Was verbirgt sich
hinter dem Hirschsprung im
Höllental?
Im Dreisamtal führt die B 31 von Freiburg nach
Hinterzarten hoch. An der engsten Stelle, an der nur noch Straße und Bach Platz
haben, steht auf dem rechten Felsen ein bronzener Hirsch. Dem staunenden
Besucher wird die Sage erzählt, dass der Hirsch da oben stünde, weil er in
seiner Not den Sprung über das Tal gewägt hätte, um seinem Jäger zu entkommen.
In Wirklichkeit wurde der
erste Hirsch in Holz im September 1856 anlässlich der Hochzeit von Großherzog
Friedrich von Baden mit Luise von Preußen durch die Gemeinde Falkensteig
aufgestellt. 1874 wurde er erneuert als Erinnerung an die erste Versammlung
deutscher Forstmänner in Freiburg. 1907 wurde dieser dann durch ein Exemplar aus
Bronze ersetzt. 2010 wurde er dann nochmals runderneuert.
Das Höllental, eine wichtige
Verbindungsstraße im südlichen Schwarzwald war früher ein miserabler Karrenweg
und hieß „Falkensteiner Steig“. Höllental als Name gab dieser Schlucht ein
französisches Revolutionsheer, das 1796 nach verlorener Schlacht das Tal der
Hölle glaubte hinter sich gebracht zu haben. Dies obwohl der frühere Karrenweg
für die Hochzeitsreise von Marie-Antoinette auf ihrem Weg nach Paris zu einem
Chausseeweg schon ausgebaut worden war. Die heutige Strecke wurde 1851-1858
ausgebaut.
Nach der Engstelle weitet sich
das Tal nochmals bei Höllsteig. Das Hofgut Sternen, in dem Marie-Antoinette
damals übernachtete, liegt am Eingang der romantischen Ravennaschlucht mit
ihrem berühmten Viadukt über der Schlucht. Hier steht auch noch das alte
Zollhaus von früher und wenige Schritte entfernt die bekannte 1148 erbaute
Kapelle St Oswald. Dem heutigen Tourismus ist der Verkaufsraum vom Hofgut
Sternen gewidmet, in dem Glas geblasen
Glaskunst hergestellt wird.
|
Höllental 1858 |
|
Hirschdenkmal 2015 |
|
Kapelle St Oswald erbaut 1148 |
|
Altes Ravenna Viadukt |