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| Tullafenster Freiburger Münster 14. Jahrhundert |
Der Erzkasten bei Freiburg– der Spitznamen für den Schauinsland wegen seines Silberbergbaus- liegt südöstlich von Freiburg und ist 1284 m hoch. Der Hausberg von Freiburg hat einen eigenwilligen Aussichtsturm, den Eugen-Keidel-Turm, eine Seilbahn, die zum Gipfel führt und war bekannt wegen seiner legendären Autorennen, die bis 1984 durchgeführt wurden. Seit 1997 kann mit einem Besucherbergwerk teilweise die Geschichte des Erzkastens erlebbar gemacht werden.
Die ersten
Anzeichen für einen aktiven Bergbau am Schauinsland weisen auf das 13.
Jahrhundert hin. Mit einigen Unterbrechungen dauerte er bis 1954 und ist mit
100 km Grubenlänge verteilt auf 22 Sohlen das größte Grubengebäude des
Schwarzwaldes. Der Bergbau wurde nicht wegen Erschöpfung der Lagerstätte
geschlossen sondern aus rein wirtschaftlichen Erwägungen.
Der
mittelalterliche Bergbau vom 13. bis 15. Jahrhundert wurde hauptsächlich wegen
des Silbers betrieben. Der Reichtum Freiburgs, die Fenster des Freiburger
Münsters und der europäische Handel der Freiburger zeugen von den Erträgen des Silberbergbaus.
Der neuzeitliche
Bergbau dauerte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und stand unter dem Abbau von
Bleierzen neben dem Silberabbau. Blei wurde für das aufkommende Schießpulver
und Kanonenkugeln bei den unzähligen Kriegen dringend gebraucht. Aber auch im
zivilen Bauwesen oder Glasuren wurde Blei benötigt. Durch den Abbau von Blei
konnte der Bergbau am Schauinsland sich auch im 16./ 17. Jahrhundert während des
Goldrausches nach der Entdeckung von Amerika 1492 durchsetzen. Für viele andere
Gruben im Schwarzwald bedeutete dies das Ende der Bergbautätigkeit. Ab 1620 kam
das Schwarzpulver, das 1325 vom Franziskaner Mönch Berthold Schwarz aus
Freiburg erfunden wurde, zum Einsatz im Bergbau. Das führte zu einer enormen
Steigerung der Abbaumengen im Bergbau.
Ende des 19.
Jahrhunderts begann ein neues Kapitel des modernen Bergbaus, nachdem der
Bergbau zuvor zum Erliegen gekommen war. Im Jahr 1835 wurde der „Badische
Bergwerkverein“ gegründet, der mit den Untersuchungen der Haldenerze am
Schauinsland beauftragt wurde. Wahrscheinlich mit wenig Erfolg, denn es wurde
bald wieder still am Erzkasten, wie auch andere Versuche zeigten.
Im Jahre 1889
begann mit der Auffahrung des Kappler-Stollens durch die Gewerkschaft
„Schwarzwälder Erzbergwerke/ Köln“ eine neue Epoche am Schauinsland. Alle
Aktivitäten am Schauinsland wurden zusammengefasst. Eine Erzwäsche wurde am
Nordhang des Kappler Tales errichtet, um Erze von taubem Stein zu trennen. Um
die Fuhrwerke von der Grube zur Erzwäsche zu sparen, wurde eine 5,3 km lange
Materialseilbahn errichtet. Die Erzverladebunker standen in unmittelbarer Nähe
der 1887 fertiggestellten Höllentalbahn und ermöglichten einen problemlosen
Abtransport. Mit der Wasserkraft des Reichenbachs wurden Kompressoren
betrieben, die Druckluft zum Antrieb der Bohrhämmer erzeugten.
Im Ersten
Weltkrieg wurden viele Bergleute und Grubenpferde eingezogen und nach Ende
Krieges fielen die Preise ins Bodenlose, so dass die Gruben langsam zum
Stillstand kamen. 1935 übernahm die Stolberger Zink AG/Aachen den Grubenbetrieb
und modernisierte ihn nachhaltig. Die Einrichtung von Bei- und Zinkflotationen
erhöhte die
Effizienz der Gruben, die Einrichtung von Schlammteichen diente dem Umweltschutz. Im Zweiten Weltkrieg war natürlich höchstmögliche Förderung angesagt. Nach diesem war die Förderung erst wieder langsam angelaufen, 1952 wurde eine Tiefe von 900 m erreicht. Die Erträge enttäuschten, die Metallpreise fielen immer wieder, so dass schließlich wegen Unrentabilität am 31. Oktober 1954 die Gruben am Erzkasten für immer geschlossen wurden.
