Zwei Großprojekte veränderten die
geographische Landschaft um den Schluchsee: Die Dreiseenbahn und die Aufstauung
des Schluchsees. Die ersten Pläne zur Gewinnung von Energie aus der Wasserkraft
des südlichen Schwarzwaldes entstanden schon 1907.
Im Jahre 1921 erfolgte die
Gründung der Schluchseewerk AG mit dem Ziel der Aufstauung des Schluchsees. Er
war ursprünglich ein Gletschersee des Feldberg-Gletschers. Der Wasserspiegel
des Sees lag 29 m unter dem heutigen und hatte eine Fläche von 103 ha. Mit
einer 65 m hohen und 250 m langen Staumauer –gebaut 1929/32- wurde der
ursprüngliche See um ein Vielfaches auf 514 ha aufgestaut. 124.000 m³ Beton in
der Staumauer halten eine Wassermenge von 112 Mio m³ Wasser zurück. Er hat
dadurch eine Länge von 7,5 km, Breite von 1,5 km und eine Tiefe von 62 m
bekommen.
Natürlich ergaben sich erhebliche
Interessenkonflikte, weil Wald, Felder und mehrere Anwesen sowie eine Straße
unter dem Wasser versinken sollten. Der schwankende Wasserspiegel würde
Ungeziefer und Unrat für den Kurort bedeuten. Aber großzügige
Entschädigungszahlungen der Schluchseewerk AG glichen die gewaltigen
Veränderungen und Nachteile aus. Die zugesagte Absenkung des Sees auf 888 m
wird nicht wahrgenommen sondern wird nicht unter 924 m ausgenutzt, um der
touristischen Bedeutung des Sees Rechnung
zu tragen. Der Schluchsee hat ein Stauziel von 930 m Höhe.
Um die Staumauer bauen zu können,
musste der Natursee um 13 m abgesenkt werden. Ein Stollen wurde in den Felsen
gesprengt. Dabei wurde ein Einbaum gefunden, der belegt, dass der See schon um
650 n Chr befahren wurde.
Gespeist wird der Schluchsee
durch den ursprünglichen Zufluss der Schwarza, durch ein verzweigter
Einzugsbereich von 72 km² unterhalb des Feldberges sowie durch das Rheinwasser,
das nachts in den Schluchsee gepumpt wird.
1983 musste zum Unmut der
Gemeinde der Schluchsee das Wasser auf das ursprüngliche Niveau abgesenkt
werden, um eine große Revision der Staumauer vorzunehmen. Der Badebetrieb, die
Fischerei und der Segelsport mussten ruhen. Das Ereignis zog aber viele
Besucher an, da die ursprüngliche Struktur plötzlich wieder zu sehen war. Auf
der alten Poststraße wurden sogar Kutschfahrten angeboten.
Natürlich bedeuten Absenkungen
des Wassersspiegels Ärger mit dem Tourismus. Nachdem die Nutzungsgenehmigung
für den Schluchsee der Schluchseewerk AG 2017 ablief, wurde erneut festgelegt,
dass die Mindeststauhöhe weiterhin bei 924 liegt und nur an wenigen Tagen
Absenkungen auf 923 bzw 922 m genehmigt sind.
Der Schluchsee hängt mit
verschiedenen Werkgruppen von Häusern über Wittnau und Waldshut an
Pumpspeicherkraftwerken.
Bundesweit wurde der See als
Schlucksee bekannt, da 1982 die deutsche Nationalmannschaft im Trainingslager
durch übermäßigen Alkoholgenuss aufgefallen war.