Freitag, 9. Dezember 2016

Was verbirgt sich hinter der württembergischen Schwarzwaldbahn?



Es war sehr schwierig, eine Bahnlinie von Stuttgart, Pforzheim nach Karlsruhe zu bauen. Die beiden Staatsbahnen vom Großherzogtum Baden und Königreich Württemberg konnten sich nicht über die Strecke einigen. Nach 10 jährigen Verhandlungen wurde vereinbart, dass eine Westbahn von Stuttgart nach Bruchsal gebaut werden kann. Gleichzeitig erhielt Baden die Möglichkeit, von dieser Strecke ab Mühlacker eine Bahnverbindung nach Pforzheim zu bauen. Diese Verbindung wurde 1860 realisiert.



1872 wurde mit 50 km die württembergische Schwarzwaldbahn eingeweiht. Sie führt von Stuttgart über Weil der Stadt nach Calw ins Nagoldtal. Die Bezeichnung württembergische Schwarzwaldbahn führt die Strecke wegen ihrer Überwindung der Steigung von Calw nach Weil der Stadt. Es mussten von Calw nach Althengstett 14,8 m/km Steigung überwunden werden. Das war nur mit zwei Kehrschleifen und Tunnels wie bei der badischen Strecke möglich. Auf dieser 10,5 km langen Rampe wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut, um den Verkehr flüssig zu halten. In Calw war die Verbindung mit der Nagoldtalbahn hergestellt.



Es war für den Württembergischen König wichtig, sein Staatsbad Wildbad zu erreichen, ohne badisches Gebiet zu überfahren. Die schnellste Bahnstrecke über Bruchsal führte aber in die badische Schmuckstadt Pforzheim. Die Nagoldbahn endete ebenfalls dort. Ebenso die Enztalbahn, die nach Wildbad führt. Um von der Nagoldtalbahn direkt zur Enztalbahn nach Wildbad zu kommen, wurde extra bei Brötzingen kurz vor dem badischen Hoheitsgebiet zusätzlich die Königskurve gebaut. Brötzingen ist heute ein Vorort von Pforzheim.



Seit 1976 wurde die Bahnstrecke von Stuttgart bis Weil im Dorf in den S-Bahn Verkehrsverbund von Stuttgart integriert. 1983 wurde auf der restlichen Strecke nach Calw der Personen- und 1986 der Güterverkehr eingestellt. Nach den bisherigen Planungen soll ab 2018 mit der Hermann-Hesse-Bahn auf der Strecke der Personenzugverkehr wieder aufgenommen werden.

Markgrafen Bad in Wildbad