Dienstag, 5. Januar 2016

Was verbirgt sich hinter den heiligen Drei Königen?




Die Offenbarung der Göttlichkeit Jesu wird deutlich durch die Anbetung der Drei Weisen aus dem Morgenland. Sie huldigen dem Kind mit Gold, Weihrauch und Myrre. Nicht zuletzt wegen dieser Kostbarkeiten sah man später Könige in den Drei Weisen.



Erst im 9. Jahrhundert kamen die Namen: Caspar für den Mohren, Melchior und Balthasar auf. Nachdem König Barbarossa ihre Reliquien 1164 von Mailand nach Köln überführen und dort im Dreikönigsschrein des Domes beisetzen ließ, setze die große Verehrung der heiligen Drei Könige ein. Sie sind der Schutzpatron von Köln, der Pilger und Gasthäuser. Das Hochfest der Heiligen wird auch als Fest der Erscheinung des Herren bzw Epiphanias gefeiert.



1678 sangen die Drei Weisen in Wolfach mit dem Stern am Dreikönigstag. Im Freiburger Ratsprotokoll wird 1579 das Dreikönigssingen erwähnt. Vor der Jahrhundertwende war es im Kinzigtal das Vorrecht der Chorknaben, mit dem Dreikönigsstern umherzuziehen. Früher im weißen Hemd, heute im orientalischen Ornat mit goldener Pappkrone, ziehen die Drei Könige mir ihrem Stern –oder auch begleitet von einem Sternträger- von Haus zu Haus. Der Stern der früher aus 4 Zinken bestand und heute auch oftmals mit sechs Zinken versehen ist, wird aus geöltem Papier hergestellt. Er war früher mit einer Kerze und heute mit Batterie bestückt. Die Sternsinger, wie sie auch genannt werden, singen Hirten-, Dreikönigs- oder Wiegenlieder.



                                        Ich lag in einer Nacht und schlief,

                                        Da träumte mir, König David rief:

                                        Wie kann ich singen und träumen,

                                        Von der heil’gen Drei König ein neues Lied!

                                        Sie liegen zu Köllen am Rheine,

                                      

So verkündigen sie das Heil der Welt. Die Drei Könige schreiben mit geweihter Kreide über die Haustüre „C+M+B“ umrahmt von der Jahreszahl. Dies bedeutet nicht die Anfangsbuchstaben der Drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar sondern „Christus mansionem benedicat" (Christus segnet dieses Haus).



Der Brauch schlief nach dem 2. Weltkrieg mancherorts ein, wird aber seit den 70iger Jahren wieder eifrig gepflegt. Die heischenden Kinder sammelten früher Gaben. Das Heischen wurde nicht als lästiges Betteln angesehen sondern war zu gewissen Festzeiten das brauchhafte Gabensammeln aus alter Sitte ausgeübt und hingenommen. Die Spenden gehen heute zumeist in Dritte Welt.



In Kirchzarten war das Dreikönigwasserholen bis in die 70iger Jahre selbstverständlich. Salz und Wasser (Dreikönigwasser) wurden in Bubenbach, Eisenbach und ebenso in Buchenbach und Mariazell geweiht.




Hirtensingen in Haslach