Freitag, 22. November 2024

Was verbirgt sich hinter dem Film "Die Fallers"?


In der SWR Schwarzwaldserie „Die Fallers“ wurde die harte Arbeit und das Leben einer Schwarzwälder Bauernfamilie in 1.758 Folgen von 1994 bis 2009 geschildert. Bis zu einer Million Zuschauer fieberten wöchentlich der Sendung entgegen. Die Innenaufnahmen wurden im SWR-Studio in Baden-Baden aufgenommen. Die Außenaufnahmen wurden auf dem Unterfallengrundhof in Neukirch, allerdings auch beim Rathaus in Ebernsteinburg, der Kirche in Gernsbach-Reichental und dem Gasthaus Rössle in Todtnau-Geschwend gedreht.

Neukirch im Hochschwarzwald mit seinen knapp 2.000 Einwohnern wurde 1971 nach Furtwangen eingemeindet und ist nicht nur bekannt als Luftkur- und Wintersportort sondern war früher durch seine Uhrenhersteller ein gefragter Ort.

Wer von Gütenbach zum bekannten Balzer Herrgott wandert, kommt über das Breiteck zum Fallengrund ungefähr noch 1 km vom Balzer Herrgott entfernt. Am Wegrand liegt der Oberfallengrundhof. Unterhalb in einer Senke befindet sich der Mittelpunkt der Serie „Die Fallers“, der Unterfallengrundhof. Ein typischer Schwarzwälder Bauernhof mit knapp 90 ha Fläche, der alles unter einem Dach vereint, mit Leibgedinghaus, Kapelle und Möglichkeit der Ferien auf dem Bauernhof. Nur heißen die Besitzer nicht Faller sondern Löffler.

Der Hof wurde um 1450 erstmals urkundlich erwähnt. Ab Mitte 1500 wurde der Hof von einem Ganter Ulrich und dann von weiteren 5 Generationen  Ganter bis 1745  bewirtschaftet. Durch Kauf gelangte der Hof  für 7 Generationen an die Familie Fehrenbach. Mit der Heirat der Tochter Helene Löffler geb. Fehrenbach 1962 gelangte der Hof bis heute an die Familie Löffler- immerhin seit über 280 Jahre. Alle 6 Geschwister von Helene waren entweder früh gestorben oder im 2. Weltkrieg gefallen.

Der alte Hof wurde 1592 von Ganter Balthas, der Speicher 1593 und das noch heute stehende Leibgedinghäusle 1595 erbaut.  1751 wurde der Hof von Thomas Fehrenbach umgebaut,  brannte 1924 restlos ab und wurde 1925 durch Albert Fehrenbach und seiner Frau Emma geb Kaltenbach wieder aufgebaut.  Diese bauten 1994 auch ein neues Leibgedinghäusle, die Tochter Helene und ihr Ehemann errichteten  1964 die schmucke Hofkapelle.

Albert Fehrenbach war von 1920 bis 1945 und von 1947 bis 1967 Bürgermeister von Neukirch und 1963 erster Ehrenbürger dieser Gemeinde.

Ebernsteinburg mit seinen 1.200 Einwohnern wurde 1972 nach Baden-Baden eingemeindet und 1085 erstmals urkundlich erwähnt.

Reichental mit seinen 700 Einwohnern wurde 1975 nach Gernsbach eingemeindet. Die St Mauritius Kirche in Reichental wurde 1898 nach der Trennung von Weissenbach neu errichtet. Der Ort wurde 1340 erstmals urkundlich erwähnt.

Geschwend mit seinen 400 Einwohnern wurde 1974 nach Todtnau eingemeindet. Es wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte zum Kloster St Blasien und von der Talvogtei Schönau bis 1809 verwaltet. Das Rössle stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde 2006 als Wirtschaft aufgegeben und stand bis 2011 leer. Eine dörfliche Genossenschaft stellte von 2011 bis 2013 das „Genossenschaftliches Dorfgasthaus Rössle“ wieder her.