Was verbirgt sich
hinter dem
Roßfest von St
Märgen?
Die Geschichte der Pferdezucht
um St Märgen mag bis in die Besiedelung des Gebietes zurückreichen. Eine
Bewirtschaftung dieses Gebietes von Wald
und Feld ohne Hilfe des Pferdes war nur
schwer möglich. Der Ursprung der heimischen Pferderasse mag nicht mehr feststellbar
sein. Sicherlich hatte die klösterliche Herrschaft als auch die jahrhundertlange
vorderösterreichische Verwaltung ihren Einfluss gehabt. Andererseits war
diese Landschaft immer wieder Rückzugs- und Durchzugsgebiet fremder Truppen mit
Pferden, die zur Blutsauffrischung beigetragen haben.
Seit 70 Jahren wird eine
nachweisliche stutbuchmäßige Zucht betreiben. Dies hat zum „St Märgener Fuchs“
geführt, einer der ältesten Kaltblutrassen. Der „St Märgener Fuchs“ mit seinem rotbraunen Fell, der hellen Mähne und Schweif zeichnet sich durch Temperament, Härte,
Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit aus.
Alle 3 Jahre findet das weit über die Region hinaus bekannte
Roßfest statt und zwar jeweils am 2. Sonntag im September. Das nächste
Brauchtumsfest findet 2016 statt.
Jeweils am Samstag findet die
Prämierung der zweijährigen Stuten statt, gefolgt mit Reitvorführung des Reit-
und Fahrvereins St Märgen. Am Sonntag finden die Prämierung der dreijährigen
und älteren Stuten und danach die Einsegnung der Pferde statt.
Höhepunkt ist der Festumzug
bestehend aus Musikkapellen, geschmückten Pferden mit Reitern, zwei- und
vierspännig gefahrene Kutschen oder Gespanne mit traditionellen Arbeitsgeräten. Alles in
bunter, heimischer Tracht ergibt eine
Mischung aus Leistungsschau, Tradition und Volksfest, das weit über die Region
bekannt ist und sich als Zuschauermagnet erwiesen hat.
Aber auch wegen seines
ehemaligen Klosters und des Klostermuseums ist es wert St Märgen zu besichtigen.
Als kleines Korrektiv zur mächtigen Benediktinerabtei St Peter liegt etwas
höher im Schwarzwald das 1118 gegründete Augustinerstift St Märgen. Auch hier
erheben sich die beiden Klostertürme weit über der Region. Grund für den
bedeutenden Wallfahrtsort ist das aus dem 11. Jahrhundert stammende
Gnadenbild. Die sitzende Madonna trägt das Jesuskind auf dem Arm und reicht
einen Apfel.
Im Jahre 1430 versuchten die
Schweden und 1678 die Franzosen die Kirche zu sprengen. Aber jedesmal haben
sich die Kirchenmauern wieder ins Fundament gesetzt. Das hätten Katholische und
Unkatholische bestätigt, so die Sage.
Füchse aus St Märgen |
Ehemalige Klosterkirche Maria Himmelfahrt |
Bild der Gnadenfigur |