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Triberg vor dem Brand 1826 |
Triberg ist bekannt durch die höchsten Wasserfälle im Schwarzwald. Über sieben Stufen ergießt sich die Gutach 163 m in die Tiefe.
Wie überall hat die Industrialisierung dazu geführt, verstärkt über die Möglichkeiten der Stromerzeugung mit Hilfe der Wasserkraft nachzudenken. So haben sich auch die Fabrikanten der Region mit den Gemeindevertretern zusammengesetzt, um die Möglichkeiten der Stromerzeugung zu prüfen. Das Gefälle der Gutach lud gerade dazu ein. Vom Obervogt Huber wurden die Wasserfälle 1805 durch gesicherte Wege erschlossen. Die Neueröffnung der Schwarzwaldbahn ermöglichte schon Mitte des 19. Jahrhunderts einen Wasserfalltourismus in Triberg.
Im oberen und unteren Teil des Hauptfallbreiches wird ziemlich unsichtbar das Gefälle hydroelektrisch benutzt. Dies hatte dazu geführt, dass Triberg als erste Stadt Deutschlands schon 1884 eine elektrische Straßenbeleuchtung sich leisten konnte. Die Gesamtheit des Wasserfalls war für die Nutzung der Wasserkraft schon aus Gründen des Tourismus außen vor.
Dr Flügel aus Karlsruhe wurde mit einer Projektierung der Stromgewinnung beauftragt. Er schlug vor, das Wasser der Gutach, Schwarzen- und Weißenbach aufzustauen. Mit Hilfe einer 400 m langen Staumauer kurz vor dem Gewann „Im Loch“ – das ist die Abzweigung der K 5751 nach Schonach von der B 500- sollte ein Staubecken mit einem Fassungsvermögen von 7,5 Mio m³ Wasser entstehen. Der Schwarzenbach sollte bis hinter den Elzhof und die Gutach entsprechend bis hinter Schönwald gestaut werden. Den betroffenen Gehöften sollte Ersatzgelände angeboten werden. Das Wasser sollte in einem Druckstollen durch den Sterenberg und Bürgerwald bis unterhalb des Wasserfalls geführt werden.
Nach diesem Plan sollte eine Stromerzeugung von 7,7 kWh möglich sein. Um eine bessere Ausnutzung möglich zu machen, wurden weitere Kraftwerke in der Gutach unterhalb Triberg in die Planungen aufgenommen. Dies war neben den Triberger Industriellen auch von den Furtwanger und Hornberger gefordert. Nach Wilhelm Maier sollten die Kraftwerke beim Sägewerk Fleig, dem Obergießenbach gegenüber dem Rappenfelsen und oberhalb von Hornberg gebaut werden. Damit wären 26/27 Mio kWh zu erzielen, allerdings würden auch die Kosten von 74 Mio Mark auf 127 Mio ansteigen. Allerdings machte sich bei den Berechnungen schon die anlaufende Inflation sich bemerkbar.
Diese war auch neben der Wirtschaftskrise mit ihrer Arbeitslosigkeit auch letztlich der Grund, warum das ganze Projekt wie auch viele andere lautlos in Vergessenheit geriet.
Talsperre über Triberg (Heimatblätter Triberg 2015) |