Eigen-Keitel-Turm auf Schauinsland |
Viele größere Gemeinden im Schwarzwald
wollten eine bessere Verkehrsanbindung durch die Eisenbahn, um in den Jahren um
1890 auch am wirtschaftlichen Aufschwung teilnehmen zu können. Dazu gehörte
auch das hintere Wiesental um Todtnau, das eine bessere Verkehrsanbindung mit
dem Zug nach Freiburg wollte.
Die Planungen um die Jahrhundertwende
sahen zwei Möglichkeiten vor: Von Todtnau 22 km nach Kirchzarten zur
Höllentalbahn mit einem Tunnel von 4,5 km unter dem Feldbergmassiv, oder eine
Gebirgsbahn -wie die Berninabahn in Graubünden-
mit 23 km – von Günterstal, Horben, Gießhübel, Halde mit 1160 m,
Notschrei, Aftersteg und Todtnau zu bauen. Eine Stichbahn vom Gießhübel sollte den
Schauinsland anbinden.
Die Untertunnelung des Feldbergmassivs
scheiterte an den Kosten. Die Realisierung der Gebirgsbahn wurde planungs- und kostenmäßig vorangetrieben, dies
trotz einer Steigung von bis zu 8%. Für die Finanzierung wurde auch die Stadt
Freiburg mit einbezogen. Doch Freiburg hatte andere Pläne, denn gleichzeitig
plante die Stadt eine Seilbahn auf den Hausberg, den 1284 m hohen Schauinsland.
So standen sich 1925 beide Vorhaben gegenüber.
Die Stadt Freiburg entschied sich jedoch
aus Eigennutz und wegen der größeren Realisierungschance für die Seilbahn. Freiburg
weihte 1930 die Seilbahn auf den Schauinsland ein. Deswegen wurde der
Bau der Gebirgsbahn dann zu den Akten gelegt.
Die Seilbahn wurde als Umlaufseilbahn
von Günterstal aus mit 10 Großkabinen gebaut. Sie ist die längste
Umlaufseilbahn Deutschlands, überbrückt mit 7 Stützen die Streckenlänge von
3600 m und einen Höhenunterschied von 740 m. 1987/88 wurde sie auf eine
automatische Seilbahn mit 37 schaffnerlosen Kabinen für jeweils 4 Personen
modernisiert. Die Bergstation mit einer Aussichtsplattform liegt auf 1220 m und
bietet einen herrlichen Blick über Freiburg, Rheinebene bis zu den Vogesen.
Blick auf Freiburg vom Schauinsland |