Freitag, 6. September 2019

Was verbirgt sich hinter dem Felsengelände des Battert?


Aus dem Zentrum von  Baden-Baden führt die Rotenbachtalstraße hinauf und links ab nach Ebersteinburg. Im Ort biegt links ein Fahrweg ca 2,3 km zum Alten Schloß ab. Aber auch mehrere Wanderwege führen hinauf zum Schloß Hohenbaden, wie es auch genannt wurde.



Nördlich von Baden-Baden und östlich des Alten Schlosses oder Schloss Hohenbaden liegt das Felsengelände des Battert. Ein ideales Kletter- und Wandergebiet. Gut 2 km lang und teilweise bis zu 600 m breit erstreckt sich dieses Felsengelände zwischen Baden-Baden und Ebersteinburg. Baden-Baden und Felsengelände des Battert liegen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.



Die Battertfelsen sind vulkanischen Ursprungs. 1887 begann die klettersportliche Erschließung der Felsen. Seit 1981 wurde das Felsengebiet zum Naturschutzgebiet erklärt. Insofern bestehen für bestimmte Felsen Kletterverbote vor allem in der Brutzeit.



Der nördliche Rundweg –auch Franzosenweg- führt oberhalb des Felsengeländes und der südliche –auch Felsenweg genannt- führt um die Felsenvariationen herum. Vom Alten Schloss führt ein Weg hoch zur Ritterplatte, die einen herrlichen Blick von Baden-Baden und zur Rheinebene bietet. Am Ende des Felsenweges kurz vor Ebersteinburg liegt die Engelskanzel. Auf ihr ließ die Tochter von Kaiser Wilhelm I ein Marmorkreuz errichten. Über der Rothenbachtalstraße liegt auf gleicher Höhe die Teufelskanzel. Ein Schild weist auf den Besuch von Kaiser Wilhelm I hin.



Auf dem östlichen Teil des Bergrückens finden sich noch Reste eines keltischen Ringwalles. Im 5. Oder 6. Jahrhundert wurde von den Kelten ein über 1.000 m langer Ringwall aus Steinen errichtet. Sie diente als Verteidungslinie gegen die Germanen, die von Norden nach Süden drängten. Sie ist die größte vorgeschichtliche Verteidigungsanlage Mittelbadens.



Der junge Ritter von Staufenberg -so berichtet die Sage- zog einst in der Morgenfrüh hinaus zur Jagd. Lange zeigte sich kein Wild. Plötzlich sprang ein Reh aus dem Gebüsch heraus, so weiß wie frisch gefallener Schnee. Schnell folgten ihm Jäger und Hund. Bald verschwand es aber wieder im Buschwerk, um in kurzer Zeit in größerer Entfernung von neuem aufzutauchen. So trieb es geraume Zeit mit dem Jäger sein Spiel durch das Felsengelände des Battert, am Schloß Hohenbaden vorüber, bis hinauf zu den „Felsen“. Da plötzlich trat vor ihn eine herrliche Frau. An ihrer Seite schmiegte sich zitternd das Reh, und zu ihren Füßen lag winselnd sein sonst so mutiger Hund. Sie fragte den Jägersmann mit milder Stimme: “Was tat dir mein armes Reh zu Leid, du Grausamer, dass du ihm den Tod bringen willst“? Da ließ er das schon gehobene Gewehr wieder sinken und wollte sich der Frau nähern. Aber sie verschwand plötzlich mit ihrem Schützling. Von jetzt an war ihm die Jagdlust für alle Lebenslage vergangen. Als Klausner zog er sich in die Einsamkeit der Battertfelsen zurück, wo er mit der Natur und den Tieren in Eintracht lebte.

Baden-Baden von Ritterplatte