Montag, 31. August 2015

Was verbirgt sich hinter dem Roßfest von St Märgen



Was verbirgt sich hinter dem

Roßfest von St Märgen?

Die Geschichte der Pferdezucht um St Märgen mag bis in die Besiedelung des Gebietes zurückreichen. Eine Bewirtschaftung dieses Gebietes  von Wald und Feld ohne  Hilfe des Pferdes war nur schwer möglich. Der Ursprung der heimischen Pferderasse mag nicht mehr feststellbar sein. Sicherlich hatte die klösterliche Herrschaft als auch die jahrhundertlange vorderösterreichische Verwaltung ihren Einfluss gehabt. Andererseits war diese Landschaft immer wieder Rückzugs- und Durchzugsgebiet fremder Truppen mit Pferden, die zur Blutsauffrischung beigetragen haben.

Seit 70 Jahren wird eine nachweisliche stutbuchmäßige Zucht betreiben. Dies hat zum „St Märgener Fuchs“ geführt, einer der ältesten Kaltblutrassen. Der „St  Märgener Fuchs“ mit seinem rotbraunen Fell, der hellen Mähne und Schweif zeichnet sich durch Temperament, Härte, Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit aus.

Alle 3 Jahre findet  das weit über die Region hinaus bekannte Roßfest statt und zwar jeweils am 2. Sonntag im September. Das nächste Brauchtumsfest findet 2016 statt.

Jeweils am Samstag findet die Prämierung der zweijährigen Stuten statt, gefolgt mit Reitvorführung des Reit- und Fahrvereins St Märgen. Am Sonntag finden die Prämierung der dreijährigen und älteren Stuten und danach die Einsegnung der Pferde statt.

Höhepunkt ist der Festumzug bestehend aus Musikkapellen, geschmückten Pferden mit Reitern, zwei- und vierspännig gefahrene Kutschen oder Gespanne mit traditionellen Arbeitsgeräten. Alles in bunter, heimischer Tracht  ergibt eine Mischung aus Leistungsschau, Tradition und Volksfest, das weit über die Region bekannt ist und sich als Zuschauermagnet erwiesen hat.

Aber auch wegen seines ehemaligen Klosters und des Klostermuseums ist es wert St Märgen zu besichtigen. Als kleines Korrektiv zur mächtigen Benediktinerabtei St Peter liegt etwas höher im Schwarzwald das 1118 gegründete Augustinerstift St Märgen. Auch hier erheben sich die beiden Klostertürme weit über der Region. Grund für den bedeutenden Wallfahrtsort ist das aus dem 11. Jahrhundert stammende Gnadenbild. Die sitzende Madonna trägt das Jesuskind auf dem Arm und reicht einen Apfel.


Im Jahre 1430 versuchten die Schweden und 1678 die Franzosen die Kirche zu sprengen. Aber jedesmal haben sich die Kirchenmauern wieder ins Fundament gesetzt. Das hätten Katholische und Unkatholische bestätigt, so die Sage.

Füchse aus St Märgen

Ehemalige Klosterkirche Maria Himmelfahrt
Bild der Gnadenfigur