Am 17. 2. 1824 starb Leodegar
Thoma. Es war ein Glücksfall für Todtnauberg einem Ortsteil von Todtnau, dass
er hier geboren wurde und seine Wirkungsstätte hier beibehielt . Thoma hat das
Bürstengewerbe im Wiesental eingeführt. Aber vor allem gilt die Arbeitsteilung bei
der Herstellung von Bürsten als sein Verdienst. Im Jahre 1772 hat Thoma von einem in
Freiburg stationierten Österreichischen Reiterregiment den Auftrag, soviel
Pferdebürsten wie nur möglich zu liefern. Um überhaupt größere Mengen liefern
zu können, zerlegte er die Fertigungsschritte der Bürste.
Familienmitglieder
spezialisierten sich auf das Zurechtlegen von Borsten oder Haare, das
Borstenbinden, des Bürstenholzes, Einsenken der Haarbüschel und schließlich Verpichen und Durchziehen der Borsten oder Haare durch das Holz. Um 1815
waren bis zu 600 Bewohner in die Bürstenbinderei eingespannt. Es wurden Schuh-
und Kleiderbürsten, Wichs-, Fass-, Zahn- und Waschbürsten, Bodenwische,
Kartätschen und Maurer- und Malerpinsel hergestellt.
Den Handel und Vertrieb haben aber nicht die
Produzenten übernommen sondern wurde vom Hausierhandel durchgeführt, der aber aus derselben
Großfamilie kam.
Der Niedergang der
Hausindustrie wurde durch die Gewerbefreiheit 1862 beschleunigt. Durch sie
verloren die Schwarzwälder Hausierer ihr Privileg, es konnten sich
Verkaufsläden für Bürstenwaren etablieren. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gab
es noch 15 Hausierer.
1840 wurde von Fridolin
Wissler der erste hölzerne Bürstenkörper maschinell hergestellt. Bald begann
der Fabrikant Alois Laitner die ersten Todtnauer Erzeugnisse nach Nordamerika
auszuführen.
Um 1920 wurde von der Firma
Zahoransky der erste Halbautomat als Bürstenbindemaschine gebaut. Damit war
jegliche Handarbeit erledigt und der Handwerker wurde zum Fabrikarbeiter.
Noch heute genießen die Firmen
Zahoransky und Ebser in Todtnau Weltruf. Die Bürsten werden in Asien
hergestellt aber die Maschinen kommen aus Todtnau. Noch heute werden
Zahnbürsten-, Bürsten und Besenmaschinen auf elektronischer Basis in die ganze
Welt exportiert.
Bekannt ist der Todtnauer
Wasserfall, nicht der höchste aber der längste Wasserfall. Er stürzt in 3
Kaskaden 90 m in die Tiefe, davon beträgt der Hauptwasserfall 60 m.
Immer alle 2 Jahre im Mai findet das Schwarzwälder Kirschtortenfest in Todtnau statt.
Die professionellen Zuckerbäcker und Hobbykonditoren stellen ihre Kreationen
vor.
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Bürstenherstellung wie es einmal war |
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Todtnauer Wasserfall |
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Schwarzwälder Kirschtorte auf Kuckucksuhr |