Freitag, 29. Dezember 2017

Was verbirgt sich hinter den Skiliften auf dem Feldberg?



Winterhalter aus Schollach, der als Erfinder des Skiliftes gilt, wollte schon 1908 einen Schlepplift zum Bismarckdenkmal auf dem Feldberg aufstellen. Doch dies würde die Landschaft verschandeln begründete das Ablehnungsschreiben des Amtes seine Anfrage. Damit war für einige Jahre Ruhe.



Im Laufe der dreißiger Jahre wurde das Skifahren immer populärer und damit auch der Ruf nach einem Skilift immer lauter. Die Firma Schmidt aus St Blasien reichte beim Bezirksamt Neustadt ein Gesuch zur Errichtung von Personenaufzügen im Feldberggebiet ein. Sie wollte drei Aufzüge zum Bismarckturm, Herzogenhorn und zum Seebuck mit dem „Motorschlitten-System Feldberg“ bauen. Die Motorschlitten, die im Sommer auch als Wagen laufen sollten, wollte der Erfinder zusätzlich durch 7 mm starke Drahtseile emporziehen. In jedem Motorschlitten sollten 25 Personen Platz nehmen können.



An Ostern 1939 führte die Firma am Seebuck eine Probefahrt durch. Allerdings verlief diese so, dass unter Strafandrohung weitere Versuche vom Innenministerium verboten wurden. Weitere Vorstöße für einen Skilift verhinderte der aufziehende Zweite Weltkrieg.



Den ersten Skilift im Feldbergebiet betrieb nach Kriegsende die französische Besatzungsmacht. Es handelte sich um einen Schlittenaufzug. Das Aufzugsseil war allerdings in geringer Höhe über den Erdboden gespannt, dass Skifahrer bei schlechter Sicht immer wieder Unfälle erlitten. Das Stationsgebäude war nicht gesichert. Die Hochspannungsleitung konnte mit dem Skistock erreicht werden. Nur mit Mühen konnten die deutschen Behörden den Abbau der gefährlichen Anlage 1950 durchsetzen.



1951 wurde eine Schwebeseilbahn vom Feldbergerhof zum Bismarckdenkmal mit eine Länge von 870 m und 170 m Höhendifferenz eingeweiht. 1952 erteilte die Gemeinde Menzenschwand die Genehmigung einen Skischlepplift auf der Grafenmatt zu bauen. Er hatte nach einem Umbau 935 m Länge und eine Höhendifferenz von 140 m.


Heute können 14 Liftanlagen und 16 Abfahrten mit einer Länge von 30 km benutzt werden.
 
Patentanmeldung von Winterhalter 1908