Freitag, 11. Dezember 2015

Was verbirgt sich hinter Theodor Huber?






Theodor Huber wurde am 13. Juli 1758 in Nendingen geboren und starb hoch angesehen am 16. März 1816 in Triberg.

Um die Jahrhundertwende war das Uhrengewerbe von einer tiefen Rezession betroffen. Es war ein Segen für die Region, dass Obervogt Huber von 1758 bis 1806 das Oberamt Triberg übernahm.

Um die Lebensbedingungen der hungernden Bevölkerung zu verbessern, war seine Vorstellung, die Bedingungen und Qualität der Strohflechterei zu verbessern. Auf eigene Kosten ließ er einen Strohflechter aus Italien kommen, der ihm und seiner Frau die sehr viel feinere und qualitativ hochwertigere Technik der italienischen Strohflechterei beibringen sollte.  Mit der neu erworbenen Kunstfertigkeit ging das Ehepaar auf die Dörfer, um der anfänglich widerspenstigen Landbevölkerung ihre Kunst zu vermitteln. Trotz anfänglichen Widerspruchs überzeugte Obervogt Huber die Bauern, das unreife Korn früher zu schneiden, um eine bessere Halmqualität des Strohs für das Flechten zu erhalten.  Denn das reife, gelbe Schwarzwälder Stroh war viel zu spröde und für feinere Arbeiten nicht geeignet. Die bigotten Bauern waren ob des Frevels empört und beschimpften ihn.

Aber auch das Handwerkszeug musste verbessert werden. Zum Spalten der Halme ließ er auf eigene Kosten besondere Schneidnadeln „Hälmlespalter“ anfertigen, um gleichmäßige und feine  Streifen aus den Strohhalmen zu bekommen. Huber kaufte das unreife Stroh selber auf, um den Widerstand der Bauern zu brechen und verteilte es unter die geschicktesten Flechterinnen. Da die Stroharbeiten anfänglich noch nicht so recht vorzeigbar waren, kaufte er sie selbst den Frauen zu guten Preisen ab, bis ihre Kunst es erlaubte, diese selbst auf dem Markt anzubieten. Der Schönwälder Löffelschmied, Jakob Weißer, erprobte auch noch ein Verfahren zum Bleichen des Strohs mit Schwefel und eine Appretur, die das Stroh geschmeidig und glänzend machte. So konnte er schon 1820 gebleichte Strohflechterei nach Holland, Frankreich, Westfalen und Rußland verkaufen.

Der Westweg führt vom Landwassereck zur Hirschlachschanze zu einem mächtigen Felsblock, dem Huberfelsen, in Erinnerung an Obervogt Huber.

Colestine Eisele-Kirner 1. Strohflechterlehrerin

Strohflechter Werkstatt Museum Triberg


Stroh Uhr Museum Triberg