Freitag, 1. April 2016

Was verbirgt sich hinter der Kleinen Kinzig?



Im Jahre 1978 wurde im Tal von Reinerzau südlich von Freudenstadt am Oberlauf der Kleinen Kinzig eine Talsperre für die Trinkwasserversorgung „Kleine Kinzig“ mit einem Fassungsvermögen von 13 Mio m³ errichtet. Sie ist die einzige Trinkwassertalsperre in Baden Württemberg. Das Einzugsgebiet umfasst 18 km² und erstreckt sich über 3 km Länge und 450 m Breite. Der Damm von 70 m Höhe und 340 m Breite ist keine herkömmliche Staumauer sondern ein Stein-Schüttdamm. Mit der Schüttung wurde im April 1981 begonnen.



Die Talsperre wird von drei größeren Zuflüssen sowie zahllosen Quellen mit einem Zufluss bis zu 20 Mio m³ pro Jahr gespeist.



Der Entnahmeturm hat eine Höhe von 70 m mit 8 Entnahmeöffnungen. Der Ausbau ist bis auf 600 l /sec möglich. Überlauftrichter mit maximal 113 qm/sec.



Im Jahre 1984 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Ab 1985 wurden über ein Rohrnetz von 220 km  30 Gemeinden mit 250.000 Einwohnern mit Trinkwasser versorgt. Wobei das Wasserwerk Alpirsbach-Reinerzau das Trinkwasser in den Nordstrang pumpt, während der Südstrang vom eigenen Gefälle profitiert. Der Nordstrang versorgt die Gemeinden bis Baiersbronn, Horb und Nagold. Der Südstrang versorgt bis Elzach, Biberach und Zell. Für die Zwischenspeicherung sind 61 Hochbehälter vorhanden. Nebenbei ist eine Stromerzeugung von 2 Mio KW/Jahr möglich.



Kosten für die Talsperre und Wasserwerk waren 85 Mio €, für das Leitungsnetz 45 Mio €.



Die Kleine Kinzig liegt inmitten des Schwarzwaldes und ist kein Ferienparadies. Es lädt aber zum Wandern ein, da Angeln, Baden und Bootfahren verboten sind. Ein breiter Wanderweg führt um den die Trinkwassersperre ca 14,5 km lang. Vom Parkplatz sind es 1,5 km bis zur Staumauer.
Kleine Kinzig mit Entnahmeturm und Überlauf