Am 4. Dezember ist der Tag der heiligen Barbara, die
Schutzpatronen der Bergleute und Geologen. In dieser Zeit huldigen die
Bergleute mit der Barbarafeier ihrer Schutzpatronin. Sie danken, dass sie von
Unglücken verschont wurden und erbitten auch für die Zukunft ihren Segen.
Im Schwarzwald wurde in den
meisten Tälern in unzähligen Gruben unter unsäglichen Strapazen Erz abgebaut.
Vor Erfindung des Schießpulvers wurden trockene Holzstücke in Ritzen und
Spalten gepresst, die genässt aufquollen und so das Gestein lockerten. Auch
Holzfeuer erhitzen Felswände, die mit Wasser abgeschreckt, porös wurden und mit
dem Schlegel Angriffsfläche bieten konnten. In den Gängen konnten die Bergleute
nicht aufrecht stehen und mussten teilweise kriechend arbeiten. Sie waren dem stetig
nachfließenden Wasser ausgesetzt. das dauernd mit Schöpfräder mühsam abgepumpt
werden musste. Eine Belüftung kannten die damaligen Stollen nicht. Mit dem Schwarzpulver oder später Sprengstoff
wurde der Vortrieb wesentlich erleichtert. Trotzdem waren die Bergmänner dem
Rauch des Schießpulver und Staubes ausgesetzt. Aus alten Abbildungen wissen
wir, dass das Gestein auf primitiven Holztrögen die Stollen auf Holzschienen
entlang gezogen werden musste. Der entstehende Laut durch das Reiben des Troges
auf den Holzschienen hörte sich an, wie das Heulen eines Hundes. Daher die
spätere Bezeichnung „Hund´“ für die Grubenwagen. Über Leitern musste das
Gestein nach oben getragen werden. Erst sehr viel später wurden „Hunde“
verwendet, die dann später auf Schienen entlang
gezogen oder geschoben werden konnten.
Im Südschwarzwald hatte der
Bergbau bereits im 13. Und 14. Jahrhundert seine Blütezeit erreicht. Nach dem
Silberabbau wurde mit dem Erfinden des Schießpulvers der Abbau von Bleierzen, die bisher als
Nebenprodukt behandelt wurden, in großen Mengen möglich. Für Handfeuerwaffen und Kanonen stieg laufend
die Nachfrage nach Kugeln als Munition. Für die verstärkte Nachfrage nach
Waffen waren die andere Zusammensetzung der Grubenerze des Nordschwarzwaldes
wichtig. So wurden verstärkt Kupfer- und
Eisenerze in den Gruben abgebaut.
Die Kobalterze, deren
Vorkommen in den Witticher Gruben erst im 18. Jahrhundert entdeckt wurden,
waren plötzlich begehrt. Sie wurden an
die Porzellanmanufakturen nach Delft (Holland) als Oblast mit den Flößen
geliefert. Die Holländer waren so begeistert, dass sie die ganze
Jahresproduktion aufkauften. Auch Glas konnte mit Hilfe von Kobalterzen
wasserfest blau gefärbt werden.