Donnerstag, 27. August 2015

Was verbirgt sich hinter dem Hirschsprung im Höllental?


Was verbirgt sich hinter dem Hirschsprung im Höllental?

Im  Dreisamtal führt die B 31 von Freiburg nach Hinterzarten hoch. An der engsten Stelle, an der nur noch Straße und Bach Platz haben, steht auf dem rechten Felsen ein bronzener Hirsch. Dem staunenden Besucher wird die Sage erzählt, dass der Hirsch da oben stünde, weil er in seiner Not den Sprung über das Tal gewägt hätte, um seinem Jäger zu entkommen.

In Wirklichkeit wurde der erste Hirsch in Holz im September 1856 anlässlich der Hochzeit von Großherzog Friedrich von Baden mit Luise von Preußen durch die Gemeinde Falkensteig aufgestellt. 1874 wurde er erneuert als Erinnerung an die erste Versammlung deutscher Forstmänner in Freiburg. 1907 wurde dieser dann durch ein Exemplar aus Bronze ersetzt. 2010 wurde er dann nochmals runderneuert.

Das Höllental, eine wichtige Verbindungsstraße im südlichen Schwarzwald war früher ein miserabler Karrenweg und hieß „Falkensteiner Steig“. Höllental als Name gab dieser Schlucht ein französisches Revolutionsheer, das 1796 nach verlorener Schlacht das Tal der Hölle glaubte hinter sich gebracht zu haben. Dies obwohl der frühere Karrenweg für die Hochzeitsreise von Marie-Antoinette auf ihrem Weg nach Paris zu einem Chausseeweg schon ausgebaut worden war. Die heutige Strecke wurde 1851-1858 ausgebaut.

Nach der Engstelle weitet sich das Tal nochmals bei Höllsteig. Das Hofgut Sternen, in dem Marie-Antoinette damals übernachtete, liegt am Eingang der romantischen Ravennaschlucht mit ihrem berühmten Viadukt über der Schlucht. Hier steht auch noch das alte Zollhaus von früher und wenige Schritte entfernt die bekannte 1148 erbaute Kapelle St Oswald. Dem heutigen Tourismus ist der Verkaufsraum vom Hofgut Sternen  gewidmet, in dem Glas geblasen Glaskunst hergestellt wird.
Höllental 1858
Hirschdenkmal 2015
Kapelle St Oswald erbaut 1148
Altes Ravenna Viadukt