Mit der Mühe des Aufstieges beim Skifahren kam bald der Wunsch
nach Bequemlichkeit. Wie schön ist die Talfahrt, wenn nur der mühsame Aufstieg
nicht wäre.
Robert
Winterhalter, Landwirt und Wirt auf dem Gasthof „Zum Schnecken“ im
Schollachtal, ein Schwarzwälder Tüftler, hatte den ersten Skilift erfunden. An
der Winterhalde stand seine wassergetrieben Mühle mit deren Triebwerk. Über ein
paar hölzerne Träger hinweg und über eine Radstation am Berg konnte er ein Drahtseil
bewegen. Mit diesem Skilift sollten seine Hausgäste und skibegeisterte
Talbewohner den Hang hinaufgezogen werden.
Am
16. 3. 1908 war sein Patent „Vorrichtung zum Aufziehen von Schneeschuhläufern,
Rodlern usw auf Berghänge“ auch international angemeldet. Seine Bauernwirtschaft
mauserte sich mit seiner Erfindung zum Kurhotel. Der Erfolg gab Winterhalter
Recht. Noch 1908 wollte er auf dem Feldberg zwei Lifte aufstellen. Leider wurde
das Ersuchen dem Schneckenwirt mit der Begründung zurückgeschickt, dass diese
die Landschaft verschandelt würden. Winterhalter ließ sich nicht ermutigen,
denn 1910 stellte er bei der
Wintersportausstellung in Triberg einen Skilift mit Elektromotor vor, der
immerhin eine Länge von 550 m aufwies. Im 1. Weltkrieg baute Winterhalter seine
Skilifte wieder ab, sein Kurhotel wurde mit der Zeit wieder zur
Bauernwirtschaft.
Den
mangelnde Erfolg begründete ein Karlsruher Hofrat: „Die Sache ist gut, aber es
fehlt der Hintergrund. Sie sollten Doktor, Ingenieur oder wenigstens Techniker
sein.“ Aber Winterhalter war seiner Zeit weit voraus, denn er konnte nicht
ahnen, welche Entwicklung das Skifahren im Schwarzwald nehmen würde. Erst 1934
folgte der erste Skilift in Davos und 1951 der auf dem Feldberg (Grafenmatt).
Konstruktionszeichnung aus Patenschrift |
Skifahrer, der keinen Lift benötigt |