Ab 1708 kamen die ersten Siedler auf den Kniebis, so dass hundert Jahre später schon eine Siedlung aus 12 Häusern auf den Gemarkungen von Baiersbronn und Freudenstadt entstanden war. Um 1780 gründete die Fürstlich Fürstenbergische Verwaltung eine Holzhauersiedlung im südlichen Teil des Kniebisgebietes. Im Zuge der Gründung des Großherzogtums Baden wurde das fürstenbergische Gebiet 1806 Baden zugesprochen.
Bernhard Hörmann wurde 1784 im
Holzwald –dem badischen Teil des Kniebis- geboren. Er musste wie damals üblich
bei nahender Franzosengefahr Schanzdienste leisten. Noch heute sind sie gut
sichtbar, die Alexanderschanze auf dem Kniebis von 1734, die Schwedenschanze
links der L 92 nach Oppenau, nicht weit davon die Schwabenschanze bzw
Röschenschanze nach dem württembergischen Major Rösch von 1794 auf dem Roßbühl
bei der Zuflucht. Wegen Übernachtens bei den Schanzarbeiten auf dem feuchten
Waldboden wurde er an einem Fuße lahm. Da er gut lesen und schreiben konnte,
wurde er Schulmeister und war in der ganzen Gegend als der „krumme
Schulmeister“ bekannt.
Zusätzlich übernahm er das
Wirtshaus, das neben der Schule stand und gleichzeitig die Zollstation war. Es
trug früher als Wirtshauszeichen eine „Sonne“ und wurde später bekannt unter
dem Namen „Zum krummen Schulmeister“. Das alles lag nahe bei dem späteren
Kurhotel Lamm nahe dem badischen Grenzpfahl, das 1985 abgebrochen wurde.
Das sonderbare Äußere des
„krummen Schulmeisters“ war mit Witz und Laune gepaart, verschaffte ihm stets
zahlreichen Zuspruch, vorzüglich von den Gästen der benachbarten Kniebis- und
Renchtalbädern. Zudem fand man bei ihm stets gute, reingehaltene Weine, namentlich
trefflichen Klingelberger. Das in seiner Art berühmt gewordenen Bild des Mannes
war in der Gegend da und dort in den Wirtshäusern aufgehängt.
Einer seiner früheren Schüler
bestätigte als Greis, dass er den Tatzenstecken, den er auf dem Bilde unter dem
Arm trägt, zwar auch benutzt habe. Aber er habe sie als, wenn sie nicht in die
Schule gekommen seien, zur Strafe unter dem Tisch sitzen lassen.
Mit 21 Jahren verheiratete er
sich 1805 mit Magdalena Kern aus Bad Rippoldsau, denn das war schon bei seiner
Nebentätigkeit als Wirt von Nöten. 1848 trat er nach dem Tode seiner Frau 1848
zum zweiten Male an den Traualtar, um Magdalene Kern vom Kniebis zu heiraten.
Bis er als Bürger und pensionierter Schullehrer 1862 starb.
Aus seiner Zeit als Lehrer auf
dem Kniebis wurde von diesem berichtet: „Es gab 42 zerstreut liegende Familien,
eine Seelenzahl von mehr als 300 bildend. Sie teilen sich in 2 Gemeinden, die
man protestantischen und katholischen Kniebis nennt. Schon ihr Anzug und der
Zustand ihrer Wohnungen geben auch auf Grund des schlechten Bodens ihre
dürftigen Verhältnisse kund. Die Bewohner des württembergischen Teils zeichnen
sich durch Sittlichkeit und Arbeitsliebe aus. Die des badischen Teils dagegen
beschuldigt man des Bettels und häufiger Holzfrevel. Wagenschmiere, aus Kienholz
bereitet, ist ein Hauptnahrungszweig der Kolonie. Der kärgliche Gewinn, welcher
dieser Handel abwirft, wird aber gewöhnlich bei dem „krummen Schulmeister“
verzehrt.
Das Leben in dieser kargen Gegend
war so mühsam, dass zwischen 1851/57 insgesamt 145 Kniebiser auf Kosten des
Fürsten von Fürstenberg und dem badischen Staat nach Amerika ausreisen konnten.
So konnte der Fürst den verlassenen Wald wieder aufforsten lassen.