Freitag, 4. Dezember 2015

Was verbirgt sich hinter der Barbarafeier?



Am 4. Dezember ist der Tag der heiligen Barbara, die Schutzpatronen der Bergleute und Geologen. In dieser Zeit huldigen die Bergleute mit der Barbarafeier ihrer Schutzpatronin. Sie danken, dass sie von Unglücken verschont wurden und erbitten auch für die Zukunft ihren Segen.

Im Schwarzwald wurde in den meisten Tälern in unzähligen Gruben unter unsäglichen Strapazen Erz abgebaut. Vor Erfindung des Schießpulvers wurden trockene Holzstücke in Ritzen und Spalten gepresst, die genässt aufquollen und so das Gestein lockerten. Auch Holzfeuer erhitzen Felswände, die mit Wasser abgeschreckt, porös wurden und mit dem Schlegel Angriffsfläche bieten konnten. In den Gängen konnten die Bergleute nicht aufrecht stehen und mussten teilweise kriechend arbeiten. Sie waren dem stetig nachfließenden Wasser ausgesetzt. das dauernd mit Schöpfräder mühsam abgepumpt werden musste. Eine Belüftung kannten die damaligen Stollen nicht.  Mit dem Schwarzpulver oder später Sprengstoff wurde der Vortrieb wesentlich erleichtert. Trotzdem waren die Bergmänner dem Rauch des Schießpulver und Staubes ausgesetzt. Aus alten Abbildungen wissen wir, dass das Gestein auf primitiven Holztrögen die Stollen auf Holzschienen entlang gezogen werden musste. Der entstehende Laut durch das Reiben des Troges auf den Holzschienen hörte sich an, wie das Heulen eines Hundes. Daher die spätere Bezeichnung „Hund´“ für die Grubenwagen. Über Leitern musste das Gestein nach oben getragen werden. Erst sehr viel später wurden „Hunde“ verwendet, die dann später auf Schienen entlang  gezogen oder geschoben werden konnten.

Im Südschwarzwald hatte der Bergbau bereits im 13. Und 14. Jahrhundert seine Blütezeit erreicht. Nach dem Silberabbau wurde mit dem Erfinden des Schießpulvers der Abbau von Bleierzen, die bisher als Nebenprodukt behandelt wurden, in großen Mengen möglich. Für Handfeuerwaffen und Kanonen stieg laufend die Nachfrage nach Kugeln als Munition. Für die verstärkte Nachfrage nach Waffen waren die andere Zusammensetzung der Grubenerze des Nordschwarzwaldes wichtig.  So wurden verstärkt Kupfer- und Eisenerze in den Gruben abgebaut.

Die Kobalterze, deren Vorkommen in den Witticher Gruben erst im 18. Jahrhundert entdeckt wurden, waren plötzlich begehrt.  Sie wurden an die Porzellanmanufakturen nach Delft (Holland) als Oblast mit den Flößen geliefert. Die Holländer waren so begeistert, dass sie die ganze Jahresproduktion aufkauften. Auch Glas konnte mit Hilfe von Kobalterzen wasserfest blau gefärbt werden.


Während des 2. Weltkrieges wurden die Abraumhalten in Wittichen und auch die ehemaligen  Stollen nach Wismut abgesucht. Früher gab es keinen Bedarf für dieses Erz.
Gang Grube Gottes Segen Haslach


Bergmann beim Hauen (Fenster im Freiburger Münster)
Wasserspindel Grube Gottes Segen