkraftwerk Bad Säckingen.
Säckingen wurde
erstmals 878 urkundlich erwähnt und entstand wohl im Umfeld des Klosters
Säckingen, das im 6. oder 7. Jahrhundert vom heiligen Fridolin gegründet worden
sein soll und anfänglich ein Doppelkloster war. Bedeutung hatte das
Frauenkloster mit dem Grab des heiligen Gründers. Es war nicht nur Mittelpunkt
des geistig religiösen Lebens der Region sondern entwickelte sich zu einem Zentrum
bis in die Alpen hinein sich erstreckenden Klosterherrschaft mit seiner
kulturellen und wirtschaftlichen Ausstrahlung. Frauen aus königlichem Hause
waren Äbtissinnen und nur Mitglieder des Hochadels wurden im Kloster
aufgenommen. Ausgestattet mit großem Landbesitz am Hochrhein, Glarus, Gebiete
um den Zürich- und Walensee sowie das Fricktal. Außerdem wurden Teile des
Hotzenwaldes besiedelt. Zusätzlich verfügte das Kloster über eine kaiserliche
Residenz (Pfalz), von der die fränkischen Könige ihr Reich jeweils regierten. Um
dem Einfluss und der Bedeutung des Stiftes Rechnung zu tragen, wurde die
Äbtissin Elisabeth von Bussnang 1307 in den Reichsfürstenstand erhoben.
Und 1360 wurde
nach einem schweren Stadtbrand das neue Fridolinsmünster, die Stiftskirche des
Damenstifts, eingeweiht. Seit der Säkularisierung 1803 ist das Münster die
Hauptkirche der katholischen Gemeinde. Die Gebeine des heiligen Fridolin in
einem reich verzierten Silberschrein sind seit 1900 öffentlich in der
Fridolinskapelle zugänglich. Nach einem Brand 1751 wurde das Münster innen
barockisiert. Oberhalb des Hauptportals steht der heilige Fridolin, der den
toten Urso aus Glarus aus dem Grab holt. Ein Höhpunkt im Kirchjahr von
Säckingen ist die alljährliche weit über die Region bekannte
Fridolinsprozession am Sonntag nach dem 6. März, an dem der Silberschrein des
heiligen Fridolin durch die Stadt getragen wird.
Etwa um 960
schrieb Mönch Balther sein Friedolinsleben und erzählt darin von der Begegnung
des Heiligen mit einem Manne, der hier sein Bad aufsuchte. Dass sich die Römer
schon sich der Heilquelle bedienten, gilt als nicht gesichert. Die Heilquelle
auf dem Gewann Badmatte war seit Jahrhunderten bekannt. 1453 ist urkundlich
erwähnt, dass das alte Badhaus abgerissen wurde und an die Stelle des heutigen
St Marienhaus verlegt wurde. Im 15. Und 16. Jahrhundert war eine Glanzzeit des
Bads. Die Gäste wussten die Vorzüge der Quelle zu schätzen. Sie kamen aber
nicht nur der Heilung sondern auch der Geselligkeit und der kulinarischen Genüsse
wegen. Teilnehmer des Basler Konzils 1431-1437 waren Stammgäste. Unterbrochen
vom 30jährigen Krieg erholte sich das Badewesen. 1728 wird die heilende Wirkung
der Quelle durch ein Gutachten beschrieben. Aber der Durchbruch zu einem der
großen Bäder gelang nicht, da es zu sehr an Infrastruktur fehlte.
Nach dem 2.
Weltkrieg wurde der Badbetrieb wieder zögerlich aufgenommen. 1962 wurden die
Quelle auf der Badmatte neu gefasst. Dies war notwendig, da bei Sprengarbeiten
für das Rheinkraftwerk Säckingen es zu Verschüttungen kam. Heute besitzt Bad Säckingen drei Quellen: die Badquelle mit
33 Grad, Fridolinsquelle seit 1986 mit 18,1 Grad und die Margarethenquelle mit
23 Grad. Alle drei Quellen sind Natriumsquellen.
1977 konnte das
Kurzentrum „Aqualon“ als Thermalbad eingeweiht werden. Ein Jahr später wurde
das Prädikat „Heilbad“ und der Zusatz „Bad“ zum Ortsnahmen verliehen. Heute
umschließen die Kurparkanlagen mit den Kliniken und Kreiskrankenhaus über 35 ha
das Kurareal.
Aqualon Bad Säckingen |