Theodor Huber wurde am 13. Juli 1758 in Nendingen geboren und starb hoch angesehen am 16. März 1816 in Triberg.
Um die Jahrhundertwende war
das Uhrengewerbe von einer tiefen Rezession betroffen. Es war ein Segen für die
Region, dass Obervogt Huber von 1758 bis 1806 das Oberamt Triberg übernahm.
Um die Lebensbedingungen der
hungernden Bevölkerung zu verbessern, war seine Vorstellung, die Bedingungen
und Qualität der Strohflechterei zu verbessern. Auf eigene Kosten ließ er einen
Strohflechter aus Italien kommen, der ihm und seiner Frau die sehr viel feinere
und qualitativ hochwertigere Technik der italienischen Strohflechterei
beibringen sollte. Mit der neu
erworbenen Kunstfertigkeit ging das Ehepaar auf die Dörfer, um der anfänglich
widerspenstigen Landbevölkerung ihre Kunst zu vermitteln. Trotz anfänglichen
Widerspruchs überzeugte Obervogt Huber die Bauern, das unreife Korn früher zu
schneiden, um eine bessere Halmqualität des Strohs für das Flechten zu
erhalten. Denn das reife, gelbe
Schwarzwälder Stroh war viel zu spröde und für feinere Arbeiten nicht geeignet.
Die bigotten Bauern waren ob des Frevels empört und beschimpften ihn.
Aber auch das Handwerkszeug
musste verbessert werden. Zum Spalten der Halme ließ er auf eigene Kosten
besondere Schneidnadeln „Hälmlespalter“ anfertigen, um gleichmäßige und
feine Streifen aus den Strohhalmen zu
bekommen. Huber kaufte das unreife Stroh selber auf, um den Widerstand der
Bauern zu brechen und verteilte es unter die geschicktesten Flechterinnen. Da
die Stroharbeiten anfänglich noch nicht so recht vorzeigbar waren, kaufte er
sie selbst den Frauen zu guten Preisen ab, bis ihre Kunst es erlaubte, diese
selbst auf dem Markt anzubieten. Der Schönwälder Löffelschmied, Jakob Weißer,
erprobte auch noch ein Verfahren zum Bleichen des Strohs mit Schwefel und eine
Appretur, die das Stroh geschmeidig und glänzend machte. So konnte er schon
1820 gebleichte Strohflechterei nach Holland, Frankreich, Westfalen und Rußland
verkaufen.
Colestine Eisele-Kirner 1. Strohflechterlehrerin |
Strohflechter Werkstatt Museum Triberg |
Stroh Uhr Museum Triberg |