Jakob Kast, sein Geburtsjahr
liegt im Dunkeln, lebte in Hörden, heute ein Ortsteil heute von Gaggenau. Er
arbeite sich zum Hauptschiffer der Murgschifferschaft hoch und wurde später
markgräflicher badischer Kammer-Rat. Als er 1615 starb, war er wohlhabend und
reich, wie es damals vielleicht ganz Deutschland nicht seinesgleichen hatte.
Er war zwar nur Hauptschiffer
aber durch Kredite und Lieferverträge waren die meisten Schiffer an ihn
gebunden. Es gelang ihm, mit dem
badischen Markgrafen Philipp ein Abkommen zu schließen, dass der Murgholzhandel
auf dem Rhein durch ihn abgewickelt wurde, und er den Gewinn mit dem Markgrafen
hälftig teilte. Dies wurde bis zum Niederrhein ausgedehnt. Die Gewinne
verborgte er an Grafen, Fürsten, Klöster, Kirchen, Städten und Bürgern. Selbst
Straßburg, Frankfurt und Worms waren seine Schuldner. Die Grafschaft Eberstein
war so sehr verschuldet, dass ihm der Zoll in Hörden überlassen wurde neben den verpfändeten
Wäldern.
Er war so reich, dass bei
seinem Tode die Erben das Bargeld in
Körben verteilten, weil das Zählen zu mühsam war. Einer Überlieferung nach trug
er sich mit dem Gedanken, das Dach seines Wohnhauses in Hörden mit Sibertaler decken zu wollen. Sinnvollerweise richtete er
aber den „Kastschen Armenfond" in Hörden und Gernsbach ein und unterstütze die
Armen. Über dem Torbogen seines Wohnhauses ließ er den Spruch anbringen:“Gott
forchten ist die Weisheit, die reich macht und bringt alles Gut‘s mit sich“.
Haus Katz Hörden |
Ehemaliges Rathaus von Gernsbach |
Katsche Bargeld wird verteilt |