Freitag, 7. Dezember 2018

Was verbirgt sich hinter dem Turenne Denkmal bei Sasbach?



Die Bundesstraße B 3 führt von Achern und Sasbach nach Norden. Am Ortseingang von Sasbach liegt nach 350 m rechts durch die Allee der Obelisk des Turenne-Denkmales.



Im Jahr 1675 standen sich bei Sasbach die kaiserlichen Truppen des Deutschen Reiches gegenüber den französischen Truppen von König Ludwig XIV. Der Reichsfeldmarschall Markgraf Friedrich von Baden-Durlach soll von weitem den französischen Generalmarschall Turenne durch sein Glas erkannt und sofort einen Kanonier aufgeregt gefragt haben, „ob er sich getraue, jenen dort auf seinem Schimmel eine Kugel zu senden.“ Der Kanonier richtete das Geschütz ein, die Kugel wurde ausgelöst, schlug an Turennes Standort in einen mächtigen Nussbaum ein. Ein baumstammdicker Ast schlug herunter, fiel dem Marschall aufs Haupt und traf ihn auf die Brust, riss auch dem General St. Hilaire den linken Arm weg. Der Generalmarschall sank vom Pferd und war tot.



An dieser Stelle ist noch im selben Jahr ein Gedenkstein gesetzt worden. Das Herz des Marschalls Turenne soll in der Nikolauskapelle in Achern, beigesetzt und seine einbalsamierte Leiche nach Paris geschafft worden sein. Der Gedenkstein, der noch 1675 an der Stelle, wo Turenne tot vom Pferd sank, platziert worden ist, scheint bis 1760 auf den tragischen Platz hingewiesen zu haben. 1786 ließ der Fürstbischof Cardinal de Rohan von Straßburg  den einfachen Stein durch ein bearbeitetes Denkmals ersetzen. Noch heute verkündet es uns:“ Hier ist Turennius vertötet worden.“ Zusätzlich wurde das Gelände für eine angemessene Umrahmung von ihm gekauft.



1802 ließ General St Szuzanne nach einer Besichtigung des Denkmales eine Allee anlegen und einen französischen Wächter vor Ort unterbringen, der Bier und Wein ausschenken durfte. 1828 wurde das heutige Denkmal und die Allee vom französischen Karl X eingeweiht.



1940 wurde von Unbekannten das Denkmal gesprengt und den noch stehenden Nussbaum von damals abgebrannt.



1947/48 wurde die Anlage wieder hergestellt und feierlich von General de Gaulle eingeweiht. Das Denkmal gilt bei der französischen Bevölkerung als Nationalheiligtum. Das Gelände ist bis heute Eigentum des französischen Staates und damit exterritoriales Gebiet.