Freitag, 8. Januar 2016

Was verbirgt sich hinter den früheren Schneeschuhen?



Die Freuden des Skifahrens und des Skisportes im Winter –soweit es heute der Schnee zulässt- ist noch nicht sehr alt.



Die ersten Schneeschuhe kamen 1888 in den Schwarzwald. Dr August Tholus, ehemaliger Schiffsarzt in Todtnau, ließ sich die „Schneeschuhe“ aus Norwegen kommen. Mit ihnen wollte er bei seinen Patientenbesuchen im zugeschneiten und schneeverwehten Gelände besser vorankommen. Aber Leibesfülle, Ungeschicklichkeit und auch Ungeduld ließen ihn scheitern.



1889 kam der französische Diplomat, Dr Pilet, mit norwegischen Schneeschuhen, wie die Skier damals hießen, auf den Feldberg. Und er kam immer wieder, so auch 1891 als er die ersten skibegeisterten Todtnauer auf dem Feldberg im Schneeschuhlaufen unterrichtete. Da dies um die Fastnachtszeit war, hielten ihn die Bauernbuben für einen originellen Fastnachtsnarren.  Ein Bauer, der mit einem Schlitten seinen Weg kreuzte, fragte ihn sogar, wo er sich sein Fastnachtskostüm geliehen habe.



Am 29. März 1892 berichtete die „Rundschau vom Feldberg“ über die neuen norwegischen Schneeschuhe: “Sie sind  etwa 2 m lang, 10 cm breit und 1 cm dick, vorn mit nach oben gebogenem Schnabel; in der flachen Seite ist ein Riemen angebracht, mit dem man den Schuh anschnallt. Ein mannshoher, mit Schneehaken versehener Stock, dient zum Lenken, Bremsen usw.“



So nahm der Skisport seinen Lauf: An Weihnachten 1891 wurde der erste deutsche Skisportverein Todtnau gegründet. 1896 gewann Wilhelm Paulcke beim ersten Schwarzwälder Skiwettkampf von dem 1,50 hohen Sprungwall mit einer Weite von 6,50 m.

Dr Pilet 1891

 
Skifahrer um 1895