Freitag, 27. November 2015

Was verbirgt sich hinter dem Murgtal Fuggerle?



Jakob Kast, sein Geburtsjahr liegt im Dunkeln, lebte in Hörden, heute ein Ortsteil heute von Gaggenau. Er arbeite sich zum Hauptschiffer der Murgschifferschaft hoch und wurde später markgräflicher badischer Kammer-Rat. Als er 1615 starb, war er wohlhabend und reich, wie es damals vielleicht ganz Deutschland nicht seinesgleichen hatte.



Er war zwar nur Hauptschiffer aber durch Kredite und Lieferverträge waren die meisten Schiffer an ihn gebunden.  Es gelang ihm, mit dem badischen Markgrafen Philipp ein Abkommen zu schließen, dass der Murgholzhandel auf dem Rhein durch ihn abgewickelt wurde, und er den Gewinn mit dem Markgrafen hälftig teilte. Dies wurde bis zum Niederrhein ausgedehnt. Die Gewinne verborgte er an Grafen, Fürsten, Klöster, Kirchen, Städten und Bürgern. Selbst Straßburg, Frankfurt und Worms waren seine Schuldner. Die Grafschaft Eberstein war so sehr verschuldet, dass ihm der Zoll in Hörden überlassen wurde neben den verpfändeten Wäldern.



Er war so reich, dass bei seinem Tode die Erben das Bargeld  in Körben verteilten, weil das Zählen zu mühsam war. Einer Überlieferung nach trug er sich mit dem Gedanken, das Dach seines Wohnhauses in Hörden mit Sibertaler  decken zu wollen. Sinnvollerweise richtete er aber den „Kastschen Armenfond" in Hörden und Gernsbach ein und unterstütze die Armen. Über dem Torbogen seines Wohnhauses ließ er den Spruch anbringen:“Gott forchten ist die Weisheit, die reich macht und bringt alles Gut‘s mit sich“.


Seine sieben Kinder führten sein Erbe weiter. Sein ältester Sohn, auch Flößer, baute sich in Gernsbach ein prächtiges Wohnhaus, in das er nicht mehr einzog, da er nach Straßburg umzog. Er schenkte es der Stadt.Es diente bis 1935 als Rathaus der Stadt Gernsbach.
Haus Katz Hörden
Ehemaliges Rathaus von Gernsbach












Katsche Bargeld wird verteilt