Montag, 8. Januar 2024

Was verbirgt sich hinter Säckingen - Klosterstadt oder Heilbad?

Fridolinmünster

Säckingen
 mit seinen knapp 20.000 Einwohnern–seit 1978 Bad Säckingen- ist bekannt durch sein Fridolinsmünster, Heilquellen, den Trompeter von Säckingen von Joseph Victor von Scheffel, die alte Holzbrücke über den Rhein zur Schweiz und das Kavernenkraftwerk Bad Säckingen.

Säckingen wurde erstmals 878 urkundlich erwähnt und entstand wohl im Umfeld des Klosters Säckingen, das im 6. oder 7. Jahrhundert vom heiligen Fridolin gegründet worden sein soll und anfänglich ein Doppelkloster war. Bedeutung hatte das Frauenkloster mit dem Grab des heiligen Gründers. Es war nicht nur Mittelpunkt des geistig religiösen Lebens der Region sondern entwickelte sich zu einem Zentrum bis in die Alpen hinein sich erstreckenden Klosterherrschaft mit seiner kulturellen und wirtschaftlichen Ausstrahlung. Frauen aus königlichem Hause waren Äbtissinnen und nur Mitglieder des Hochadels wurden im Kloster aufgenommen. Ausgestattet mit großem Landbesitz am Hochrhein, Glarus, Gebiete um den Zürich- und Walensee sowie das Fricktal. Außerdem wurden Teile des Hotzenwaldes besiedelt. Zusätzlich verfügte das Kloster über eine kaiserliche Residenz (Pfalz), von der die fränkischen Könige ihr Reich jeweils regierten. Um dem Einfluss und der Bedeutung des Stiftes Rechnung zu tragen, wurde die Äbtissin Elisabeth von Bussnang 1307 in den Reichsfürstenstand erhoben.

Und 1360 wurde nach einem schweren Stadtbrand das neue Fridolinsmünster, die Stiftskirche des Damenstifts, eingeweiht. Seit der Säkularisierung 1803 ist das Münster die Hauptkirche der katholischen Gemeinde. Die Gebeine des heiligen Fridolin in einem reich verzierten Silberschrein sind seit 1900 öffentlich in der Fridolinskapelle zugänglich. Nach einem Brand 1751 wurde das Münster innen barockisiert. Oberhalb des Hauptportals steht der heilige Fridolin, der den toten Urso aus Glarus aus dem Grab holt. Ein Höhpunkt im Kirchjahr von Säckingen ist die alljährliche weit über die Region bekannte Fridolinsprozession am Sonntag nach dem 6. März, an dem der Silberschrein des heiligen Fridolin durch die Stadt getragen wird.

Etwa um 960 schrieb Mönch Balther sein Friedolinsleben und erzählt darin von der Begegnung des Heiligen mit einem Manne, der hier sein Bad aufsuchte. Dass sich die Römer schon sich der Heilquelle bedienten, gilt als nicht gesichert. Die Heilquelle auf dem Gewann Badmatte war seit Jahrhunderten bekannt. 1453 ist urkundlich erwähnt, dass das alte Badhaus abgerissen wurde und an die Stelle des heutigen St Marienhaus verlegt wurde. Im 15. Und 16. Jahrhundert war eine Glanzzeit des Bads. Die Gäste wussten die Vorzüge der Quelle zu schätzen. Sie kamen aber nicht nur der Heilung sondern auch der Geselligkeit und der kulinarischen Genüsse wegen. Teilnehmer des Basler Konzils 1431-1437 waren Stammgäste. Unterbrochen vom 30jährigen Krieg erholte sich das Badewesen. 1728 wird die heilende Wirkung der Quelle durch ein Gutachten beschrieben. Aber der Durchbruch zu einem der großen Bäder gelang nicht, da es zu sehr an Infrastruktur fehlte.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Badbetrieb wieder zögerlich aufgenommen. 1962 wurden die Quelle auf der Badmatte neu gefasst. Dies war notwendig, da bei Sprengarbeiten für das Rheinkraftwerk Säckingen es zu Verschüttungen kam. Heute besitzt  Bad Säckingen drei Quellen: die Badquelle mit 33 Grad, Fridolinsquelle seit 1986 mit 18,1 Grad und die Margarethenquelle mit 23 Grad. Alle drei Quellen sind Natriumsquellen.

1977 konnte das Kurzentrum „Aqualon“ als Thermalbad eingeweiht werden. Ein Jahr später wurde das Prädikat „Heilbad“ und der Zusatz „Bad“ zum Ortsnahmen verliehen. Heute umschließen die Kurparkanlagen mit den Kliniken und Kreiskrankenhaus über 35 ha das Kurareal.

Aqualon Bad Säckingen