Im Jahre 1978 wurde im Tal von Reinerzau
südlich von Freudenstadt am Oberlauf der Kleinen Kinzig eine Talsperre für die
Trinkwasserversorgung „Kleine Kinzig“ mit einem Fassungsvermögen von 13 Mio m³
errichtet. Sie ist die einzige Trinkwassertalsperre in Baden Württemberg. Das
Einzugsgebiet umfasst 18 km² und erstreckt sich über 3 km Länge und 450 m
Breite. Der Damm von 70 m Höhe und 340 m Breite ist keine herkömmliche
Staumauer sondern ein Stein-Schüttdamm. Mit der Schüttung wurde im April 1981
begonnen.
Die Talsperre wird von drei größeren
Zuflüssen sowie zahllosen Quellen mit einem Zufluss bis zu 20 Mio m³ pro Jahr
gespeist.
Der Entnahmeturm hat eine Höhe von 70 m
mit 8 Entnahmeöffnungen. Der Ausbau ist bis auf 600 l /sec möglich.
Überlauftrichter mit maximal 113 qm/sec.
Im Jahre 1984 wurden die Arbeiten
abgeschlossen. Ab 1985 wurden über ein Rohrnetz von 220 km 30 Gemeinden mit 250.000 Einwohnern mit
Trinkwasser versorgt. Wobei das Wasserwerk Alpirsbach-Reinerzau das Trinkwasser
in den Nordstrang pumpt, während der Südstrang vom eigenen Gefälle profitiert.
Der Nordstrang versorgt die Gemeinden bis Baiersbronn, Horb und Nagold. Der
Südstrang versorgt bis Elzach, Biberach und Zell. Für die Zwischenspeicherung
sind 61 Hochbehälter vorhanden. Nebenbei ist eine Stromerzeugung von 2 Mio KW/Jahr möglich.
Kosten für die Talsperre und Wasserwerk
waren 85 Mio €, für das Leitungsnetz 45 Mio €.
Die Kleine Kinzig liegt inmitten des
Schwarzwaldes und ist kein Ferienparadies. Es lädt aber zum Wandern ein, da Angeln, Baden und Bootfahren verboten sind. Ein breiter Wanderweg führt um den die
Trinkwassersperre ca 14,5 km lang. Vom Parkplatz sind es 1,5 km bis zur
Staumauer.
Kleine Kinzig mit Entnahmeturm und Überlauf |