Freitag, 23. April 2021

Was verbirgt sich hinter dem Karlsruher Grat?

 


Im Achertal oberhalb Ottenhöfen erstreckt sich ein mächtiger 400 m langer Quarzporphyr Klotz von oberhalb der Ruine Bosenstein bis unter dem Edelfrauengrab. Bekannt ist das Felsengebiet als Karlsruher Grat. Sein eigentlicher Name ist wegen der Form eines Dachfirstes „Eichenhaldenfirst“. Seit 1955 Landschaftsschutzgebiet und heute ist er Teil des Naturschutzgebiet Gottschlägtal-Karlsruher Grat.

 

Der frühere Eichenhaldfirst war ein Anziehungsgebiet für Kletterer aus nah und fern insbesondere aus der Karlsruher Gegend. Nach den ersten Todesfällen wurde der „Eichenhaldenfirst“ von der Gemeinde Ottenhöfen 1926 in „Karlsruher Grat“ umbenannt. Rudolf Metz zählt ihn in seinem Buch „Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald“ zu den eindrucksvollsten Wanderungen im Nordschwarzwald. Eine Durchwanderung der Rhyolitklippen mit ihren Steilabstürzen und wechselnden Tiefblicken setzt keine bergsteigerischen Kenntnisse, jedoch einige Schwindelfreiheit voraus.  Die abschnittsweise anspruchsvolle alpine Strecke ist nicht mit Drahtseilen oder Tritthilfen versehen. Zumindest wird festes Schuhwerk mit Profilsohlen dringend empfohlen.

 

Der Zugang von unten erfolgt über den Wanderparkplatz beim Edelfrauengrab d. h. von Ottenhöfen zum Kieswerk durch das Firmengelände zum Wanderparkplatz. Oder von oben dem Gasthaushaus „Bosenstein“ auf dem Bosensteiner Eck immer der blauen Raute nach. Es ist von der Achertalstraße (Abzweigung oberhalb Seebach) oder dem Kernhof über eine schmale Waldstraße erreichbar.

 

Rudolf Merz empfiehlt den Weg so einzurichten, dass man wegen des Ausblickes und Fotografierens der Schwarzwald Berge die Sonne im Rücken hat: Vormittags Begehung abwärts, nachmittags aufwärts. Die Wanderung über den Eichenhaldenfirst mit seinen im Schwarzwald einmaligen Felsformationen wird zum Erlebnis. Der Rückweg empfiehlt sich vom oder nach dem Bosenstein über den Brennet Schrofen mit seiner herrlichen Aussicht ins Achertal nach oder von Ottenhöfen. An den Felshängen sind zeitweise Gemsen zu sehen, die den Kletterer neugierig betrachten.