Kunst Hippenseppenhof Museum Gutach |
Die „Stub“ eines Schwarzwaldhofes
ist die gute Stube der bäuerlichen Großfamilie. Hier trifft sich die
Gemeinschaft zum Essen und Gebet, wird der Besuch empfangen und ist der
abendliche Treffpunkt für gemeinsame häusliche Arbeiten. Bekannt sind die
abendlichen Spinnabende im Winter. Denn
die Stube ist der einzig geheizte Raum und bietet mit seinem Kachelofen, der
Kunst, mit seiner Sitzbank der aufwärmende Ort.
Zumeist ist die Stube ein
Eckzimmer mit seinen kleinen Fenstern nach draußen. Im Eck steht ein Tischen
oder die Eckbank mit dem großen Holztisch. Über diesen befindet sich der
Herrgottswinkel.
In ihm befindet sich in
katholischen Höfen das Kruzifix hinter dem ein Palmzweig gesteckt ist mit verschiedenen
Heiligen-, Andachtsbilder oder Hinterglasmalereien von Schutzheiligen. Sie sind
zumeist ein Mitbringsel von einer Wallfahrt. Rosenkränze, Kerzen und
Gebetszettel vervollständigen den Herrgottswinkel. Zumeist hängt an der Decke
eine Heiliggeisttaube, die den göttlichen Schutz des Hauses, der Bewohner und
des Viehs darstellen soll. Je nach dem Brauchtum der Jahreszeit oder des
Kirchenjahres wird der Herrgottswinkel entsprechend geschmückt. Nach Maria
Himmelfahrt wird der in der Kirche geweihte Kräuterstrauß in den
Herrgottswinkel gestellt. Am Eingang der Stube hängt zumeist ein
Weihwasserkesselchen.
In evangelischen Höfen wie in
Gutach oder Hornberg ist der Herrgottswinkel genauso üblich. Dieser
unterscheidet sich vom katholischen Herrgottswinkel durch mehr Nüchternheit und
weniger Schmuck. Unter einem Kreuz liegt natürlich die Luther Bibel, Gesangs-
oder Andachtsbücher. Auch ein Hinterglasmalerbild wie das Heilige Abendmahl und
das Heilige Grab Christ ist hin und
wieder zu finden.
Beiden Herrgottswinkel ist es
üblich, dass am Kopfende des langen Holztisches der Hofbauer sitzt und das
Geschehen bestimmt. Dieser spricht das gemeinsame Gebet vor dem Essen.
Hergottswinkel Schauinslandhaus Museum Gutach |