Freitag, 22. Dezember 2017

Was verbirgt sich hinter den Weihnachtsmärkten?


Hatten die Bauern ihre Ernte verkauft, wurden die Knechte und Mägde ausbezahlt. Zuerst hatten die Klöster die Marktrechte zur Versorgung der Bevölkerung. Das Gengenbacher Kloster hatte um 900 schon ein Marktrecht erhalten. Die Anfangsmärkte hatten am Sonntag vor der Kirche stattgefunden. Die weiten Fußwege zum Markt wollte man mit dem Kirchgang verbinden. Außer den Wochenmärkten gab es meistens bis zu sechs Märkten zur Versorgung der Bevölkerung.



Im 14. Jahrhundert kam in der Vorweihnachtszeit der Brauch auf, Handwerkern wie Korbflechtern, Spielzeugmachern oder Zuckerbäckern die Erlaubnis zu erteilen, auf dem Marktplatz Verkaufsstände zu errichten, um dort Produkte und Erzeugnisse für das Weihnachtsfest zu verkaufen. So gab es in München 1310 einen Nikolausmarkt. 1434 wurde der Dresdener Striezelmarkt als erster Weihnachtsmarkt erwähnt. In Augsburg  berichtet das Ratsprotokoll von 1498 vom „Lebzeltermarkt“ – Lebkuchen spielten damals schon eine große Rolle. Die Weihnachtsmärkte entstanden erst nach der Gegenreformation. Von Straßburg wird 1570 von einem Christkindlismarkt berichtet. Um diese Zeit werden auch die Gengenbacher Märkte erwähnt. Die Besonderheit dieser Weihnachtsmärkte waren im Gegensatz zu den normalen Märkten in jener Zeit Krippenspiele mit lebenden Tieren und Menschen. Neben der Versorgung der Bevölkerung verbreitete sich der Gedanke des Schenkens an Weihnachten immer mehr, wie Gerold Glatz berichtete.



Der Ursprung des Nürnberger Christkindlesmarkt geht auf das Beschenken der Kinder auf Neujahr zurück, wie 1559 in den Stadtbüchern vermerkt ist. Doch bereits 1564 wurde dieser Brauch, der aus einer Sitte des Luthertums entstand, auf den Weihnachtstag verlegt. Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt wurde 1692 erstmals urkundlich erwähnt.


Weihnachtsmarkt Kleber Platz Straßburg