Hecker und Struve konnten im
Vorparlament in Frankfurt 1848 ihre republikanischen Ideen nicht durchsetzen. Ihre Vorstellung war, dass jetzt nur noch Waffengewalt entscheiden
könne. Das Volk sollte zu den Waffen gerufen werden und mit der Waffe in der
Hand eine republikanische Verfassung erzwingen. Eine weitere Führungsfigur,
Joseph Fickler, zuständig für die Unterstützung deutscher Demokraten aus der
Schweiz und Frankreich wurde in Karlsruhe verhaftet. Gleichzeitig heizte die
Stimmung an, dass das Großherzogtum württembergische und bayerische
Truppenverstärkungen bekam.
Aus dieser Situation rief Hecker am 12.
April in Konstanz die Republik aus. Am 13. April zog er mit 50 Mann in der Hoffnung los, dass viele Gleichgesinnte sich anschließen würden. Aber anstatt der erhofften
mehreren tausend Mann schlossen sich nur einige schlecht bewaffnete
Hundertschaften an. Ihr Ziel war es, nach Donaueschingen, Freiburg und dann nach
Offenburg zu ziehen.
Angesichts der württembergischen Truppen
in Donaueschingen hatte Struve für die am 15. April anrückenden
Freischälerhaufen von Hecker freien Abzug vereinbart. Also visierte Hecker
Freiburg an, um dort in der Konfrontation mit badischen Truppen ein Überlaufen
der Soldaten zu erreichen.
Um dem Höllental auszuweichen hatte
Hecker mit seinen 1.000 Freischälern den Weg über das Wiesental und
Schwarzwaldrand gewählt. Bei Kandern erfuhr Hecker am 20. April, dass in Schliengen 2.400 Mann hessische und
badische Truppen mit Geschützen lagerten. Hecker zog sich nach Steinen zurück,
um einem Kampf auszuweichen. Der liberale General von Gagern ergriff die
Initiative zu einem Gespräch mit Hecker auf der Brücke bei Kandern und
versuchte Hecker vergebens zum Aufgeben zu bewegen.
Auf der nahe liegenden Scheideck kam es
schließlich zum Gefecht, die badischen Truppen liefen nicht über. General von
Gagern wurde vor seinen Truppen reitend von zwei Freischälern erschossen. Aber
schon nach den ersten Schüssen stoben die Freischälern auseinander. Sie ergriffen
die Flucht und versuchten bei Rheinfelden über den Rhein in die Schweiz zu
entkommen. So versuchte es auch Hecker. In der Schweiz erfuhr er, dass auch die Kolonne von
Struve sich nach den ersten Schüssen aufgelöst hat.
Hecker und General von Gagern bei Kandern |